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0778 - Die ERHABENE

0778 - Die ERHABENE

Titel: 0778 - Die ERHABENE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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unendlich erleichtert und zugleich überrascht zu sein, dass seine hastige Reparatur tatsächlich funktioniert hatte. Zamorra und dem Rest der Besatzung ging es da nicht viel anders.
    Durch die feste Materie hindurch schoss das Schiff zur Oberfläche. Zurück blieben die Cyborgs, die ungläubig nach einer Erklärung für das plötzliche Verschwinden in ihren Programmgehirnen suchten. Sie fanden keine.
    Und es blieb ihnen auch nicht die Zeit, um dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Sie vergingen nur Sekunden darauf mitsamt der gesamten Anlage in der alles umfassenden Explosion der Schwarzen Sternensteine, die in der gleichen Sekunde erfolgte, in der das Meegh-Raumschiff den freien Himmel über sich hatte.
    Explosion und Wechselschaltung von der Schattensphäre zum Schutzschirm kamen zeitgleich. Jeder in der Zentrale schloss geblendet die Augen, denn der Hauptbildschirm übertrug den nach oben dringenden Blitz überaus realistisch.
    »Es schüttelt uns kräftig durch, Professor, aber wir steigen mit enormen Geschwindigkeitswerten. Wir schaffen es.« Valentin Kobylanski las die Werte von seinem Pult ab. Erleichtert wischte er sich den Angstschweiß von der Stirn. Er hätte sich gewünscht, einmal einen normalen, überraschungsfreien Flug mit diesem sensationellen Schiff erleben zu dürfen.
    »Danke, Valentin.« Zamorra startete einen Rundruf. »Alle unverletzt geblieben?«
    Tatsächlich war niemandem auch nur ein Kratzer zugefügt worden. Überall aus dem Schiff drang befreites Lachen in die Zentrale. Die Anspannung musste heraus, doch gleichzeitig trauerten sie alle um die Menschen, die beim Angriff der Men in Black ihr Leben verloren hatten. In-Tendykes Gesicht stand zudem noch die Wut über den Totalverlust der gesamten Anlage geschrieben. Etwas Vergleichbares würde es so schnell nicht wieder geben.
    »Aartje, versuchen Sie Kontakt zum Palazzo von Ted Ewigk aufzunehmen. Versuchen Sie es über Transfunk und was Ihnen sonst noch so einfällt. Ich muss sofort eine Verbindung haben.«
    Bei Zamorra wollte sich keine Erleichterung einstellen. Gut, sie hatten die Sache überlebt und zumindest einen Spider gerettet, aber er war sicher, dass die Aktion der Dynastie noch nicht beendet war.
    »Kurs auf Rom?« Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage. Nicole nahm die Kursprogrammierung durch, ehe sie eine Antwort von Zamorra bekam.
    »Ja, ich denke, es wird nötig sein, dass wir uns beeilen. Also Höchstgeschwindigkeit und allergrößte Vorsicht bei Annäherung an Teds Haus. Wer weiß, wer oder was uns da erwartet.«
    »Ich kann keinerlei Kontakt zum Palazzo herstellen. Nichts zu machen.« Aartje Vaneiden machte eine seltsam besorgtes Gesicht. »Aber ich habe mich in die italienischen Medien eingeloggt. Um es kurz zu machen: Ganz in der Nähe von Ewigks Palazzo herrscht Chaos. Das ganze Viertel scheint zu brennen. Und die Feuerwehr kann ein Ausbreiten der Brände nicht verhindern.«
    Zamorra schloss die Augen. Seine schlimmsten Vorahnungen schienen wieder einmal voll einzutreffen.
    »Also dann - Vollgas!«
    Manchmal bewunderte er Nicole, der selbst in solchen Situationen nie die passenden Worte fehlten.
    Im Sichtschutz seines Schirmes raste der Spider in Richtung Europa.
    ***
    Der Energiestoß warf Ted Ewigk hoch in die Luft.
    Knapp unter der Decke der Eingangshalle des Palazzos konnte er sich abfangen. Und frei in der Luft stehend schleuderte er mit all seiner Wut den Blitz zurück, der ihn hatte töten sollen.
    Nazarena Nerukkar war viel zu überrascht, als dass sie sich noch rechtzeitig aus der Schussbahn hätte bringen können. Mitten hinein in ihren schönen Körper erwischte sie die geballte Dhyarra-Energie und riss sie von den Beinen. Hart schlug sie gegen die Wand in ihrem Rücken.
    Die Welt um sie herum wurde für einen Moment dunkel und verschwamm. Ihre Verblüffung hielt nur wenige Sekunden an, doch die hätten ihrem Gegner voll und ganz ausreichen können, um sie zu erledigen. Zumindest hätte er ihr schwere Verwundungen zufügen können, doch das war vielleicht der Schwachpunkt an ihm, den sie ausnutzen konnte.
    Er war zu weich - eben nur ein Gaianer, der nicht die Skrupellosigkeit eines echten Ewigen besaß. Jeder Alpha hätte diese Chance ohne zu zögern ausgenutzt.
    Die ERHABENE verstand nicht, wie aus dem eben noch völlig hilflosen Ewigk unvermittelt ein so starker Gegner hatte werden können. Er setzte die Kraft seines Machtkristalls perfekt um.
    Besorgt erkannte Nazarena seine wahre Stärke.

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