0780 - Der Geist des Baphomet
Truppe besteht übrigens aus Soldaten und Bereitschaftspolizisten. Wir haben gut Hand in Hand gearbeitet. Ich habe den Eindruck, dass wir im letzten Augenblick gekommen sind.«
»Ja, das sind Sie tatsächlich, Captain.«
»Mein Name ist übrigens Drake.«
»Okay, aber kommen wir zur Sache. Was ist mit den Bewohnern von Trevine geschehen? Ich weiß, dass sie etwas Schreckliches erlebt haben, sie sehen zwar normal aus, aber sie handeln nicht wie Menschen. Sie sind zu Bestien geworden…«
»Wir hatten unsere Mühe.«
Ich wusste, dass hinter dieser schlichten Antwort viel mehr steckte, wollte auch Einzelheiten wissen und erfuhr, dass die Menschen regelrecht gefangengenommen worden waren. Man hatte sie in einem großen Bau eingeschlossen und auch betäuben müssen.
»War das nötig?«
»Ja, Mr. Sinclair. Einige von ihnen hätten sich sonst gegenseitig umgebracht.« Der Captain lächelte nicht mehr. Er war sehr ernst geworden und wollte wissen, was hier eigentlich vorgefallen war.
»Ich kann es Ihnen selbst nicht genau erklären, Captain. Oder glauben Sie an Magie?«
»Nein.«
»An das Böse?«
»Das schon eher.«
»Dann müssen wir davon ausgehen, dass das Böse diesen Ort überfallen hat. Rücksichtslos, denn es wollte die Menschen, wenn Sie verstehen, Captain.«
Drake hob nur die Schultern. »Ich weiß ja mittlerweile, wer Sie sind und womit Sie sich beschäftigen, aber wir haben auch Tote gefunden. Sogar einen Polizisten.«
»Ich weiß.«
»Seine Frau fanden wir gefesselt auf dem Bett einige Etagen höher.«
»Ich habe sie gefunden. Was ist mit dem Kind?«
»Es scheint in Ordnung zu sein.«
Mir fiel da wenigstens ein Stein vom Herzen, doch meine Beklemmungen nahmen zu, als ich erfuhr, dass fünf weitere Menschen gestorben waren, und zwar auf eine sehr schlimme Art.
»Wenn Sie mich jetzt weiterfragen, Mr. Sinclair, so muss ich Ihnen sagen, dass ich ratlos bin. Ich weiß nicht, was mit den Menschen hier geschehen soll.«
Ich hob die Schultern. »Das habe auch ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls werde ich versuchen, mir in London Rat zu holen. Wahrscheinlich wird man Spezialisten schicken. Ärzte und Psychologen, möglicherweise auch Hypnotiseure, die dann versuchen werden, das Böse aus den Hirnen der Menschen zu vertreiben. Aber ich weiß es nicht. Ich werde es jedenfalls kaum schaffen können.«
»Das denke ich auch.«
Ich stand auf. »Was haben Sie mir eigentlich gegeben, dass ich mich so gut fühle?«
»Ein Sanitäter hat es Ihnen gespritzt. Das Zeug weckt einen Bullen. Wir nennen es nur den Wachmacher, aber wenn die Wirkung aufhört, fallen Sie einfach um.«
»Wann muss ich damit rechnen?«
»In ungefähr zwölf Stunden.«
»Das ist viel Zeit«, sagte ich und verließ den Raum. Ich ging hinaus in den Nebel, ich wollte allein sein, denn dieser letzte Fall war bis an die Grenzen gegangen.
Und ich war davon überzeugt, dass er erst der Anfang gewesen war, denn ich glaubte nicht, dass die schwarze Flut des Bösen vernichtet war. Denn durch ihr Erscheinen war wieder ein neues Kapitel im Buch der Templergeschichte aufgeschlagen worden…
ENDE des Zweiteilers
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