0778 - Die ERHABENE
Was meinte sie wohl damit?
Doch es gab wichtigere Dinge, um welche die ERHABENE sich nun kümmern musste.
Wichtig genug, um alles andere belanglos erscheinen zu lassen.
***
Rotes Licht flackerte durch den Gang und schmerzte in den Augen. Das schrille Heulen der Sirene war kaum zu ertragen, doch genau diesen Effekt sollte es ja erfüllen.
»Toller Empfang… hätte ruhig etwas kleiner ausfallen können.« Der lockere Spruch kam von Nicole Duval, doch niemand konnte darüber in diesem Moment lachen.
Nicole, Zamorra und Ted Ewigk waren noch keine zwei Minuten in der geheimen Anlage von Tendyke Industries, und schon brach hier die Hölle los!
»Los, wir müssen zu den Hangars.« Zamorra war sicher, dass die Ursache des Alarms bei den beiden Spidern zu suchen war. Die Vermächtnisse der Meegh-Rasse hatten sich als wahre Wunderschiffe entpuppt, doch waren die Menschen weit davon entfernt, die Raumer wirklich zu beherrschen. Vom Verständnis der Meegh-Technologie war überhaupt nicht zu reden.
Ganz zu Anfang, als Zamorra die ersten Male auf die damals noch existierenden Meeghs traf, hatten ihre Feinde, die Chibb, behauptet, die Meeghs hätten ihre Technik überall »zusammengeklaut« - während die Meeghs dasselbe von den Chibb sagten. Aber wenn die Meeghs ihre Technik tatsächlich von anderen raumfahrenden Spezies adaptiert hatten, mussten sie sie sehr schnell verbessert und vereinheitlicht haben…
Die Menschen konnten die Raumer leidlich fliegen, hatten ihnen einige ihrer fantastischen Geheimnisse entlockt. Es war Zamorra sogar gelungen, den Hauptcomputer eines der Schiffe zur Kooperation zu überreden, doch damit endete bereits alle Herrlichkeit.
Hier unten, tief unter dem Wüstenboden, versuchten nun die Spezialisten von Tendyke Industries die Raumschiffe verstehen zu lernen. Nicht zum ersten Mal hatte dabei irgendjemand eine folgenschwere Reaktion in Gang gesetzt. Alarm gehörte in diesen Tagen beinahe schon zur Normalität.
Allerdings dauerte der hier jetzt bereits ungewöhnlich lange an. Zamorras Nackenhaare stellten sich hoch, wenn er sich ausmalte, was die Energie eines Schwarzen Dhyarras hier unten anrichten konnte. Und jeder der Spider verfügte über zwei dieser unheimlichen Energielieferanten!
Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Zamorra, dass Nicole locker mit ihm Schritt hielt, als er den Gang entlang stürmte. Ted Ewigk jedoch fiel schnell zurück, blieb schließlich stehen.
Seine Verfassung ist eine einzige Katastrophe. Wir müssen ihm helfen. -Aber wie? Zamorra kannte die Antwort darauf nicht. Er wusste nur, dass er sie bald finden musste.
Die Halle mit der großen Monitorwand kam in Sicht. Und ein Blick auf die Bildschirme reichte dem Professor voll und ganz aus, um zu erkennen, dass sie kurz vor einem Desaster standen. Aus einem der Spider, die Zamorra gefahrlos über die Monitore betrachten konnte, drang ein tiefblaues Leuchten, dessen Intensität von Sekunde zu Sekunde zunahm.
Ohne sich um die aufgeregten Menschen zu kümmern, die vor der Monitorwand ihre Arbeit verrichteten, jagten Zamorra und seine Lebensgefährtin zum Hangareingang.
»Sei vorsichtig - nicht stolpern, Chéri.« Die Warnung hätte Nicole sich sparen können, denn Zamorra hatte die schreckliche Auswirkung der noch immer unerklärlichen Strahlung der Spider schon lange fest verinnerlicht.
Es war noch nicht lange her, als diese wahnsinnig machende Strahlung Dr. Julie Skinner den-Verstand geraubt hatte. Und nichts und niemand würde ihr jetzt noch helfen können. Für den Rest ihres Lebens war sie dazu verdammt, eine lallende und sabbernde Schwachsinnige zu sein. Harte Worte, aber sie trafen die Sache ganz präzise.
Dr. Skinner hatte mit einer von ihr entwickelten optischen Apparatur den Versuch gestartet, die Spider-Strahlung auszutricksen. Theoretisch hätte das auch funktionieren müssen, doch dann war sie wie so viele vor ihr dem Wahnsinn verfallen.
Also gab es nach wie vor nur eine sichere Methode, sich den Raumschiffen zu nähern: den Rückwärtsgang. Zamorra und Nicole bemühten sich die Ruhe zu bewahren, auch wenn der noch immer schrillende Alarm Simon zur Eile drängte.
Als sie in ihrem Rücken endlich die Bordwand spürten, konnten sie schon die hektischen Stimmen vernehmen, die aus der Antriebssektion kamen. Die lauteste gehörte eindeutig Robert Tendyke, der lange vor ihnen hier angekommen war.
»Raus, alle raus hier! Wir können bei den Dhyarras nichts ausrichten… in die Zentrale,
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