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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefunden", stellte Kordahl fest. „Die Tbahrgs sind offenbar besser als die Terraner."
    „Abwarten", empfahl Hommersolth. „Riechst du nichts?"
    Kordahl schnüffelte konzentriert, dann verfinsterten sich seine Züge. Zur Kontrolle warf er noch einen Blick auf die Datenkarte in seiner Hand.
    „Sie stecken in der zentralen Klimaversorgung!" rief er aus.
    „Richtig", bestätigte Hommersolth. „Und nun pumpen sie die Räume mit Methan voll. Obendrein steigt die Temperatur, und wenn mich nicht alles täuscht, werden sie bald den halben Mond unter Wasser gesetzt haben."
    Kordahl verzog angewidert das Gesicht. Die Verunreinigungen des Methans machten sich immer stärker bemerkbar, und wegen der steigenden Hitze verbreitete sich der Geruch immer rascher.
    „Ich bin gespannt, was die Tbahrgs aus dieser Situation machen", überlegte Hommersolth nachdenklich.
     
    *
     
    Kleenz zitterte am ganzen Körper.
    Das einzige, was ihm behagte, war die Temperatur. Willys liebten Wärme, aber an Methan, Stickoxyden und einem irrsinnig flackernden Licht fand Kleenz wenig Gefallen.
    Vor allem machte er sich Sorgen um Söhrlox, der völlig den Verstand verloren zu haben schien. Der Posbi bewegte seine Gliedmaßen wirr durcheinander. Es war fast ein Wunder zu nennen, daß er dabei noch nicht das Gleichgewicht verloren hatte.
    In Söhrlox' Körper tobte das Plasma und schickte Dutzende von Befehlen, die die positronischen Bauteile ausführen sollten.
    Diese Hektik brachte Söhrlox in immer größere Schwierigkeiten, sein Leistungssystem war völlig überlastet.
    Seine Waffen feuerten blindlings in die Luft, trafen Maschinen und setzten sie in Brand. Seine Tentakelarme wischten in unkontrollierten Bewegungen über Schaltpulte und brachten so Schaltbefehle an die Maschinen zustande, die jeder Vernunft Hohn sprachen.
    Aus angeschossenen Leitungen plätscherte Wasser in den Raum, das sich je nach Söhrlox' wilden Schaltungen bunt verfärbte oder mit Geruchsstoffen anreicherte. Von der Decke rieselte das Wasser der Sprinkleranlage und verbreitete einen betäubenden Geruch.
    Wäre Söhrlox aufgefallen, mit welchem Behagen der betäubte Galto die Tropfen aufleckte, die auf seine Lippen fielen, wäre er sicherlich alarmiert gewesen. So aber war er mit seinen eigenen Schwierigkeiten mehr als ausreichend beschäftigt.
    Von den Tbahrgs war einstweilen nichts mehr zu sehen. Sie waren auf einen mehr oder minder harten Kampf gefaßt gewesen, nicht aber auf eine Konfrontation mit einem hochgradig defekten Robot, einem in allen Tonlagen kreischenden Gallertklumpen und einem verrückt gewordenen Maschinenpark.
    Ein halbes Dutzend Alarmsirenen plärrte gleichzeitig.
    Reparaturrobots eilten in die Maschinenzentrale und versuchten, den chaotischen Zustand zu beenden. Auch sie scheiterten.
    Einige Maschinen gerieten in einen -dichten Methannebel, das leicht entzündliche Gas kroch in jede Ritze ihrer Körper und wurde von minimalen elektrischen Ladungen schlagartig gezündet.
    Ein Hagel von Trümmern fegte durch den Raum, durchschlug Verkleidungsbleche und richtete an den Maschinen weitere Verheerungen an.
    Andere Robots fielen den Schüssen aus Söhrlox' Waffe zum Opfer, noch andere wurden von Kleenz wider Willen zerstört.
    Das Wasser aus den Sprinkleranlagen war mit Alkohol stark angereichert, und die Flüssigkeit hatte auf das Gemüt des Willys verheerend gewirkt. Er kannte sich selbst nicht mehr, so tapfer und entschlossen war er nun.
    Gleichzeitig war sein Humor beträchtlich gesteigert worden.
    Kleenz umfloß die Robots, brachte sie zu Fall und lacht darüber, daß sich sein Körper in Wellen bewegte und auf der Oberfläche komplizierte Interferenzmuster entstanden. Die Reparaturrobots waren auf technische Pannen programmiert.
    Solche Zustände überstiegen ihre Leistungsfähigkeit.
    Nacheinander fielen sie durch mechanische Defekte aus.
    Galto Posbi Quohlfahrt lag auf dem Boden, grinste gemütlich und hustete dazu. Der ätzende Qualm, der von den zerschossenen Maschinen aufstieg, drang ihm in die Lungen.
     
    *
     
    Hommersolth lachte, lachte, lachte. Kordahl fand die Angelegenheit weit weniger belustigend. Aus allen Teilen der Station kamen Alarmmeldungen, und der Ton dieser Berichte wurde von Minute zu Minute drängender. Die Tbahrgs wußten sich keinen Rat mehr.
    Rohre platzten überraschend und spien weiße Dampfwolken in die Räume. Wer sich den Wänden zu stark näherte, lief Gefahr, von einem Überschlagblitz getroffen zu werden. In einigen

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