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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Feuer, schnellte hoch und schlug entsetzt auf die Flammen ein.
    Ich startete, zog mein Jackett aus, riß das Mädchen nieder und erstickte die Flammen. Dann zerrte ich sie hoch und mit mir aus dem Raum, in dem ein furchtbarer Brand zu wüten begann.
    Er fraß sämtliche Geräte, vernichtete Magnetbänder, auf denen gespeichert war, was besser niemand wußte. Stichflammen schossen in Kabelschächte hinein und fauchten durch Luftschächte, wurden fortgerissen und in andere Räume getragen.
    »Wir müssen raus!« keuchte ich.
    Um Boram und Mr. Silver brauchte ich mich nicht zu kümmern, die wußten selbst, was zu tun war. Ich verlor sie in dichtem, grauem Qualm.
    Audrey stolperte mit mir. Sie hustete, und ihr Kleid wies zahlreiche Brandlöcher auf. Kein OdS-Agent stellte sich uns in den Weg. Jene, die wir sahen, rannten in dieselbe Richtung wie wir.
    Im Augenblick versuchte nur jeder, seine Haut zu retten. An eine Bekämpfung des Brandes dachte niemand.
    Unter meinen Füßen bebte der Boden. Es rumorte immer heftiger im Keller. Detonationen erschütterten das Gebäude, und eine Druckwelle fegte hinter uns her und warf uns nieder.
    Vielleicht hatte das Feuer ein Munitionsdepot erreicht.
    Wieder zerrte ich das Mädchen hoch. »Weiter, Audrey! Kommen Sie!«
    Das Rauchgas machte ihr noch mehr zu schaffen als mir. Unsere Augen tränten, und ich hatte die Orientierung verloren.
    »Ich… kann nicht… mehr, Tony…«, stöhnte das Mädchen.
    »Sie müssen! Reißen Sie sich zusammen!«
    Das versuchte sie, aber dann machte sie schlapp. Auch das noch. Ich fing sie auf. Sie war zwar ein Mitglied der Organisation des Schreckens, aber es kam für mich trotzdem nicht in Frage, sie ihrem Schicksal zu überlassen.
    Ich fing sie auf und schleppte sie weiter. Lange würde ich diese Belastung nicht aushalten, das war mir klar, aber ich war entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen - um mein Leben und um das von Audrey.
    Der dicke Rauch wälzte sich durch eine Tür. Ich folgte ihm, denn er wollte wie ich ins Freie.
    Mein Fuß stieß gegen eine Stufe. Ein Schmerz durchzuckte meine Zehen. Ich stemmte mich von Stufe zu Stufe hoch, leistete schier Unmögliches.
    Audrey Lee sollte nicht sterben. Sie war noch jung. Man würde sie vor ein Gericht stellen und verurteilen, und im Gefängnis würde sie reichlich Zeit haben, über ihre Sünden nachzudenken und sie zu bereuen.
    Vielleicht würde sie geläutert sein, wenn sie das Gefängnis verließ.
    Es ist nie zu spät für eine Umkehr. Man muß nur wollen, und bei Audrey hatte ich das Gefühl, daß sich mein Einsatz lohnte. Sie würde ihre Fehler einsehen und nie mehr für Mortimer Kull arbeiten.
    ***
    Das Feuer wurde im Club bemerkt, und Henry Ferrer konnte nicht verhindern, daß die Feuerwehr alarmiert wurde. Der Strohmann der Organisation des Schreckens sah eine Lawine auf sich zukommen, von der er nicht überrollt werden wollte.
    Das bedeutete, daß er schnellstens verschwinden und untertauchen mußte. Er wollte der Polizei keine unangenehmen Fragen beantworten.
    Mortimer Kull würde ihm die Flucht übelnehmen, aber zum Teufel mit Kull.
    Jeder ist sich selbst der Nächste, sagte sich Henry Ferrer und plünderte den Safe in seinem Büro.
    Damit bestahl er wissentlich Professor Kull. Das konnte ihn Kopf und Kragen kosten, denn OdS-Agenten gab es überall auf der Welt, und sowie sie ihn entdeckten, würden sie ihn wie einen Hasen jagen.
    Aber er wollte es versuchen. Vielleicht hatte er Glück. Er würde sich ein neues Gesicht zulegen und einen anderen Namen. Mit Geld kann man vieles möglich machen.
    Vielleicht fand er einen Ort auf dieser Welt, wo ihn Kulls Agenten nicht suchten.
    Warum sollte er dieses Glück nicht haben?
    Er stopfte die Banknotenbündel in seine Taschen und stürmte davon. Nie mehr wollte er den Namen Kull hören. Dieses Kapitel in seinem Leben war abgeschlossen.
    Die Feuerwehr traf ein. Vier Löschzüge fuhren über das Gelände des »Miracle-Clubs«. Schläuche wurden ausgerollt, und dicke weiße Wasserfontänen stachen in das Gebäude, das niemand mehr bewachte.
    Ferrer eilte zu seinem Wagen, startete den Motor und raste los. Er war nervös, hätte in seiner Verfassung nicht mit dem Auto fahren sollen.
    Er fuhr zu schnell, und der Teufel wollte es, daß eine Verkehrsstreife auf ihn aufmerksam wurde. Eine wilde Jagd begann. Ferrer raste kreuz und quer durch die Stadt, war gezwungen, immer wieder einen Haken zu schlagen, weil sich mehr und mehr Streifenwagen an der

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