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078 - Das Drachennest

078 - Das Drachennest

Titel: 078 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufsehenerregenden Heilerfolgen gehört. Er bittet Euch, ihm etwas von Eurer Heilsalbe zu verkaufen."
    „Ist Euer Herr erkrankt?"
    „Ja", antwortete Malpasso.
    „Ich komme zu ihm", sagte ich.
    „Das ist nicht möglich", sagte Malpasso abweisend.
    „Bedauere, ich verkaufe die Heilsalbe nicht. Ich muß den Kranken persönlich untersuchen. Nur so kann ich den Grad der Erkrankung feststellen und die richtige Salbe anwenden."
    „Unmöglich!" stieß Malpasso heftig hervor. Er zog einen Lederbeutel aus der Tasche und öffnete ihn. Der Beutel war mit Goldstücken gefüllt.
    „Gebt mir, bitte, einen Tiegel mit Eurer Heilsalbe!
    „Nein", sagte ich und stand auf. „Nur wenn ich Euern Herrn persönlich sehen darf.“
    „Ich fürchte, daß Ihr Eure Ablehnung noch bereuen werdet."
    Er verließ mit kleinen Schritten das Zimmer.
    „Er wird wiederkommen", sagte ich fröhlich.
    „Oder er wird jemanden schicken, der die Salbe rauben soll", meinte Franca nachdenklich.
    „Das ist auch eine Möglichkeit", stimmte ich zu.
    Claudia war noch immer ganz aufgeregt, doch ich beruhigte sie.
    Ich verstaute meine Arzneien in einer großen Tasche und besuchte einige Kranke. Die Seuche war im Abklingen. Nur noch wenige neue Fälle wurden gemeldet. In zwei Wochen würde alles vorbei sein.
    Ugo Malpasso kam nicht noch mal. Ich ließ meine Arzneien trotzdem nicht aus den Augen. Die große Tasche befand sich immer in meiner Reichweite. Als ich schlafen ging, stellte ich sie in einen Schrank, den ich absperrte.
    Wie üblich kam Claudia zu mir. An ihrem prallen Busen schlief es sich gut.
    Ich wachte auf, als ich ein leises Geräusch hörte. Im Gang hatte ein Bodenbrett geknarrt. Ich hob den Kopf. Im Zimmer war es dunkel, doch der hochstehende Mond spendete genügend Licht, um die Umrisse der Möbel zu erkennen. Ich lauschte einige Sekunden, doch nur das regelmäßige Atmen Claudias war zu hören. Schließlich legte ich mich zurück und schloß die Augen. Da war wieder das Geräusch. Ich setzte mich auf, griff nach dem Dolch, den ich neben dem Bett auf den Boden gelegt hatte, und ließ die Tür nicht aus den Augen. Langsam hob ich den Dolch.
    Die Tür wurde ruckartig aufgerissen, und eine mit einem Umhang bekleidete Gestalt sprang ins Zimmer. In der rechten Hand hielt sie eine Pistole.
    Ich schleuderte ihr den Dolch entgegen. Die spitze Waffe bohrte sich in die Brust des Eindringlings. Zu meiner Überraschung stieß die Gestalt keinen Schrei aus. Sie riß sich den Dolch aus der Brust und schleuderte ihn zu Boden.
    Ich sprang aus dem Bett. Da stand die Gestalt vor mir. Für einen Augenblick sah ich das Gesicht. Es war Ugo Malpasso. Seine Augen glühten in der Dunkelheit. Ich packte seine rechte Hand, die die Pistole hielt, riß sie hoch und schlug mit voller Kraft in das Knochengesicht. Und wieder erlebte ich eine unliebsame Überraschung. Der hagere Mann entwickelte unwahrscheinliche Kräfte. Er riß seine Hand los, und seine Faust schlug gegen meine Stirn.
    Es war, als hätte mich ein eiserner Handschuh getroffen. Blut tropfte in meine Augen. Instinktiv hob ich beide Hände, als die Faust wieder auf mich zuraste. Ich konnte die Wucht des Schlages etwas abschwächen, glaubte aber, daß ich beide Hände gebrochen hatte. Als ich einen Schrei ausstieß, bekam ich einen Schlag gegen die Kehle. Alles drehte sich vor meinen Augen. Ich fiel gegen einen Stuhl, klammerte reich fest, riß den Stuhl um und schlug mit dem Kopf gegen einen Schrank. Wie aus weiter Ferne hörte ich Claudia schreien. Schritte im Gang, das Klirren von Waffen, dann wurde ich bewußtlos.
    Wasser spritzte in mein Gesicht. Ich bekam eine ordentliche Wasserladung über den Kopf geschüttet. Prustend schlug ich die Augen auf. Ich hatte Kopfschmerzen.
    Ich befand mich in meinem Zimmer. Irgend jemand hatte mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Der Raum wurde von einer Kerze erhellt.
    Ugo Malpasso stand breitbeinig vor mir. Er warf einen Kübel achtlos in eine Ecke. Mein Blick fiel auf seine Brust. Genau, wo das Herz saß, war sein Wams zerrissen. Ein fauliger Gestank drang aus der Wunde.
    Ich wandte den Kopf um. Zwei Männer standen neben dem Bett. Einer hatte seine Degenspitze gegen Claudias Hals gepreßt. Das Mädchen atmete schwer und wagte sich nicht zu bewegen.
    „Steht auf, da Mosto!" befahl Malpasso.
    Seine Pistole war auf mich gerichtet. „Wenn Ihr mich angreift, dann wird das Mädchen sterben."
    Ich biß die Zähne zusammen und stand auf. Mein Kopf dröhnte so, als

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