Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Punkt."
    Wieder mußte Rhodan lächeln.
    „Das sehen Sie nur so, weil Sie nichts anderes als unser Schiff kennen. Sie wurden in der SOL geboren und wuchsen dort auf.
    Die SOL ist Ihre Heimat, auch die von Goor. Ein Planet, scheinbar unbeweglich und seine Position niemals verändernd, muß Ihnen wie ein Floß vorkommen, das ohne Fahrt auf einem Ozean schwimmt. Man kommt nicht voran. Ich weiß nicht, ob Sie dieses angeborene und auch anerzogene Bewußtsein jemals verlieren werden, vielleicht haben unsere Lehrer in der SOL da einen Fehler gemacht, aber wenn Sie jemals die Erde sehen sollten ..."
    „Ich kenne alle im Archiv verfügbaren Filme über den Ursprungsplaneten der Menschheit", unterbrach Sagullia eifrig.
    „Ein Planet wie alle anderen."
    „Sicher, für Sie und die Sol-Geborenen, aber nicht für mich und die anderen, die Terra kennen. Ein Unterschied in der Auffassung, der niemals ganz verschwinden wird, fürchte ich.
    Aber wir müssen uns damit abfinden und damit leben.
    Wir werden es schon schaffen - Übrigens sind wir gleich da."
    Lichter gab es keine mehr, aber die Sterne erhellten Landschaft und Straße genügend. Vereinzelte Häuser markierten die seitliche Begrenzung der Straße. Rhodan hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet. Vor ihnen in der Sternendämmerung stand die Silhouette der Arena.
    Dann tauchte der große Wohnwagen des WORTES auf.
    Rhodan fuhr den Wagen seitlich an die Straße und schaltete den nur leise summenden Motor ab.
    „Wir sind da", sagte er zu seinem Mitfahrer.
     
    *
     
    Nachdem Rhodan und Sagullia das Haus verlassen hatten, saßen die Zurückgebliebenen noch eine Weile im Wohnraum zusammen. Mühsam schleppte sich ihr Gespräch dahin.
    Lediglich Fermaiden und Cesynthra Wardon schienen guter Laune zu sein. Sie saßen dicht nebeneinander auf einer Couch und hielten Händchen.
    So kam es, daß endlich einmal Amja Luciano Mittelpunkt des männlichen Interesses wurde. Goor fiel aus. Niemand wollte sich mit Sagullia anlegen.
    Mullin glaubte Eindruck schinden zu können, indem er über Astronomie plauderte und dabei seine Wichtigkeit als Magazinverwalter einflocht. Nebenbei ließ er durchblicken, daß er sympathischen Menschen immer gern helfen würde, wenn sie zu ihm kämen.
    Dann machte er Amja eindeutige Komplimente. Fermaiden ging wesentlich diplomatischer vor, gab ein paar Witze zum besten und versuchte, seine Komplimente charmanter anzubringen als sein Gegenspieler. Leider blieb seine Mühe umsonst, denn Amja war viel zu naiv, um die versteckten Anspielungen aufzunehmen.
    So lächelte sie nur brav vor sich hin und freute sich offensichtlich, im Zentrum des Interesses zu stehen.
    Gemroth hörte sich das eine ganze Weile an, gähnte und sah auf die Uhr. „Die kommen vor morgen früh nicht zurück. Ich gehe schlafen. Ihr könnt von mir aus weiterturteln."
    „Wir gehen auch ins Bett", erklärte Cesynthra und gab Fermaiden einen Rippenstoß. „Nun, was ist mit dir? Hast du genug mit Amja geflirtet?"
    Der Techniker war nicht gerade auf den Mund gefallen, aber der direkte Angriff überraschte ihn doch „Oh... du willst schon schlafen gehen?"
    „Du nicht?"
    „Eigentlich bin ich noch nicht so müde, weißt du? Aber wenn du meinst..."
    „Mach, was du willst, schließlich sind wir nicht verheiratet."
    Sie stand auf und schloß sich Gemroth an, der an der Tür wartete. Höflich öffnete er sie für die Psychologin.
    Fermaiden sah, daß sie Ernst machte, und sprang auf.
    „Du hast recht, Cessy, ich bin auch müde."
    Sie verschwanden. Mullin und Amja blieben allein zurück.
    Sie konnte sich nur noch mit Mühe wach halten. Von Astronomie verstand sie soviel wie ein Ochse von Politik. Und Mullin schien von nichts anderem reden zu wollen.
    „Lange bleibe ich aber auch nicht mehr auf", sagte sie und unterbrach seinen Redestrom. „Ich bin todmüde."
    „Ich dachte, du interessierst dich für die Sterne, Amja."
    „Ja, das schon, aber es sind mir zu viele", gab sie zurück.
    „Ich bringe dich bis an die Zimmertür", erbot er sich. Sie nahm lächelnd an.
     
    *
     
    Der Wohnwagen war ungewöhnlich groß und wirkte sehr geräumig. Es gab an jeder Seite eine Eingangstür, und am Heck war eine größere angebracht. Eine Rampe verriet, daß sie zum Verladen von sperrigen Gütern gedacht war.
    „Es ist alles dunkel", flüsterte Rhodan seinem Begleiter zu, während sie sich vorsichtig dem Wagen näherten. „Man scheint zu schlafen."
    „Auch DAS WORT kann müde werden", gab Sagullia ebenso leise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher