0775 - Die Herren von Sh'donth
ratsam, sich auf die Flure zu wagen.
Söhrlox untersuchte den Raum nach anderen Wegen, ihn zu verlassen. Auf den ersten Blick bot sich keine Möglichkeit, aber Söhrlox dachte nicht daran, sich mit einer oberflächlichen Prüfung zufriedenzugeben.
Er fuhr eine Meßsonde aus und setzte die Rückwand des Verstecks unter Ultraschall. Sensoren nahmen die Reflexionen auf und werteten sie in kurzer Zeit aus. Nach einer halben Minute wußte Söhrlox, daß nur eine zehn Zentimeter dicke Schicht aus Fels zwischen dem Versteck und einem großen Raum lagen, in dem zahlreiche unbekannte Maschinen standen. Erfreulich war der Umstand, daß sich dort offenbar keine Tbahrgs herumtrieben.
„Wir werden die Wand durchbrechen!" erklärte Söhrlox und machte sich an die Arbeit.
Hinter ihm erklang das Stöhnen von Kleenz.
„Gib acht", warnte Kleenz aufgeregt. „Das Gewölbe könnte zusammenbrechen und uns begraben."
Söhrlox kümmerte sich nicht um die Sorgen des Willys. Ohne Zögern fuhr er eine Kreissäge aus und rückte damit auf die Wand los. Gleichzeitig lieferte sein Reaktor die nötige Energie, um das Gerät mit einem schallschluckenden Feld zu umkleiden.
Die mehrdimensionale Streustrahlung des Feldes würde kaum auffallen, da im Nachbarraum etliche Geräte auf 5-D-Basis arbeiteten. Das Kreischen der Säge allerdings hätte in kürzester Zeit die Tbahrgs auf den Plan gerufen.
*
Die ersten Meldungen trafen ein.
„Keine Nachricht aus Hangar V", las Kordahl vor. „Bislang keinerlei Anzeichen für ein Auftauchen des Terraners und seiner Helfer."
Hommersolth lächelte dünn.
„Machen wir einen neuen Test aus diesem Vorfall. Je länger die Tbahrgs brauchen, um die drei wieder einzufangen, desto besser sind die Terraner und um so schlechter die Tbahrgs."
„Meinethalben", stimmte Kordahl zu. „Ich wüßte allerdings gern, was die drei Entflohenen im Schilde führen. Sabotage vielleicht?"
Hommersolth schüttelte den Kopf.
„Sie können es versuchen", meinte er gelassen. „Gelingen wird es ihnen nicht!"
Wenige Augenblicke nach diesen Sätzen hatten die Feyerdaler allen Grund, sich über die Aktivitäten der Entflohenen zu wundern.
*
Das Loch war groß genug, um auch dem massigen Körper von Söhrlox einen Durchschlupf zu gewähren. Kleenz hatte einige Mühe, aber er schaffte es, den ohnmächtigen Galto unbeschadet in den Nachbarraum zu schaffen.
„Söhrlox, wo sind wir?"
Auf diese Frage hätte auch Söhrlox gern eine Antwort gewußt.
Selbst einem Posbi, der gewohnt war, mit den absonderlichsten Maschinen und technischen Anlagen umzugehen, gab dieser Maschinenpark Rätsel auf.
Zu gerne hätte Söhrlox sich näher mit den Anlagen beschäftigt, vielleicht hätte er sich mit einer der Maschinen sogar anfreunden können. Dem standen aber annähernd dreißig Tbahrgs entgegen, die plötzlich in die Maschinenhalle eindrangen und sich nach kurzer Beratung auf die Entflohenen stürzten.
Kleenz kreischte vor Entsetzen auf und floh. Seine Angst war so groß, daß er sogar seine Fürsorge für Galto vergaß und ihn fallen ließ. Es schepperte vernehmlich, als Galtos Pickelhaube auf den Boden traf.
„Aber Liebling, nicht immer auf den Hinterkopf", murmelte Galto wehleidig.
Kleenz verzog sich in die Maschinen. Es gab überall genügend Ritzen und Spalten, um einem verängstigten Willy ein Entkommen zu ermöglichen.
Notfalls mußte er sich mit seinen Diamantfüßen den Weg freibohren oder -schneiden.
Für Söhrlox gestaltete sich die Verteidigung entschieden schwieriger. Die ersten acht Angreifer konnte er mit gezielten Schüssen aus dem Narkosestrahler noch außer Gefecht setzen, dann aber nahmen die Tbahrgs ihn unter konzentrisches Feuer.
Söhrlox war gezwungen, sein Schirmfeld aufzubauen, und das verschlang viel Energie, Energie, die ihm nun fehlte, um seine fehlgeschalteten Gliedmaßen bewegen zu können.
Er konnte sehen, wie die Tbahrgs erstaunt die Augen aufrissen, als er zu tanzen begann. Die nur unvollkommen gereinigten Gelenke quietschten und ächzten, als Söhrlox die Beine hob und wieder auftrat, in den Hüften zusammenknickte und mit drei Teleskoparmen komplizierte, aber unzweifelhaft sehr graziöse .
Bewegungen ausführte. In seiner Verzweiflung feuerte Söhrlox aus allen Waffensystemen planlos herum.
Die meisten Schüsse schlugen in Wände und Decken ein, der Rest aber traf, wenn auch nicht die Tbahrgs.
Im Innern des Mondes Sh'donth brach das Chaos aus.
*
„Sie haben sie
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