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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich grundlegend voneinander unterschieden, eine Tatsache, die auch aus dem Weltraum zu sehen gewesen war.
    Die nördliche Stadt bestand aus einem harmonischen Nebenund Durcheinander von großen Klarsichtkuppeln und langgestreckten Hallen aus ebenfalls transparentem Material.
    Dazwischen ragten zerbrechlich wirkende Türme aus glasartigem Material auf, die anscheinend nur zur Auflockerung des Stadtbildes dienten.
    Ganz anders die südliche Stadt. Dort waren die zahllosen Bauwerke samt und sonders hochaufragende Konstrultionen von so kleinem Querschnitt, daß es schien, als könnte der schwächste Sturm sie umblasen. Die statischen Probleme, die die Architekten beim Bau dieser Stadt zu lösen gehabt hatten, mußten ungeheuer gewesen sein. Zweifellos aber waren sie gelöst worden. Die Fremden brachten es offenbar infolge ihrer besonderen Mentalität nicht fertig, wuchtige Konstruktionen zu entwerfen.
    „Arbeitsbereich und Freizeitbereich, ganz klar", äußerte sich Ribald Corello. „Die Fremden scheiden beides klar voneinander.
    Sie bauten eine reine Arbeitsstadt und eine reine Freizeitstadt - und der Raumhafen wurde möglicherweise deshalb so langgestreckt angelegt, damit Arbeits- und Freizeitbereich so weit wie möglich räumlich voneinander getrennt sind."
    Das leuchtete mir ein. Außerdem war durch die transparenten Wandungen der Arbeitsstadt an den Konturen der Einrichtung zu sehen, daß es sich um komplizierte Aggregate handelte und daß es dort kein einziges Wohngebäude gab.
    Gucky schwang sich lässig von seinem Kontursessel, streckte die Hand aus und sagte: „Dann wollen wir euch mal nach Arbeitsstadt bringen, Dalai und Tatcher. Aber laßt euch nicht von der Arbeitswut anstecken."
    Er zeigte seinen Nagezahn, ließ ihn aber gleich wieder verschwinden und fügte hinzu: „Hoffentlich funktioniert auf Xumanth wenigstens noch die Teleportation."
    „Willst du nicht erst eine kurze Testteleportation versuchen, Gucky?" fragte Rhodan besorgt. „Ich weiß, wie schmerzhaft es für einen Teleporter ist, wenn er von einer antipsionischen Barriere zurückgeschleudert wird."
    Der Ilt winkte großspurig ab.
    „Gewiß, es tut weh, aber jeder Schmerz vergeht wieder", meinte er. „Und seit ich mich leichtfertigerweise mit Menschen eingelassen habe, bin ich gegen körperliche und seelische Schmerzen beinahe immun geworden."
    Der Haluter öffnete seinen Rachenmund und wollte wieder in sein grauenhaftes Gelächter ausbrechen. Aber Gucky blinzelte ihm nur zu und schloß den Rachenmund telekinetisch.
    „An Ohrenschmerzen gewöhne ich mich nie", versicherte er anschließend. „Kommt, Tatcher und Dalai, laßt uns den kleinen Hüpfer nach Arbeitsstadt hinter uns bringen!"
    Rorvic und ich ergriffen seine ausgestreckten Hände. Ich spürte, wie ich mich innerlich verkrampfte, weil ich daran dachte, was für fatale Folgen es für uns haben konnte, wenn die Teleportation mißlang. Aber ich ließ mir nichts anmerken und lächelte dem Mausbiber zu. Im nächsten Augenblick standen wir alle drei am Fuß eines der schlanken Türme aus glasartigem Material.
    Und wir erkannten, daß die Türme nicht nur optische Dekoration waren, sondern zur akustischen Aufhellung der Arbeitsatmosphäre dienten.
    Der schwache Wind, der um die Türme strich, fing sich offenbar in zahllosen Spalten, Schlitzen und an Vorsprüngen, die wir allerdings von unten nicht sahen. Dabei erzeugte er ein feines Singen und Klingen, das sich ständig veränderte.
    Gucky entblößte seinen Nagezahn in voller Größe, offenkundig erleichtert darüber, daß die Teleportation gelungen war.
    „Wenn ich wieder hierher komme, bringe ich einen Recorder mit und nehme das Gesäusel auf", meinte er betont schnoddrig.
    „Vielleicht läßt Perry es dann durch die Rundrufanlage ins ganze Schiff übertragen, damit die Arbeit an Bord durch gute Laune beflügelt wird."
    „Ich kenne auch ohne Gesäusel nichts Schöneres als Arbeit", erwiderte Rorvic scheinheilig. „Aber vielleicht würde die Musik der Glasorgeln unseren marsianischen Tausendschläfer auf Trab bringen."
    Der Ilt kicherte.
    „Ich merke, daß du immer bemüht bist, für das bestmögliche Arbeitsklima zu sorgen, du als Mensch verkleideter Illusionskristall", spottete er gutmütig. „Viel Spaß in Arbeitsstadt, Freunde!"
    „Viel Spaß auf der SZ-2, Gucky", erwiderte ich. Doch da war der Ilt schon wieder entmaterialisiert.
    Dalaimoc Rorvic packte mich am Kragen und stieß mich in Richtung des nächsten Bauwerks, einer

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