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0778 - Die ERHABENE

0778 - Die ERHABENE

Titel: 0778 - Die ERHABENE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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mein Gott…«
    Ohne auf den Befehl zu warten, schaltete sie das Bild auf den Monitor. Dichter Rauch vermischte sich mit den niedergehenden Wassermassen und machte es nicht leicht zu erkennen, was vom einst so stolzen Palazzo Eternale übrig geblieben war. Viel war es nicht…
    »Wir landen.«
    Niemand wagte die Frage offen auszusprechen, die allen auf der Zunge lag.
    Minuten später standen Nicole, Zamorra und Robert Tendyke in den Ruinen. Der Rest der Mannschaft sicherte das Areal nach allen Seiten hin ab. Niemand konnte sicher sein, ob die Angreifer wirklich verschwunden waren.
    Tendyke hatte versucht, einen Weg nach unten in die Kellergewölbe zu finden, in denen das schier unerschöpfliche Arsenal lag. Gelegen hatte. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. »Vollkommen vernichtet. Es ist nicht zu fassen. Dort müssen ungeheure Energien getobt haben.«
    »Zamorra, kommen Sie zu mir!« Die unverkennbare Stimme gehörte Dr. Artimus van Zant, der die Umgebung erkundet hatte. Aufgeregt wies er in das Waldstück, das an den hinteren Teil des Palazzos grenzte. Das schwache Pulsieren war im dichten Regen leicht zu übersehen, doch van Zant hatte gute Augen. Ein Leuchten - auf-und abschwellend wie von einem Glühwürmchen.
    Nur war das Leuchten blau… und der Glühwurm knapp zwei Meter groß!
    Eine knappe Stunde später startete der Spider unbemerkt von der Öffentlichkeit.
    Jeder, der ihn sah, hielt ihn für eine weitere Wolke am regengeschwängerten Himmel über der Ewigen Stadt.
    Und niemand ärgerte sich an diesem Tag über eine Regenwolke.
    ***
    Château Montagne glich in diesen Tagen in vielen Belangen einem Lazarett. Kaum einer der Beteiligten war völlig ohne Blessuren aus den vergangenen Ereignissen hervorgegangen.
    Robert Tendyke und Zamorra besaßen an Rücken und auch Beinen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit altmodischen Nadelkissen. Zumindest hatte Nicole die unzähligen winzigen Wunden der beiden so mitleidslos beschrieben, die ihnen von der explodierten Monitorwand im Spinnennetz zugefügt worden waren.
    Keine davon war lebensbedrohend, aber bis Glas und Metall aus den kleinen Einschlagöffnungen entfernt waren, hatten die beiden einiges zu erleiden.
    Die aus der unterirdischen Anlage von Tendyke Industries entkommenen Techniker und Wissenschaftler hatte die Crew auf Roberts Wunsch hin zur Konzernzentrale gebracht, wo man sich um sie kümmerte. Das Trauma des Erlebten musste verarbeitet werden. Tendyke Industries hatte auch für solche Fälle die besten Fachleute.
    Robert selbst hatte sich nach Tendyke’s Home zurückgezogen. Zamorras Versuch, ihn auf die Attentäterin anzusprechen, hatte nicht viel gebracht. »Ich hasse es zu töten, Zamorra, das weißt du. Doch in meinem langen Leben hat es sich manchmal nicht vermeiden lassen. Aber… mir ist, als hätte ich ein Stück von mir selbst umgebracht. Ich kann es jetzt nicht besser erklären.«
    Der Professor hatte seinen alten Freund nicht weiter bedrängt, doch er nahm sich fest vor, Asmodis bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen.
    Dr. Artimus van Zant war der Einladung von Nicole nur zu gerne gefolgt. Bei seiner genialen Reparatur des Meegh-Raumers hatte sich der Südstaatler-Verbrennungen an den Händen zugezogen, um die sich Zamorras Arzt kümmerte. Heimlich hoffte Zamorra, dass der Physiker seinen Aufenthalt hier nicht zu lange ausdehnen wollte, denn der Kerl war in der Lage, die Vorratskammer des Châteaus zu leeren. Einen Fleischvertilger seiner Art musste man sicher lange suchen.
    Ted Ewigk erholte sich seit ihrer Rückkehr nach und nach. Widerstandslos hatte er sich von Nicole in einem der vielen Gästezimmer unterbringen lassen. Er wollte allein sein. Körperlich war seine Genesung sicher nur eine Frage von wenigen Tagen, denn er verfügte über erstaunliche Selbstheilungskräfte. Sein Gemütszustand jedoch machte allen große Sorgen.
    Nur in Bruchstücken hatte er Zamorra und Nicole die Geschehnisse im Palazzo geschildert. Und sie wussten anschließend nicht, wie sie das Gehörte einschätzen sollten. Es war ein großer Sieg, den Ted über die ERHABENE errungen hatte. Und Zamorra war sicher, dass von den Ewigen zumindest vorläufig keine Gefahr für die Erde mehr drohte.
    Wieder einmal… bis zum nächsten Angriff.
    Allerdings wusste Nazarena Nerukkar nun, dass sie, wenn es hart auf hart kam, Ted Ewigk unterliegen musste. Sie würde sich bestimmt eine gute Geschichte ausdenken, die sie ihren Widersachern in der Dynastie glaubhaft verkaufen

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