Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
anstellen, was sie wollte, und ich war ziemlich sicher, daß sie das auch tun würde.
    Mich verblüffte nicht nur ihr Erscheinen, sondern fast mehr noch die Tatsache, daß sie ihren einstigen Körper wieder hatte. Wie mochte sie das geschafft haben?
    Sie schien meine Gedanken zu erraten, denn ein triumphierendes Lächeln huschte über ihre Züge. »Da staunst du, was? Arma sieht wieder aus wie früher.«
    »Wie ist dir das gelungen?«
    »Man behauptet, jeder Mensch hätte einen Doppelgänger. Aber das gilt nicht nur für euch.« Die Zauberin wies auf sich. »Dies ist nicht mein richtiger Körper. Er gehörte einer Hellseherin namens Vazira. Ich habe ihn übernommen.«
    »Einfach so?« fragte ich.
    »Ich war zur Stelle, als sie starb«, sagte die Zauberin, und ihr Blick verriet mir, daß sie daran gedreht hatte.
    Sie war auf ihre Tat so stolz, daß sie mir davon sogar erzählte. Lester Foxe hatte die Hellseherin für sie ermordet.
    »Und nun bist du hier, um deine Drohung wahrzumachen«, sagte ich eisig.
    »Nein, Tony Ballard. Ich möchte die Zeit und den Ort bestimmen. Und ich will nicht, daß es hier geschieht, deshalb werde ich dir zur Freiheit verhelfen.«
    »Das darf doch nicht wahr sein. Du - meine Retterin…?«
    »Es passieren die verrücktesten Dinge zwischen Himmel und Erde«, sagte die Zauberin und hob die Hände.
    Ihre Fingerspitzen wiesen auf mich. Sie konzentrierte sich, ihre Lider senkten sich, doch plötzlich riß sie die Augen auf und schaute mich erstaunt an.
    Sie schien mich mit ihren Geistfühlern abgetastet und dabei etwas festgestellt zu haben. Aus ihrem Erstaunen wurde Verwunderung, und nichts Feindseliges war mehr in ihrem Blick.
    Was hatte sie auf einmal?
    »Das wußte ich nicht«, sagte die Zauberin.
    »Was?« fragte ich, doch sie ging auf meine Frage nicht ein.
    »Das läßt alles in einem anderen Licht erscheinen«, sagte Arma.
    »Und was hat das für Konsequenzen für mich?« fragte ich nervös. »Hast du es dir anders überlegt?«
    »Ja.«
    »Du wirst mich nicht befreien?« fragte ich enttäuscht.
    »Doch, das werde ich. Aber ich werde dir nicht mehr nach dem Leben trachten.«
    »Warum nicht?« Diese Frage hörte sich verrückt an. Hätte ich mich darüber nicht freuen müssen? »Sind wir keine Todfeinde mehr?«
    »Nein, Tony Ballard. Es hat sich etwas geändert.«
    »Ich dachte, du haßt mich wie die Pest.«
    »Das ist vorbei.«
    »Sag bloß nicht, du willst mir deine Freundschaft anbieten. Ich werde sie niemals annehmen. Auch nicht aus Dankbarkeit.«
    »Ich knüpfe an deine Befreiung keine Bedingung«, sagte Arma. »Unsere Wege werden sich trennen, aber wir werden uns wiedersehen.«
    »Du sprichst in Rätseln. Ich verstehe überhaupt nichts.«
    »Das ist nicht nötig. Ich verstehe, und das ist die Hauptsache.«
    Sie kam nicht näher. Ihre Finger kritzelten irgend etwas in die Luft, und plötzlich zerrissen die Fesseln, die mich festhielten.
    Jetzt steht die Welt nicht mehr lange! dachte ich. Arma rettet mir das Leben und läßt ihre Absicht fallen, mich selbst zu töten. Warum? Zum Teufel, warum?
    Schritte! Ein Ruck ging durch Armas Körper. Sie wandte den Kopf. »Da kommt jemand!« zischte sie. »Ich möchte nicht gesehen werden, habe noch einiges vor. Du kommst allein zurecht, Tony Ballard. Mach's gut…«
    Sie wirbelte herum und flitzte aus meiner Zelle. Die Tür ließ sie offen. Noch lagen die Stricke über meinem Oberkörper, aber sie hielten mich nicht mehr fest. Ich schüttelte sie ab und sprang auf. Mit wenigen Schritten erreichte ich die Tür, und als ich hinaustrat, sah ich Mr. Silver und Ian Powell.
    Der fette Glatzkopf schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Er konnte nicht wissen, daß seine Kanone für Mr. Silver ein harmloses Spielzeug war.
    Wer dem Ex-Dämon etwas anhaben wollte, mußte mit schwereren Kalibern auffahren, und es ging auf keinen Fall ohne Magie. Ein erfreuter Ausdruck huschte über Mr. Silvers Gesicht, als er mich erblickte.
    Von Ian Powell konnte ich das nicht behaupten. Sein feistes Gesicht wurde von Wut verzerrt.
    »Verflucht, der Kerl will ausrücken«, stieß er aufgebracht hervor.
    »Ist mein gutes Recht«, erwiderte ich grinsend.
    Seine Waffe richtete sich auf mich, aber Mr. Silver sorgte dafür, daß mir nichts passierte. Er handelte so schnell, daß Ian Powell mit dem Denken nicht mitkam.
    Ein Schlag traf seine Schußhand. Er stöhnte auf und ließ die Waffe fallen. Mr. Silvers zweiter Schlag schickte den Glatzkopf ins Reich der

Weitere Kostenlose Bücher