Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an meinen Namen, Lady Luzifer. Er sagt alles, ich liebe ihn, ich mag ihn, ich werde ihm jeden Gefallen tun, denn das wiederum bedeutet für mich Macht, Geld und Einfluß.«
    »So denken viele, aber ich kenne einige, die sich dabei geirrt haben. Sie sind schwer reingefallen, das kannst du mir glauben. Durch den Teufel oder einen Pakt mit der Hölle ist noch kein Mensch glücklich geworden. Sie haben alle bezahlt, und kein Sterben war dabei normal, immer nur grauenhaft und schrecklich. Ich wollte dich daran nur noch einmal erinnern.«
    »Es ist mir egal, was du denkst. Das ist nichts anderes als Schattenboxen, denn du bist die Verliererin, nicht ich. Du siehst dich in der Lage einer verzweifelten Frau, die mit aller Macht versucht, ihr Leben zu retten, was dir leider nicht gelingen wird.« Jane Collins hob die Schultern. »Ich spreche da aus Erfahrung.«
    »So redet eine Tote.«
    »Ich lebe.«
    »Nur liegt dein Leben in meiner Hand.« Die Taft schüttelte den Kopf. »Daß du es noch immer nicht begreifen willst, das wundert mich wirklich.« Sie kam näher. Bisher hatte sie sich an der Tür aufgehalten.
    Deborah ging gleitend. Jane kam sie verändert vor, als hätte in ihrem Innern ein Austausch stattgefunden. Ihr Blick war eisig, die Augen bewegten sich nicht mehr, das dunkle Blau war in ein kaltes Grün übergewechselt.
    Sie zielte auf Jane. Die Mündung zeigte auf den Kopf der Detektivin, genau zwischen die Augen.
    »Knie dich hin, und dann wirst du dich rücklings zu Boden legen.«
    »Warum?«
    »Tu es!«
    Jane nickte. »Okay, du hast die Kanone. Du stehst am längeren Hebel.«
    »Wie schön, daß du es einsiehst.«
    Jane Collins sackte in die Knie. Sie tat es mit einer langsamen Bewegung, hielt den Kopf dabei erhoben, denn sie wollte die Taft nicht aus den Augen lassen.
    Die Frau stand ziemlich nah vor ihr. Sie glotzte starr auf sie nieder. Auch die Waffe hatte sie jetzt gesenkt, und die Mündung wies von oben her auf den Kopf der Detektivin. Sie kam ihr vor wie ein großes, böses Auge.
    Jane sackte zusammen. Sie tat es so, daß die Taft es auch merkte. Ließ die Schultern fallen und gab sich den Anschein, als wäre jeder Funke Widerstandswille aus ihrem Körper verschwunden. Sie machte den Eindruck einer Frau, die am Ende war.
    »Gut, gut«, flüsterte Lady Luzifer. »So und nicht anders habe ich dich haben wollen. Deine Haltung ist beinahe schon perfekt. Du könntest mir die Füße küssen.«
    Die sah Jane vor sich, wenn sie zu Boden schaute. Blickte sie hoch, hatte sie den Eindruck, eine Riesin vor sich stehen zu haben, die bis an die Zimmerdecke wuchs.
    Auf halber Höhe sah sie die Waffe. Arm und Revolver warfen sogar noch einen Schatten auf den Boden. Der Finger lag nicht mehr am Stecher, diese Person fühlte sich sicher, nachdem es ihr gelungen war, Jane zu demütigen.
    Zu sicher…?
    Daß sie schlimme Dinge mit ihr vorhatte, wußte Jane genau. Sie hatte nie aufgegeben, nach einem Ausweg aus dieser Lage zu suchen, und sie würde irgendwann handeln müssen, das stand fest. Je früher desto besser. Vielleicht jetzt?
    Sie schielte auf die Waffe.
    Schwarz und tödlich, von einem Geruch umgeben, der nach leichtem Waffenöl roch. Sie schien damit lange nicht mehr geschossen zu haben. In Janes Augen hatte sie glücklicherweise einen Fehler begangen, denn sie stand sehr nahe, zu nahe…
    Und Jane spielte ihre Rolle weiter. Sie senkte den Kopf, die Hände stützte sie auf den Boden. Mit offenem Mund holte sie keuchend Atem. »Bitte, ich…«
    »Leg dich hin! Auf den Rücken!«
    Der Befehl war klar und deutlich gesprochen worden, aber auch Jane handelte entsprechend.
    Sie packte zu.
    Nicht mit einem Wimpernschlag hatte sie dies zu erkennen gegeben. Sie mußte auf den Moment der Überraschung zählen, und der trat ein, als sie die Beine der Frau in Knöchelhöhe umklammerte.
    Sie schrie.
    Auch die Taft brüllte auf.
    Jane aber ließ die rechte Hand der Person nicht aus den Augen, bekam mit, wie sie und die Waffe sich bewegten, jedoch kein Ziel mehr fanden, denn genau im richtigen Augenblick hatte die Detektivin ihre Gegnerin von den Beinen gerissen.
    Lady Luzifer schoß noch, die Kugel jagte nicht in den Körper, sondern in den Teppich. Der nächste Schlag erwischte die Frau im Gesicht, da hatte Jane mit dem Ellbogen zugedroschen. Die Spitze des Arms war gegen das Kinn gekracht. Der Kopf flog zurück. Sie konzentrierte sich auf die rechte Hand der Waffe, denn noch immer hielten die Finger den Revolvergriff

Weitere Kostenlose Bücher