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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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entsetzt zurückfahren ließ.
     
    *
     
    Obwohl Asuah Gemroth hundemüde war, konnte er nicht einschlafen. Unruhig wälzte er sich auf seinem Lager hin und her, und wenn er ruhig lag, lauschte er in die Stille hinein. Es war nichts zu hören. Er schien das einzige Lebewesen im ganzen Haus zu sein.
    Gemroth, fast immer schweigsam und von Natur aus scheinbar sehr langsam, machte Licht. Aufrecht saß er im Bett, und nun konnte er feststellen, daß er sich nicht getäuscht hatte. So ruhig und still es auch vorher gewesen sein mochte, jetzt gab es ein Geräusch.
    Es war auch schon vorher dagewesen, aber vielleicht hatte er es nur nicht wahrhaben wallen. Fast hätte die Stille es verschluckt.
    Sein suchender Blick wanderte durch das Zimmer, bis er die Richtung zu kennen glaubte, aus der das Geräusch kam - ein leises, gleichmäßiges Ticken.
    Die Klimaanlage! Der schmale Gitterrost befand sich unmittelbar unter der Decke, einen halben Meter breit. Gemroths erster Gedanke war, daß jemand auf diesem Wege versuchte, zu ihm zu gelangen, aber dann sagte er sich, daß die Verbindungskanäle auch nicht größer sein konnten als der Ausgang. Auf der anderen Seite war es durchaus möglich, daß diese Kanäle Geräusche weiterleiteten, und zwar über größere Entfernungen hinweg. Gemroth versuchte sich einzureden, daß die ganze Geschichte absolut harmlos sei und er sich umsonst Sorgen mache. Das seltsame Ticken konnte von der Klimaanlage selbst stammen, die wahrscheinlich im Keller installiert war.
    Merkwürdig war nur, daß er es jetzt zum erstenmal hörte.
    Es war zwei Stunden nach Mitternacht, Ortszeit. Rhodan und Sagullia hätten längst zurück sein müssen. Vielleicht waren sie es auch, und er hatte ihr Kommen nicht bemerkt.
    Er wußte, daß er jetzt nicht schlafen konnte. Kurz entschlossen schlüpfte er in die Bordkombination und trat hinaus auf den Gang. Leise, um niemanden zu wecken, bewegte er sich über den glatten Kunststoffboden, bis er vor der Tür zu Rhodans Zimmer stand. Vorsichtig klopfte er an.
    Keine Reaktion.
    Er versuchte es noch einmal, dann öffnete er vorsichtig die Tür.
    Rhodan war nicht in seinem Zimmer. Aber das hatte nichts zu sagen. Vielleicht war er bei Sagullia. Doch auch dort fand er niemanden.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß auch im Aufenthaltsraum niemand war, weckte er Fermaiden. Der Techniker brauchte einige Sekunden, um das Ungewöhnliche der Situation zu begreifen.
    „Mann, habe ich mich jetzt erschreckt. Ich hatte einen verrückten Traum. Was gibt es denn?"
    Gemroth setzte sich unaufgefordert auf den Bettrand und berichtete von seiner Entdeckung. Dann bat er Fermaiden, ganz ruhig zu sein.
    Auch hier kam aus der Öffnung der Klimaanlage das kaum wahrnehmbare Ticken.
    Fermaiden wurde plötzlich hellwach.
    „Das hört sich an wie... Aber das ist ja unmöglich!"
    „Wie eine Höllenmaschine?"
    „Genau!"
    Wieder schwiegen sie und lauschten. Das Ticken blieb.
    „Aber warum ausgerechnet in der Klimaanlage?" wollte Gemroth wissen.
    „Man hat das Ding im Keller untergebracht, und die Ventilationsschächte leiten das Geräusch weiter, in alle Teile des Hauses. Vielleicht sollten wir nachsehen."
    „Sollen wir nicht die anderen wecken?"
    „Wozu? Wir sehen selbst nach."
    Eilig zog er sich an.
    „Aber Wer sollte ein Interesse daran haben, uns mit dem Haus in die Luft zu sprengen? Haben wir Feinde?"
    „Wer hat nur Freunde?" lautete Fermaidens sarkastische Gegenfrage. „Vielleicht haben die Feyerdaler Feinde, und man würde sie empfindlich treffen, wenn uns etwas geschähe.
    Übrigens bereitet es mir ziemliche Sorgen, daß Rhodan und Sagullia noch nicht zurück sind. Wo mögen sie nur so lang stecken?"
    „Darum kümmern wir uns später", schlug Gemroth vor.
    Leise verließen sie das Zimmer und schlichen sich die Treppen hinab. Das Haus war so groß und hatte eine Unmenge von Räumen, die sie alle nicht kannten. Sie lebten nur in einem kleinen und wahrscheinlich isolierten Teil des Gebäudes.
    „Wir hätten Mullin mitnehmen sollen."
    „Warum, Gemroth? Der nützt uns wenig. Außerdem würde er durch seine Polterei das ganze Haus aufwecken."
    Die Tür zum Keller war massiv und aus Metall, aber nicht verschlossen. Fermaiden betrachtete sie genauer, bevor er sie öffnete.
    „Sie wurde gewaltsam geöffnet, und zwar vor nicht langer Zeit.
    Hier, die Spuren sind frisch. Es ist also jemand eingedrungen, der nicht dazu befugt war. Ich glaube, wir sind einer schönen Schweinerei auf der
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