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0780 - Der Geist des Baphomet

0780 - Der Geist des Baphomet

Titel: 0780 - Der Geist des Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lösung zu finden, denn ich hatte vor kurzem noch mit London telefonieren und eine Warnung durchgeben können. Mein Chef, Sir James, hatte mir versprochen, Hilfe zu schicken. Dank seiner Beziehungen würde es ihm hoffentlich gelingen, eine Hundertschaft Polizisten zu oder das Militär alarmieren, die sich ungefähr dreißig Meilen entfernt in Exeter aufhielten. Die Männer brauchten eben Zeit, um Trevine zu erreichen, und diese Zeit mussten wir beide lebend überstehen.
    Das Schulgebäude reizte mich schon. Zwar würden wir dort auf Dennis’ Mutter treffen, nur sah ich sie nicht als so großes Problem an wie den Werwolf.
    Hätte er sich noch einmal durch ein drohendes Knurren gemeldet, wäre mir wohler gewesen. Leider hatte er sich in den letzten Minuten sehr still verhalten. Ich wusste nicht, wo er sich befand. Er hatte ebenso gut seinen Platz wechseln können, um an einer günstigen Stelle zu lauern.
    »Wir gehen in die Schule!«
    Dennis schrak zusammen, als ich sprach. Mit diesem schnellen Entschluss hatte er nicht gerechnet.
    »Da wohne ich doch. Daddy ist ja Polizist. Wir wohnen nur oben. Sein Büro hat er unten.«
    »Dann wirst du mir den Weg zeigen.«
    »Klar.«
    »Gibt es noch einen zweiten Eingang, durch den wir in die Schule gehen können?«
    »Ja, hinten.«
    »Ist er offen?«
    »Nein, der ist abgeschlossen.«
    Das passte mir nicht, denn ich wusste, dass vor dem normalen Eingang die Frau lauerte.
    »Gut, dann nehmen wir den Weg, den alle Kinder kennen.« Ich nahm seine Hand. »Dennis, ich möchte, dass du immer bei mir bleibst. Bitte, reiß dich nicht los.«
    »Mach ich, John.«
    Ich dachte an die Mutter des Jungen und auch an die übrigen Menschen hier in Trevine. Einige von ihnen hatte ich als normale Menschen kennen gelernt, dann aber war die schwarze Flut aus dem Sumpf gekommen und hatte alles verändert. Ich war sicher, dass mir dieses magische Phänomen noch einigen Ärger bereiten würde.
    Wir konnten nicht leise gehen, denn auf dem Schulhof hatte sich das Laub der Bäume verteilt. Niemand hatte es weggefegt. Die Sohlen schleiften über die feuchten Blätter. Vor allen Dingen Dennis war es, der hart auftrat.
    Dunkelheit und Nebel kamen zusammen. Beide vermischten sich zu einer Suppe. Wäre nicht das Licht gewesen, so hätte ich die Schule kaum erkennen können. Erst als wir dicht davor standen, zeichnete sie sich als Schattenberg ab, der sich zu bewegen schien, weil die helleren Schleier dicht an seinen Außenmauern vorbeiflossen.
    Dennis fing an zu pfeifen. Es störte mich, ich ließ ihn trotzdem in Ruhe. Der Junge brauchte eben eine Möglichkeit, um seine eigenen Ängste zu überspielen. Gleichzeitig zeigte er seiner Mutter damit an, dass wir uns der Schule näherten.
    Ich sah die Frau nicht. Es hatte sich vieles verändert, es gab im Moment kaum Hoffnung. Dennoch hoffte ich, dass die Bande zwischen ihr und Dennis noch bestanden und sie sich nicht wie ein Tier auf ihren Sohn stürzen würde.
    Die ziemlich breite Tür zur Schule war nicht verschlossen. Der Eingang gähnte uns wie ein dunkles Loch entgegen, und Dennis blieb stehen, als er ihn sah. Mir war dieser Stopp angenehm, so konnte ich mich nach dem Werwolf umschauen und auch umhören.
    Ich sah ihn nicht.
    Kein Schatten, kein fremdes Geräusch, nur die bedrückende Stille in dieser furchtbaren Nacht. Der Dunst legte sich wie feuchte Tücher auf meine Haut. Bei jedem Atemzug trank ich einen Teil von ihm in mich hinein.
    Dennis zog mich weiter. »Lass uns nicht hier stehen bleiben, John«, sagte er.
    »Okay.«
    Etwas berührte meinen Kopf. Ich schrak zusammen schaute in die Höhe und fuhr mir durchs Haar. Es war nur ein Blatt, das sich vom Baum gelöst hatte und auf mich gefallen war. Ich wischte es weg.
    Plötzlich riss sich der Junge los. »Mummy!«, rief er und rannte auf den Eingang zu. Er schien dort seine Mutter gesehen zu haben.
    Mich durchfuhr ein heißer Schreck. Ich wusste, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ich konnte auch nicht mehr reagieren, denn der Junge war einfach zu schnell. Er lief auf den dunklen Eingang zu, aus dem ein grelles Kichern erklang, als hätte der Teufel persönlich seine Großmutter dort abgestellt.
    Ich wollte Dennis nicht den Fängen der eigenen Mutter überlassen und jagte ihm nach.
    »Mummy, ich bin da…«
    »Ja, mein Schatz, ich weiß.«
    Ihre Stimme war so verdammt laut und anders. Das mochte auch am Flur liegen, in dem sich die beiden aufhielten, und ich stürmte jetzt in das Dunkel hinein.
    »Mummy,

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