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078 - Das Drachennest

078 - Das Drachennest

Titel: 078 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zwang mich Moretti, alles zu erzählen. Aber er bekam keine Macht mehr über mich. Trotz der Mittel, die er mir einflößte, behielt ich meinen Willen. Ich sagte ihm nichts davon, daß ich die Mumie Hermes Trismegistos gefunden und einige Körner an mich genommen hatte. Von meiner Begegnung mit dem unheimlichen Nebelgeschöpf erzählte ich ihm aber. Er wußte, daß es Asmodi gewesen war. Eine Stunde später traten bei Moretti und mir die ersten Pestbeulen auf. Moretti schnappte vor Wut fast über. Er probierte alles mögliche, doch die Pestbeulen breiteten sich immer mehr über seinen Körper aus. Er ließ mich foltern und auspeitschen. Dann ließ er mich in den Kerker einsperren. Sein Zustand verschlimmerte sich. Täglich wurde ich zu ihm geführt und vor seinen Augen gequält. Moretti war ein Sadist. Von seinen drei treuen Dienern, diesen Untoten, ließ er sich immer wieder neue Mädchen holen, die er willenlos machte und an denen er sich aufgeilte.
    Er liebte Frauen, und die größte Strafe für ihn war, daß er kein normaler Mann mehr war. Er konnte Frauen nur noch betrachten, aber seine Gier nicht befriedigen. Es ist gut, daß diese Bestie tot ist." Erschöpft schwieg Mario Balsamo. Ich hatte erregt zugehört. Seine Erzählung klang unwahrscheinlich, doch ich wußte, daß sie wahr war. Interessant war vor allem, daß er Hermes Trismegistos entdeckt hatte.
    „Eine faszinierende Geschichte", sagte ich. „Wo habt Ihr die Körner versteckt?"
    Er grinste. „Als Dank dafür, daß Ihr mir das Leben gerettet habt, werde ich Euch einige Körner geben. Ihr könnt mit ihnen experimentieren."
    „Danke", sagte ich. „Könnt Ihr mir sagen, wo sich die Insel befindet?"
    „Ich habe keinen Plan von ihr, aber ich werde einen anfertigen. Vielleicht gebe ich Euch einmal den Plan, aber ich glaube, daß es besser ist, wenn kein Mensch diese Teufelsinsel je betritt. Es ist eine Insel, die von Dämonen beherrscht wird."
    Ich stellte Balsamo noch einige Fragen, doch er fühlte sich zu müde. Erschöpft schlief er ein.

    Zwei Wochen später hatte sich Mario Balsamo völlig erholt. Immer wieder erinnerte ich ihn an sein Versprechen, mir einige Körner zu geben. Endlich war es soweit.
    Er holte das Säckchen aus seinem Versteck und gab mir sieben Körner. Sie waren kaum größer als ein Staubkorn, verschiedenfarbig und überraschend schwer. Ich war enttäuscht und konnte einfach nicht glauben, daß es sich tatsächlich um den Stein der Weisen handeln sollte.
    Trotzdem wollte ich möglichst bald nach Porto Ercole und im Laboratorium mit den Körnern experimentieren.
    Mario, mit dem ich mich in den vergangenen Wochen angefreundet hatte, drängte ich weiter, mir die Lage der Teufelsinsel zu verraten. Doch er weigerte sich hartnäckig.
    Als ich ihm vorschlug, mit mir nach Porto Ercole zu kommen, willigte er augenblicklich ein.
    Am nächsten Tag brachen wir auf.
    Claudia weinte, als ich mich von ihr verabschiedete. Sie klammerte sich an mich und bettelte, ich sollte sie mitnehmen, doch ich blieb hart. Es war eine schöne Zeit mit ihr gewesen. Ich mochte sie sehr gern, aber noch fühlte ich mich nicht so weit, ständig mit einer Frau zusammen zu leben. Ich liebte die Abwechslung, und es gab so viele hübsche Mädchen, die darauf warteten, von mir erobert zu werden.
    Eine Abordnung der Bewohner von Livorno überreichte mir Geschenke. Feierliche Reden wurden geschwungen, dann endlich konnten wir die Pferde besteigen.
    Ich winkte Claudia zu, die mit angespanntem Gesicht neben ihrer Mutter stand.
    Irgendwie war ich froh, als Livorno hinter uns lag.
    Unsere Reise verlief ohne Zwischenfälle.
    Francesco Medici hatte sein Wort gehalten. All meine Gegenstände waren aus Florenz in den verlassenen Leuchtturm gebracht worden, der außerhalb des Dorfes lag. Das Laboratorium war tief in der Erde untergebracht.
    Voller Ungeduld begann ich mit meinen Experimenten. Mario Balsamo half mir dabei. Franca schürte das Feuer.
    Eines der Körner, es war glühendrot, warf ich in geschmolzenes Silber. Einige Sekunden geschah nichts, dann explodierte der Kolben und verwüstete das halbe Laboratorium. Mario und ich waren in eine Ecke geflogen, waren aber nicht schwer verletzt worden. Mario hatte sich die Stirn blutig geschlagen, während ich mir die linke Hand verbrannt hatte.
    Es dauerte fast einen Tag, bis wir das Labor wieder in Ordnung gebracht hatten.
    Das Silber, in das ich das Kügelchen geworfen hatte, war schwarz geworden - zu einem Metall, das ich nicht

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