Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0778 - Die ERHABENE

0778 - Die ERHABENE

Titel: 0778 - Die ERHABENE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
unerklärlichen Abneigung, die Ewigk gegen ihn hegte. Ted konnte sich selbst keinen Reim darauf machen - es gab keine Erklärung dafür. Doch Tendyke hatte Ewigk dieses seltsame Verhalten nie wirklich vorgehalten. Für ihn gehörten sie nach wie vor alle zu einem Team.
    Er nahm sich vor, Zamorra später von dem seltsamen Erlebnis zu erzählen, das er in der vergangenen Nacht hatte. Von einem Augenblick zum nächsten war er hellwach gewesen, als es wie ein Blitz in seinem Bewusstsein eingeschlagen war. Er war ein Ritter der Tafelrunde… und Zamorra sein König!
    Zu oft hatte Robert Tendyke verrückte und unerklärliche Dinge erlebt, als dass er nur an einen schlechten Traum geglaubt hätte. Da steckte weitaus mehr hinter dieser Erkenntnis. Vielleicht würde Zamorra ihm die Erklärung liefern können. Doch nun hatte ein anderes Problem Vorrang.
    Als sie alle gemeinsam den Spider verließen, vorsichtig darauf bedacht, sich vor der unheilvollen Strahlung zu schützen, fiel Nicole noch etwas ein. Eine Frage musste sie noch klären.
    »Artimus, Sie sind uns noch eine Erklärung schuldig.«
    Van Zant, der direkt neben ihr ging, setzte eine fragende Miene auf. »Aber jederzeit, liebste Nicole. Fragen Sie nur.«
    »Als Sie vorhin auf den Schalter schlugen, konnte ich nicht genau erkennen, womit sie das getan haben. Es kam mir vor wie ein altmodisches Nudelholz.«
    »Ja richtig.« Das hatte Zamorra beinahe vergessen. »Sind sie unter die Keulensammler gegangen?«
    Ein etwas verschämtes Grinsen tauchte in van Zants breitflächigem Gesicht auf. »Keule ist gar nicht so schlecht getippt, lieber Professor.« Er langte in seine Hosentasche und zog etwas hervor, das mit viel Fantasie als der Rest einer Truthahnkeule durchgehen konnte. »Der Alarm hat mich in der Kantine erwischt. Wissen Sie, ich wollte keine Zeit verschwenden. Kann man gut mit zuschlagen…«
    In das einsetzende Kichern der anderen murmelte van Zant ein wenig beleidigt: »Das lass ich mir aber gleich noch mal warm machen…«
    Sie alle ahnten, dass dies für lange Zeit der letzte Spaß gewesen sein dürfte.
    ***
    Duncan Bennet stierte ungläubig durch die schmutzige Fensterscheibe auf den beinahe leeren Parkplatz vor seinem Truck Stop.
    Es war später Vormittag. Die Frühstückskundschaft war längst wieder auf den Highways unterwegs. Bis sich der Laden mit hungrigen und übermüdeten Truckern füllte, die sich mit dem Zeug voll stopfen wollten, das Bennet großspurig als Duncans finest anbot, würden noch gut zwei Stunden vergehen.
    Ein leerer Parkplatz war also jetzt nicht besonders ungewöhnlich. Doch ganz leer war er ja nicht.
    Was da draußen seit über einer halben Stunde parkte, war für diese Gegend allerdings schon eine Ausnahme. Ein funkelnagelneuer Freightliner Coronado - ein Prachtstück von einem Truck!
    Duncan war viele Jahre als selbstständiger Trucker quer durch die USA gefahren, bis ihm diese Art zu Leben zum Hals heraus gehangen hatte. Schließlich hatte er vor acht Jahren den schäbigen Truck Stop gekauft und sich bereits am Tag darauf gefragt, welcher Teufel ihn da geritten hatte. Reich konnte er hier mitten in der Wüste damit ganz sicher nicht werden. Mit Touren, die ihn rund um die Uhr hinter das Lenkrad zwangen, allerdings ebensowenig.
    Duncan hatte von zwei Übeln das etwas bequemere gewählt.
    Wenn er sich jedoch vorstellte, auf dem Fahrersitz eines solchen Zuckerstückchens zu sitzen, dann überkam ihn spontan das Fernweh. Schulterzuckend ging er zu seinem Platz hinter dem Tresen zurück. Träumen durfte man ja wohl noch…
    So sehr er sich auch Mühe gab, sich mit Essensvorbereitung, Spülen und Putzen zu beschäftigen, so wenig konnte er vermeiden, dass sein Blick immer wieder zu dem Freightliner abdriftete.
    So langsam begann er sich zu ärgern. Okay, er wollte ja niemandem verbieten, seinen Parkplatz zu benutzen, aber zumindest einen Kaffee hätte der Trucker bei ihm trinken können. Es ging Bennet nicht um die paar Cent, aber er hätte den Driver nur zu gerne ein wenig über den Coronado ausgequetscht.
    Durch die stark getönte Frontscheibe des Trucks konnte Duncan nicht erkennen, ob der Fahrer - vielleicht war es ja auch eine Fahrerin - hinter dem Lenkrad saß. Möglich, dass er oder sie hinten im Doghouse schlief. Und da störte man nicht. Auf keinen Fall.
    Dreißig Minuten später gingen ihm die Augen über, denn von dem nur spärlich befahrenen Highway bogen zwei weitere Trucks auf den Parkplatz ab. Als hätten sie sich

Weitere Kostenlose Bücher