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078 - Das Drachennest

078 - Das Drachennest

Titel: 078 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ausdruckslos, ihre Bewegungen mechanisch.
    „Ich werde dich reich belohnen, da Mosto", keuchte das Scheusal, „wenn du mich heilst. Gelingt es dir nicht, dann wirst du sterben."
    In meinem Kopf keimte ein Plan. Ich fürchtete indessen, daß Moretti noch immer über magische Fähigkeiten verfügte, denen ich nichts entgegenzusetzen hatte. Und dann waren da noch die drei Untoten, die aber meine geringste Sorge waren.
    „Ich werde Euch heilen, Herr", antwortete ich. „Ich benötige aber einige Gegenstände dazu."
    „Sag, was du brauchst", flüsterte er und stieß einen schrillen Schrei aus. „Ich verbrenne! Ich verbrenne innerlich! Wasser! Gebt mir Wasser, ihr räudigen Hündinnen!"
    Eine der nackten Negerinnen reichte ihm einen Krug Wasser. Er trank ihn gierig leer.
    Ich sagte ihm meine Wünsche, und er befahl Ugo Malpasso die gewünschten Gegenstände zu bringen.
    „Das wird Mario Balsamo büßen", flüsterte das Scheusal.
    Ich hörte interessiert zu.
    Moretti schloß , die Augen und stöhnte wieder. „Dieser verfluchte... Ich werde mich rächen. Wartet nur, meine Rache wird fürchterlich. Du wirst sterben, verfluchter Asmodi! Du glaubst, mich besiegt zu haben. Du mußt sterben - Asmodi - Asmodi..."
    Er brüllte unmenschlich, und seine winzigen Hände verkrampften sich. Dann riß er die Augen auf, und ich zuckte zurück. Nie zuvor hatte ich so einen haßerfüllten Blick gesehen. Er atmete schwer. Ich war froh, als Ugo Malpasso mit den gewünschten Gegenständen erschien. Er brachte Fackeln, die ich in die Halterungen steckte und entzündete. Die drei Untoten zuckten zurück. Der grelle Schein der Fackeln gefiel ihnen nicht, aber das gehörte mit zu meinem Plan. Malpasso reichte mir einen Degen, dessen Scheiden scharf wie ein Rasiermesser waren.
    „Ich muß die Beulen aufschneiden, Herr", sagte ich und gab meiner Stimme einen möglichst unterwürfigen Klang. „Das wird Euch entsetzliche Schmerzen verursachen. Ich empfehle, daß Ihr ein schmerzstillendes Mittel trinkt."
    „Nein", sagte das Monster. „Ich trinke nichts. Ich kann Schmerzen erdulden."
    „Wie Ihr wollt, Herr", sagte ich. „Ich werde jetzt der Reihe nach die Beulen aufstechen. Bis das Sekret herausgeronnen ist, müssen wir warten. Dann werden die Sklavinnen die Heilsalbe in die Wunden schmieren, und in einem Tag habt Ihr kaum noch Schmerzen. In einer Woche seid Ihr gesund."
    Malpasso hatte ein großes Kohlenbecken angeschleppt. Ich brachte es zum Glühen, dann steckte ich die Spitze des Degens in die Glut, zog den Degen aus dem Feuer und näherte mich Moretti, der mich mißtrauisch anblickte.
    „Behalte da Mosto im Auge, Ugo!" sagte das Scheusal.
    „Es ist sehr schmerzhaft, Herr", sagte ich.
    „Fang endlich an!" keuchte das Ungeheuer.
    Ich stieß mit dem Degen nach einer Pestbeule, die augenblicklich aufbrach. Das Monster heulte auf. Wieder und wieder stach ich zu. Das unmenschliche Gebrüll hallte schaurig im riesigen Saal von den Wänden wider. Der Gestank wurde immer/stärker, immer ekelerregender. Ich fürchtete, ohnmächtig zu werden, doch ich mußte weiter die Beulen aufstechen. Es kam mir unendlich lange vor, bis ich damit fertig war. Morettis Gesicht und der Körper waren mit dem stinkenden, grünen Sekret bedeckt.
    Ich trat zurück und legte den Degen in das Kohlenbecken. Malpasso stand mit einer Pistole in der Hand neben mir. Die zwei anderen Untoten hatten sich in den Hintergrund verzogen. Ich warf einen Blick auf Claudia, die mit zusammengebissenen Zähnen die schaurige Szene betrachtete.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis keine Flüssigkeit mehr aus den Beulen floß.
    Ich bückte mich, öffnete meine kleine Truhe und entnahm ihr zwei Tiegel, die mit einer roten Salbe gefüllt waren.
    „Ich wage nicht, Euern Körper zu berühren, Herr", sagte ich. „Die Sklavinnen sollen die Wunden mit der Salbe einreiben."
    Das Monster brüllte die Negerinnen an, die die Salbe nahmen und sich ihrem Herrn zuwandten. Vorsichtig rieben sie die Salbe in die Wunden.
    Ich blieb neben dem Kohlenbecken stehen und wartete. Jemand der mich kannte, hätte gemerkt, wie nervös ich war. Ich spielte ein gefährliches Spiel, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich war sicher, daß mich das froschähnliche Monster niemals freilassen würde.
    „In wenigen Augenblicken werden die Wunden entsetzlich zu schmerzen beginnen, Herr", sagte ich. „Davon dürft ihr Euch aber nicht stören lassen. Das ist das Zeichen, daß die Salbe zu wirken beginnt.
    Moretti

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