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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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verbündet hatten, und zogen sich deshalb mit protestierendem Krächzen über die nächstgelegenen Bäume zurück.
    Zamorra kümmerte sich um den am Boden liegenden Falken, der sie hergeführt hatte. Er zuckte schon wieder. Bald würde er aus der Bewusstlosigkeit erwachen.
    Nicole Duval stand auf. Sie schnappte sich den am nächsten stehenden Schwarzelfen. Der wog einen Stein in der Hand und überlegte, ob er aus dieser Distanz werfen sollte. Nicole nahm ihm die Entscheidung ab.
    Sie schlug ihm den Stein aus der Hand. Dann gab sie ihm eine klatschende Ohrfeige.
    Der Tonkan hielt sich die vor Schmerz brennende Wange. Seine Lippen zuckten, er schnaufte schwer und blickte die Französin aus glühenden Augen an.
    »Bist ein Dreckstück!«, keifte er. Sein Tonfall war einzigartig, sowohl einschleimend als auch wichtigtuerisch. »Ein gewissenloses Dreckstück!«
    Nicole lächelte grimmig, diese Mischung gab es nur einmal im Multiversum. Und sie kannte den Elfen.
    »Was sollte das, Rallant?«, fuhr sie ihr Gegenüber an. »Wir sind doch nicht eure Feinde!«
    »Aber alles ist anders!«, brüllte Rallant, der Anführer der kleinen Tonkan-Kolonie. »Merlin, unser Meister. Wir müssen ihm helfen!«
    »Das wollen wir auch«, antwortete Nicole. »Aber das können wir nicht, wenn wir gegeneinander kämpfen.«
    »Aber ihr seid ungebetene Eindringlinge.« Rallant wand sich wie unter Krämpfen. »Ihr dürft euch nicht hier aufhalten!«
    »Zamorra hier hat das Zeichen des Meisters.« Nicole deutete auf ihren Gefährten. Der holte Merlins Stern wieder unter dem Hemd hervor. »Und alle im Zauberwald akzeptieren es.«
    »Das gilt heute nicht«, entgegnete Rallant.
    »Wie bitte?« Nicole glaubte, nicht richtig zu hören.
    »Ich sagte: Das gilt heute nicht!«, schrie Rallant. »Ihr seid Fremde. Ihr müsst weg.« Seine Artgenossen wiederholten in dumpfem Singsang: »Es gilt heute nicht! Ihr müsst weg!«
    »Das gibt es nicht«, flüsterte Zamorra ungläubig. »Das kann ich nicht glauben. Ich will es nicht glauben.«
    »Und was nun, großer Chef?« Gryf schien zu resignieren.
    »Wir wollen nur kurz an den Brunnen«, versuchte Zamorra, den Tonkan zu erklären. »Wir verschwinden dann sofort wieder.«
    »Das wollt ihr uns antun?« Rallant bebte vor Zorn. Im Hintergrund war immer noch der Chor zu vernehmen, dass das Amulett heute nicht galt und dass sie wegmüssten.
    »Vergiss nicht, dass dieser Brunnen ohne unsere Mithilfe immer noch magisch leer wäre«, erinnerte Zamorra.
    »Pfeif drauf, Miststück!«, zischte Rallant.
    Zamorra ließ den Schwarzelfen einfach stehen, und ging auf den Brunnen zu. Seine Gefährten folgten ihm.
    »Ob die uns das einfach so durchgehen lassen?«, flüsterte Teri. »Und was bedeutet das: heute nicht?« Zamorra zuckte die Schultern. Ihm war nicht wohl bei der Sache, aber er wollte sich nicht einschüchtern lassen.
    Am Brunnen angelangt, holte er wieder das Amulett hervor. Er nickte den Druiden zu, als Zeichen, dass sie wieder mit der Beschwörung beginnen sollten.
    Sie konzentrierten sich, und wieder begann das Brunnenwasser zu leuchten. Wie beim vorherigen Versuch, glomm es zuerst nur schwach und wurde dann immer heller. Als die Elmsfeuer von der Mitte des Brunnens nach außen ihre Kreise zogen, hörten sie, dass die Horde hinter ihnen unruhig wurde.
    Der Lärm wurde lauter, als die Elmsfeuer den gemauerten Innenrand hoch kletterten und der Wasserspiegel abermals wirkte, als habe er Feuer gefangen.
    Teri schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht mehr«, stöhnte sie. Die Anstrengung hatte ihre Kräfte stark angegriffen.
    Eine schrille Stimme ertönte: »Vertreibt sie! Sie wollen dem Meister schaden!« Der Sternenfalke war also aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht.
    Die ersten Steine in Richtung Brunnen. Zamorra und seine Freunde versuchten, dahinter Schutz zu finden, aber mittlerweile flogen die Artgenossen des Sternenfalken wieder über ihnen und ließen ebenfalls Steine fallen. Die Bewohner von Broceliande wirkten wie entfesselt.
    »Verschwinden wir, ehe noch Schlimmeres passiert.« Nicole war entmutigt.
    Zamorra blickte Gryf fragend an. Einerseits wollte er sich nicht geschlagen geben. Andererseits waren sie dadurch gehandicapt, dass sie im Zauberwald keine Zerstörungen anrichten wollten.
    Er wusste, dass die Kräfte der Druiden nicht unbegrenzt waren. Schweren Herzens stimmte er Teri zu.
    Der rettende zeitlose Sprung gelang im letzten Moment, Eine Sekunde später prasselte ein wahrer Steinregen auf die Stelle

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