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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Kammern passierten. Wenn es sich dabei um eine Identitätskontrolle handelte, würde mir mein Deflektorschirm nichts nützen. Ich würde sicher als fremder Eindringling erkannt werden. Das lag nicht in meinem Interesse.
    Ich untersuchte die Wand neben dem Tor und war überrascht, als sich plötzlich eine Öffnung bildete. Dahinter lag ein schmaler Durchgang. An seiner Decke gab es weder ein Rastermuster noch andere verdächtige Installationen.
    Es wunderte mich zwar, daß das Sicherheitssystem der Fremden sich so leicht umgehen lassen sollte, aber ich zögerte nicht, von der sich anbietenden Möglichkeit Gebrauch zu mächen.
    Ich trat ein und ging, auf alles gefaßt, hindurch. Als ich die gegenüberliegende Seite erreichte, schloß sich die Öffnung hinter mir. Dafür tat sich vor mir eine zweite Öffnung auf. Ich ging hindurch und befand mich in der kleinen Halle.
    Da ich nach oben wollte, eilte ich zielstrebig auf eine der Antigravschachtöffnungen zu, prüfte mit der Hand das Kraftfeld und schwang mich hinein, als ich merkte, daß es aufwärts gepolt war. Nach ungefähr einer Minute schwebte ich in eine Art gläsernen Miniaturdom, geriet in ein Umlenkfeld und wurde sanft auf festem Boden, abgesetzt.
    Ich war froh, daß mein Deflektorgerät eingeschaltet war, denn außerhalb des Glasdoms, der die Funktion einer Pfortenkuppel erfüllte, eilten mehrere Eingeborene geschäftig hin und her. Wäre ich sichtbar gewesen, hätten sie mich zweifellos entdeckt.
    Ich blieb ruhig stehen, bis gerade kein Eingeborener in der Nähe des Glasdoms war, dann trat ich durch eine der drei Öffnungen, die sich in ihm befanden. Dadurch geriet ich in eine große transparente Kuppel. Die in durchbrochenen konzentrischen Kreisen angeordneten Aggregate verrieten mir, daß es sich um eine Produktionsstätte handelte. Allerdings konnte ich nicht erkennen, was produziert wurde. Auf jeden Fall aber waren die Eingeborenen fleißige Leute, denn sie kontrollierten und schalteten konzentriert und exakt - soviel ich sehen konnte.
    Das Wichtigste aber war: Sie sprachen miteinander. Das gab mir die Möglichkeit, den Translator zu benutzen, der an einer Schnur vor meiner Brust hing. Sobald er die Sprache der Fremden analysiert hatte, würde ich ihre Gespräche verstehen können und bestimmt wichtige Informationen erhalten.
    Ich schaltete den Translator ein und ging auf eine Gruppe von drei Eingeborenen zu, die nebeneinander die Schaltpulte eines großen Aggregats bedienten...
     
    *
     
    Es dauerte nicht lange, bis der Translator imstande war, die Sprache der Eingeborenen ins Interkosmo zu übersetzen.
    „ ... werden die getesteten Prototypen zur Massenfabrikation freigegeben werden", plärrte es aus dem Lautsprecher meines Übersetzungsgeräts.
    Hastig schaltete ich den Lautsprecher ab.
    Die drei Fremden hatten sich beim Klang der mechanischen Stimme, die für sie unverständliche Worte gesprochen hatte, verblüfft umgedreht. Es schien, als würden sie auf mich sehen.
    Aber das konnte nicht sein, denn das Deflektorfeld schützte einwandfrei vor den Blicken anderer Lebewesen. Dennoch wagte ich nicht, mich zu rühren. Ich verwünschte Dalaimoc Rorvic, weil er mir nicht gesagt hatte, daß ich meinen Translator auf Funkübertragung schalten mußte, wenn ich die Gespräche von Eingeborenen belauschte.
    Die drei Fremden, eine weibliche Person und zwei männliche Personen, wechselten einige Worte, lachten und wandten sich danach wieder ihrer Arbeit zu.
    Aufatmend schob ich den Miniempfänger ins rechte Ohr, dann schaltete ich den Translator auf Funkübertragung.
    Ich mußte einige Minuten warten, bis erneut ein Gespräch aufkam. Zu meiner Enttäuschung drehte es sich ausschließlich um Produktionsprobleme. Das stand so sehr im Widerspruch zu dem Schönheitssinn der Eingeborenen, der sich ansonsten überall offenbarte, daß ich es gar nicht begriff.
    Immerhin entnahm ich einigen Äußerungen, daß die Bewohner von Xumanth sich Tbahrgs nannten und daß Xumanth mit großer Wahrscheinlichkeit der Sitz einer Zentralregierung war, die über ein großes Sternenreich herrschte. Der weibliche Tbahrg erwähnte im Flüsterton etwas von einer Mächtigkeitsballung, Leider erfuhr ich nicht, was es damit auf sich hatte, denn fortan schwiegen die beiden männlichen Kollegen. Es schien, als hätte die Frau einen Begriff erwähnt, über den die Tbahrgs nicht gern sprachen.
    Ich erinnerte mich an die Erklärungen über die kosmischen Zivilisationsebenen, die der

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