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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnabelartig vorspringenden Nase durchbohren.
    „Passen Sie bloß auf, daß sich Ihnen kein Vogel auf Ihren Erker setzt", wetterte ich. Dann mußte ich lachen. Ich stellte mir vor, daß tatsächlich so etwas passieren würde.
    Wenigstens drei ausgewachsene Krähen hätten auf dem Riesending Platz gehabt, das Pinguine seine Nase nannte.
    „Seien Sie still", sagte Perry Rhodan. „Wir sind da."
    „Da haben Sie es wieder", murmelte Bully. „Wie konnten wir nur so einen Störenfried wie Sie mitnehmen?"
    Jetzt reichte es mir. Ich wandte mich dem Aktivatorträger zu und setzte zu einer geharnischten Antwort an. Da sah ich es in den wasserblauen Augen Bullys funkeln. Reginald Bull amüsierte sich königlich, und ich war dumm gewesen, ihm auf den Leim zu gehen.
    „Nun?" fragte er mit gedämpfter Stimme. „Entspannt genug für den großen Test?"
    „In der Tat", entgegnete ich. Mein Zorn war verflogen. Ich blickte nach vorn an Rhodan vorbei. Die Antigravplatte setzte in dieser Sekunde vor einem mit farbenprächtigen Steinen verzierten Eingang zu einer subplanetarischen Anlage auf. In dem etwa fünf Meter hohen Torbogen stand Joftblahn, der oberste Feinsprecher.
    Ich erkannte ihn eigentlich nur an dem Umhang, den er trug.
    Dieses Mal war das Kleidungsstück kürzer, und seine Korrektheit benötigte keine Diener, die ihm die Schleppe trugen.
    „Treten Sie ein", sagte er, drehte sich um und ging auf ein ebenfalls reich verziertes Schott zu. Es glitt zur Seite und gab den Blick in eine Tunnelröhre frei, die schräg in die Tiefe führte.
    Joftblahn wurde von unsichtbaren Kräften einige Zentimeter angehoben, als er eine blaue Linie überschritten hatte, und schwebte in den Tunnel hinein.
    Rhodan und wir folgten ihm. Auch wir gerieten in ein Antigravfeld, das uns die Mühe abnahm, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Nach etwa hundert Metern kamen wir an ein weiteres Schott. Auch dieses glitt zur Seite, und wir betraten eine kreisrunde Halle, die einen Durchmesser von ungefähr hundert Metern hatte. Darin standen fünf gläserne Kuppeln, in denen sich jeweils eine Liege befand.
    Der Sinn der Anlage war nicht schwer zu erraten. Jeder von uns sollte eine Kuppel betreten, um darin den Test zu absolvieren.
    „Also los", sagte Rhodan und ging zu der Kuppel, die ihm am nächsten war. Bully, Gemroth, Pinguine und ich blieben noch stehen. Wir beobachteten, daß sich ein Schott an der Kuppel öffnete. Rhodan trat ein und legte sich sogleich auf die Liege.
    „Hoffentlich schlafe ich nicht ein", bemerkte ich und suchte mir ebenfalls eine Kuppel aus. Ich war ein wenig nervös, da ich nicht wußte, was auf mich zukam.
    „Wenigstens brauche ich Ihren Öl-gestank nicht mehr zu ertragen", sagte Pinguine boshaft. Ich ging nicht auf seine Worte ein, sondern zog mich in eines der Testgeräte zurück, legte mich auf das Ruhelager und entspannte mich. Meine Nervosität verflog, und ich beschloß, gelassen abzuwarten.
    Doch dann erinnerte ich mich an das, was Rhodan gesagt hatte. Dieser Test war nicht unbedeutend, und er war schon gar keine Spielerei. Wenn wir versagten, verbauten wir uns womöglich damit den Weg zur Erde.
    Joftblahn verließ die Halle. Die Leuchtplatten unter der Decke wurden dunkel, und schließlich verbreitete nur das transparente Material der Kuppeln noch ein gewisses Licht, das gerade ausreichte, das Innere schwach zu erhellen.
    Ich schloß die Augen und atmete einige Male tief durch, um mich auf das vorzubereiten, was kommen sollte - was auch immer das sein würde.
    Als ich die Augen wieder öffnete, war ich nicht mehr allein.
    Vor mir stand ein dunkelhaariges, betörend schönes Geschöpf, das nur mit einer hauchdünnen Halskette bekleidet war. Es lächelte mir aufmunternd zu.
     
    *
     
    Bericht Gorg Pinguine: Ich atmete auf, als sich die Kuppel schloß. Von diesem Moment an befand ich mich in einer Welt, die offenbar nicht nur Belastungen für mich bereithielt.
    Ich blickte zu Galto Quohlfahrt hinüber. Natürlich hatte sich dieser junge Mann bereits hingelegt, als sei das ganz selbstverständlich. Wenn er diesem ausgeprägten Ruhebedürfnis weiterhin nachgab, würde er wohl bald ein Übergewicht erreichen, das die Mediziner auf den Plan rief.
    Nun gut, dachte ich. Das ist sein Problem.
    Sein Äußeres störte mich auch gar nicht so. Schlimmer war tatsächlich dieser penetrante Ölgeruch - von den anderen Düften, die er verbreitete, gar nicht zu reden.
    Ich wandte mich der Liege zu. Ein eigenartiger Geruch ging von ihr

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