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078 - Das Drachennest

078 - Das Drachennest

Titel: 078 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kennen, um zu ahnen, weshalb er hinfahren will."
    „Ich kann es mir denken, und es will mir überhaupt nicht gefallen. Sie wollen sich die Stelle ansehen, wo sich vor vierhundert Jahren das Labor befunden hat. Was hoffen Sie dort zu finden, Dorian?"
    „Vor vierhundert Jahren war es mir unmöglich, einen Weg in das zerstörte Gebäude zu graben. Heute dürfte das nicht so schwierig sein. Einige geschickt angebrachte Sprengladungen, und ich bin drinnen."
    „Sie erzählten doch, daß eine gewaltige Explosion das ganze Gebäude zerstörte. Da ist sicherlich nichts vom Labor übriggeblieben."
    „Dagegen spricht das Auftauchen der Echsen."
    „Da komme ich nicht mit, Dorian."
    Der Dämonenkiller grinste vergnügt. „Ich glaube nicht, daß die Körner, die Balsamo von der Teufelsinsel mitbrachte, der Stein der Weisen waren, sondern..."
    „Was? So reden Sie doch weiter!"
    „Es waren Eier", sagte Dorian. „Eier, aus denen die Echsen ausschlüpften."
    Trevor lachte, dann wurde er wieder ernst. „Blödsinn! Wenn Ihre Theorie stimmen würde, dann hätten sich die Echsen rapide vermehren müssen. Sie legten Hunderte von Eiern - und das alles vierhundert Jahre lang."
    „Wer sagt Ihnen denn, daß diese Echsen vor vierhundert Jahren aus den Eiern geschlüpft sind?" Trevor schüttelte nur den Kopf.
    „Erinnern Sie sich noch an Tangaroa, Trevor? Es ruhte unendlich lange im Meer, bis es von Olivaro erweckt wurde. Das könnte auch bei diesen Echsenwesen der Fall sein."
    „Das sind ja alles nur Theorien; die durch nichts bewiesen sind."
    „Stimmt. Deshalb will ich ja nach Porto Ercole fahren. Wir werden die Echsen suchen, und dann werden wir Jeff Parker anrufen und eine hübsche Kreuzfahrt durch das Mittelmeer unternehmen." „Sie wollen die Teufelsinsel suchen, Dorian?" fragte Trevor. „Sie sind verrückt. Einfach verrückt." Er beugte sich vor. „Ich werde Sie niemals verstehen. Weshalb begeben Sie sich immer wieder freiwillig in Gefahr? Sie vergessen, daß Sie nicht mehr unsterblich sind. Wenn Sie sterben, dann ist es aus - für immer aus."
    „Das ist eine interessante Frage, die Sie mir stellen", sagte Dorian. „Darüber habe ich oft nachgedacht. Wenn ich sage, daß es meine Aufgabe ist, gegen die Schwarze Familie zu kämpfen, dann ist das billig. Ich lebe gern - jetzt, so wie in meinen vergangenen Leben. Auch damals hing ich am Leben. Die Gewißheit, wiedergeboren zu werden, änderte nichts daran. Nie konnte ich wissen, in welchem Körper ich mich wiederfinden würde. Heute weiß ich, daß ich keine Wiedergeburt erleben werde. Aber was soll ich tun? Hierbleiben, die Hände in den Schoß legen und warten? Ich finde, es ist besser, wenn ich kämpfe. Jedenfalls besser als ein unbefriedigendes Leben ist ein spannender Tod."
    „Das nehme ich Ihnen nicht ab, Dorian. Das mit dem spannenden Tod ist ein guter Gag, aber nicht mehr."
    „Gut, Sie haben recht, Trevor. Aber ich gehe weniger Gefahr ein, als Sie annehmen, wenn ich gegen die Dämonen kämpfe."
    „Wie soll ich das nun wieder verstehen?"
    Haben Sie nie darüber nachgedacht, Trevor?"
    „Worüber?"
    „Wie einfach ich zu töten wäre. Ich befinde mich ständig in Gefahr. Ich bin nicht unverwundbar.
    Ein gedungener Mörder könnte mich jederzeit aus dem Hinterhalt erschießen. Ein Brief, gefüllt mit Sprengstoff. Ein vergifteter Drink in einem Lokal. Gegen all das bin ich machtlos. Ich bin ein mehr oder minder normaler Mensch, der nur mehr als andere weiß."
    „Weshalb engagiert dann nicht irgendein Dämon einen Mörder?"
    Dorian lächelte. „Es ist mein Glück, daß auch die Dämonen einen gewissen Ehrenkodex haben.
    Mich einfach zu erschießen, das wäre zu billig. Die Dämonen wollen mich mit ihren ureigensten Waffen schlagen - mit Magie und faulen Tricks. Und deshalb bin ich noch am Leben. Aber es kann jederzeit der Augenblick kommen, in dem sich die Situation ändert. Ich erinnere mich noch ganz genau an Asmodis Worte. Er sagte, daß die Dämonen zu träge geworden sind. Er verglich sie mit fetten Karpfen und mich mit einem Hecht, der dafür sorgt, daß sie in Bewegung gerieten. Doch dann wurde ich zu lästig."
    „Ich verstehe", sagte Trevor nachdenklich. „Etwas anderes, Dorian. Sie leben nun schon fast fünfhundert Jahre, da sollten Sie doch mit Ihren Erfahrungen die Dämonen wirksamer bekämpfen können."
    „Die Zeiten haben sich geändert", antwortete Dorian. „Dämonen sind nicht so einfach zu erkennen. Sie sehen meist wie ganz normale Menschen aus -

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