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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kontrolliert und gleichsam gesteuert zu werden schienen. Die Zentrale dieser Kontrollmacht wurde im Begleiter des Planeten Xumanth vermutet, in seinem Mond Sh'donth.
    Wenn diese Vermutung zutraf, dann hatte die kleine Gruppe vielleicht Aussichten, die SOL wieder zu erreichen.
    Andererseits wußte Söhrlox, daß er mit seinem Instrumentarium nicht berechnen konnte, über welche Strecke der Materialisator ihn, Kleenz und Galto befördert hatte. Er mußte mit der Möglichkeit rechnen, daß die Gruppe lichtjahreweit von der SOL entfernt war. Das dämpfte die Aussichten auf Flucht beträchtlich.
    Zu allem Überfluß liefen auf den Gängen viele Tbahrgs herum, denen es auszuweichen galt. Bislang hatte Söhrlox dank seiner extrem schnellen Reaktion sich nähernde Tbahrgs rechtzeitig gehört und die Gruppe in Sicherheit bringen können, aber Söhrlox konnte sich ausrechnen, daß er nicht immer so viel Glück haben würde.
    „Wohin wollen wir gehen?" erkundigte sich Kleenz. Seine Stimme klang angestrengt. Es war nicht leicht für einen einzelnen Willy, einen Posbi zu schleppen, selbst wenn er so leicht war wie beispielsweise Galto.
    Galto gab ein undefinierbares Geräusch von sich, das Kleenz und Söhrlox sofort in Panik versetzte.
    Söhrlox kombinierte rasch.
    Da Galto offensichtlich schwer angeschlagen war, mußte seine erste Sorge dem beschädigten Artgenossen gelten. Folglich konnte sein Ziel nur der Bereich der Mondstation sein, in dem sich die Medo-Sektion befand. Wenn die Unbekannten ihre Anlagen nach logischen Gesichtspunkten aufbauten, und daran zweifelte Söhrlox nicht, war dieser Bereich in der Nähe des Zentrums zu suchen.
    Dort mußte auch das Ziel der Gruppe sein, obwohl zu erwarten war, daß man gerade dort auf eine Massierung von Tbahrgs treffen würde.
    Eine Zehntelsekunde lang kalkulierte Söhrlox die sich aus der unvermeidlichen Entscheidung ergebenden Probleme und eventuelle Lösungsmöglichkeiten durch. Der drängende Impuls des Plasmas gab schließlich den Ausschlag.
    Als das grelle Pfeifen des Alarms durch die Räume gellte, konnten sich die drei gerade noch in einem nahezu leeren Raum verstecken, während auf den Gängen die Tbahrgs aufgeregt durcheinanderrannten, Söhrlox wußte sofort, daß dieser Alarm ihm, Kleenz und Galto galt. Kleenz wurde beauftragt, den Gang zu überwachen, seine Stielaugen fielen weniger auf als die Sehzellen von Söhrlox.
    „Sie rennen alle durcheinander", berichtete Kleenz beeindruckt.
    „Wohin?" wollte Söhrlox wissen.
    Sein Inneres geriet zusehends in einen Zustand, den ein Terraner als Nervenzusammenbruch bezeichnet hätte. Das Plasma befand sich in höchster Aufregung, zum einen Galtos wegen, zum anderen aus Sorge um die eigene Existenz.
    Der biologische Teil der Posbi-Persönlichkeit war gewohnt, daß der robotische Teil mit der für solche Maschinen charakteristischen Geschwindigkeit reagierte und antwortete. Die Verzögerung, die durch die Fehlschaltungen und den defekten Translator hervorgerufen wurden, brachten das Plasma in Unruhe, die sich von Minute zu Minute steigerte. In diesem Augenblick ärgerte sich das Plasma darüber, daß der Robotkörper drei Hundertstelsekunden gebraucht hatte, um den Translatordefekt auszuschalten und dem Willy eine sinnvolle Frage stellen zu können.
    „Nach oben", berichtete Kleenz. Die schnell wechselnden Farbschattierungen seines Körpers verrieten deutlich, daß sich der Willy ängstigte.
    „Es werden immer mehr, Söhrlox", klagte Kleenz.
    Vorsichtshalber zog er das Auge wieder ein. „Wenn sie uns finden, werden sie uns töten!"
    Söhrlox gab darauf keine Antwort, obwohl er wußte, daß diese Aussage irrational und sehr unwahrscheinlich war. Allerdings hätte es wenig genutzt, den Willy darauf aufmerksam zu machen.
    Kleenz pendelte mit seinen Befürchtungen ständig hin und her, zwischen der Sorge um sein eigenes Leben und dem Kummer, den ihm der schwererkrankte Galto machte.
    Vielleicht waren Willys gar nicht lebensfähig, wenn sie nicht irgend etwas oder irgend jemand zu bejammern und zu bemitleiden hatten.
    Söhrlox entschloß sich, selbst nach den Verhältnissen zu sehen. Von dem aufgeregten Willy war keine präzise Analyse der Lage zu erwarten. Vorsichtig fuhr er zwei Sehzellen aus und ließ die Optiken an den langen biegsamen Stengeln durch den Spalt an der Tür gleiten.
    Das Bild auf dem Gang entsprach dem, was Söhrlox erwartet hatte. Zu Dutzenden rannten Tbahrgs aufgeregt durch die Gänge. Einstweilen war es nicht

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