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0779 - Der Nebelwolf

0779 - Der Nebelwolf

Titel: 0779 - Der Nebelwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich lachen. »Hoss«, sagte ich und drohte ihm mit dem Finger. »Sie sind schlauer, als ich dachte.«
    »Nein, das ist nur so…«
    »Okay, wie Sie wollen. Wenn wir schon mal hier sind, dann können wir auch anfangen.«
    »Danke, John, danke.« Er drehte sich um und lief mit schnellen Schritten den Weg zurück.
    Ich aber blieb bei den Gräbern und zerbrach mir über sie den Kopf. Templer? Werwölfe? Ich wusste es nicht, ahnte jedoch, dass sich hier etwas Großes anbahnen konnte…
    ***
    Hoss Ivory war aufgeregt wie ein Teenager bei seinem ersten Date.
    Sein Herz klopfte viel schneller als gewöhnlich, und auch sein schlechtes Gewissen war verschwunden, das ihn für einige Zeit gepeinigt hatte. Er hatte sich Vorwürfe gemacht, Sinclair zu holen, und er wäre ihm auch nicht böse gewesen, wenn er abgelehnt hätte, aber das hatte er nicht getan. Im Gegenteil, er war sogar daran interessiert, dass das Grab geöffnet wurde, um hinter das Rätsel dieses unheimlichen Friedhofs zu gelangen.
    Das war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.
    Hoss eilte durch den Wald, der seinen großen Schrecken für ihn verloren hatte. Auch das lag an der Anwesenheit des Mannes, denn sie hatte ihm eine gewisse Sicherheit gegeben. Hoss fühlte sich nicht mehr so allein und auf sich selbst gestellt. Gemeinsam würden sie es schaffen und das Grauen stoppen.
    Er dachte an das schreckliche Geheul, von dem er Sinclair bisher nur hatte berichten können. Beinahe wünschte er sich, dass es in diesen Augenblicken erklingen mochte, damit auch der Geisterjäger den entsprechenden Beweis bekam.
    Ivory huschte an den Bäumen vorbei, duckte sich öfter, als wollte er irgendwelchen zupackenden Händen entgehen, und hatte den Eindruck, als würden sich ihm die Zweige unter dem Druck der tiefen Wolkendecke entgegenbiegen.
    Der Untergrund war hart und rau. Die Risse konnten nicht übersehen werden. Auch die Farbe stimmte mit der des übrigen Geländes nicht überein. Er verglich diese Insel mit einem Vulkan, in dessen Innern es schon rumorte und bei dem die Menschen darauf warteten, dass der Berg jeden Moment glühende Lava ausspuckte.
    Hoss Ivory erreichte das Ufer und blieb dort schwer atmend stehen. Er sah das Boot. Es lag noch an derselben Stelle. Seine Befürchtungen und Einbildungen, dass es jemand zur Seite geschafft haben könnte, trafen nicht zu.
    Bevor er das Werkzeug auspackte, ließ er seinen Blick über die weite, flache, grünbraune Fläche gleiten, die in einer absoluten Stille lag. Glücklicherweise hatte sich nichts verändert. Nach wie vor schwebten die grauen Schwaden wie durchsichtige Tücher über den Sumpf hinweg, an dessen Oberfläche sie sich hin und wieder festkrallten.
    Das Wasser bewegte sich kaum, wenn, dann in träge wirkenden Schaukelbewegungen.
    Hoss kletterte in das auf dem Land liegende Boot und kniete dort nieder. Das Werkzeug hatte er in die Plane eingewickelt und diese mit zwei Bändern umwickelt, damit der Spaten und die Schaufel nicht bei jeder Bewegung aneinander stießen. Er ärgerte sich darüber, keine Spitzhacke mitgenommen zu haben, denn bei diesem harten Boden musste man trotz des scharfen Spatenblattes doch ziemlich viel Kraft aufwenden, um ein entsprechendes Loch zu graben.
    Die Plane und die beiden Bänder blieben liegen, als er das Boot wieder verließ. Beide Werkzeuge hatte er über die linke Schulter gelegt und hielt die Stiele auch mit der linken Hand fest.
    Einen letzten Blick warf er zurück und wollte sich schon wieder abwenden, als er die Veränderung sah.
    Hoss Ivory wusste selbst nicht, warum er plötzlich erstarrte und nicht einmal daran dachte, seine Augenlider zu bewegen. Lag es tatsächlich an dieser ungewöhnlichen Veränderung, die sich auf der Wasserfläche abzeichnete?
    Er holte schnaufend durch die Nase Luft. Auf seinem Rücken spürte er den kalten Schauer der Furcht, denn diese Veränderung war einfach nicht als natürlich anzusehen.
    Da schwamm etwas auf dem Wasser!
    Beim ersten Hinsehen hatte er es für einen Schatten gehalten, aber das war es nicht. Kein Schatten war so dicht wie dieser große, gewaltige Fleck, der ihm vorkam wie ein schwarzer Teppich, der allerdings auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt war und sich, das sah er genau, nicht weiter ausdehnte.
    War es Öl?
    Ihm galt der erste Gedanke, und er überlegte auch weiter. Nur sagte er sich dann, dass es hier kein Öl gab. Da sprudelte auch nichts aus einer unterirdischen Quelle in die Höhe. Was daauf dem Wasser schwamm und wie Schleim

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