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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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Wache, während die anderen, eng zusammengerückt auf den beiden Bänken, versuchten, sich zu wärmen und etwas zu schlafen.
    Mitten im Park aber stand groß und dunkel das Haus, dessen Umrisse gegen den Sternenhimmel deutlich zu erkennen waren.
    Nichts rührte sich in ihm oder in seiner Umgebung. Aus einigen Fenstern fiel noch Licht. Die geflohenen Terraner hatten es nicht gelöscht.
    Fermaiden behielt die Toreinfahrt zum Park irn Auge. Selbst wenn Rhodan und Sagullia zu Fuß kamen, konnte er sie nicht übersehen.
     
    4.
     
    Unter der Fußbodenluke war ein kleiner Raum, nicht viel größer als ein Sarg.
    Und genau das war er auch.
    Der Feyerdaler, den man unter dem Fußboden versteckt hatte, war offenbar tot. Sein Gesicht wirkte seltsam verzogen, so, als habe ein Künstler seinen Plastikkopf einfach halbfertig stehenlassen. Die Mundwinkel waren herabgezogen, und in den unfertigen Augen war Überraschung zu lesen.
    „Was ist denn das?" rief Sagullia erschrocken und voller Abscheu aus.
    „Eine Leiche?"
    Rhodan hatte seine Überraschung überwunden. Aufmerksam studierte er das seltsame Gesicht und den nackten Körper des Mannes, während sich seine Gedanken überschlugen. Wenn Faray diesen Feyerdaler sah, konnte er sich den Argumenten gegen DAS WORT nicht mehr verschließen. Der Tote war ein sicherer Beweis dafür, daß die Interpreten falsches Spiel trieben.
    „Sagullia, Sie müssen Faray benachrichtigen. Oder die Polizei, wenn es so etwas hier überhaupt gibt. Wir brauchen Zeugen, wenn wir etwas gegen DAS WORT unternehmen wollen. Ich bleibe hier."
    Sagullia würgte, als müsse er sich übergeben.
    „Wie soll ich denn Faray erreichen?"
    „Nehmen Sie das Auto, den Weg kennen Sie. Wir passierten das Haus, in dem er wohnt, heute nachmittag. Er machte uns noch darauf aufmerksam."
    „Ja, ich erinnere mich. Es liegt an der Straße, die wir kamen."
    Er sah wieder zu dem Toten in der Bodenluke. „Das Gesicht ist unkenntlich, aber sie haben die Narbe vergessen. Erinnern Sie sich daran, was Goor sagte?"
    Die Erkenntnis durchzuckte Rhodan wie ein Blitz. Die ganze Zeit schon hatte er überlegt, was ihm an dem Mann bekannt vorkam, ohne daß sein Bewußtsein die Narbe wahrgenommen hätte, von der allerdings auch nur ein winziger Teil sichtbar wurde. Sie mußte sich auf dem Nacken fortsetzen, der nicht zu sehen war.
    „Der ausgetauschte Interpret des WORTES ...!"
    „Genau der!" bestätigte Sagullia. „Das wirft ein neues Licht auf die Angelegenheit, finde ich."
    „Schnell, Faray muß herkommen, ehe die anderen Kerle zurückkehren. Beeilen Sie sich, ich verlasse mich auf Sie!"
    „Wollen Sie nicht lieber mitkommen, Rhodan? Sie haben keine Waffe bei sich."
    „Ich hoffe, sie so lange hinhalten zu können, bis Sie kommen.
    Aber kommen Sie nicht allein, Sagullia!"
    Der Hyperphysiker und Kindergärtner nickte nur noch und kletterte aus dem Wohnwagen, rannte zur Straße, wo der Wagen parkte, sprang hinein und fuhr los. Seiner Schätzung nach würde er knapp fünfzehn Minuten benötigen, um das Haus wiederzufinden, in dem Faray wohnte. In einer guten halben Stunde also konnte er zurück sein.
    „Wenn mich niemand aufhält", murmelte er verbissen vor sich hin und erhöhte die Geschwindigkeit.
     
    *
     
    Rhodan durchsuchte noch einmal alle Räume und achtete besonders auf den Fußboden, aber es schien keine zweite Klappe zu geben. Immerhin entdeckte er in der Requisitenkammer eine Metallstange von einem Meter Länge, die er mitnahm. Eine primitive Waffe war besser als keine.
    Der Tote lag unverändert in seinem provisorischen Grab.
    Der Geruch, der von ihm ausging, hatte nachgelassen. Kein Wunder, denn er hatte sich vorher in der engen Kammer gestaut und war nur allmählich durch die Bodenritzen entwichen. Als die Klappe geöffnet wurde ...
    Rhodan wurde bei dem Gedanken fast übel. Er setzte sich.
    Draußen war alles ruhig.
    Warum das alles? Warum hatte man diesen Mann getötet und durch einen anderen ersetzt? Wer überhaupt steckte dahinter?
    Waren alle Interpreten des WORTES an dem Verbrechen beteiligt, oder war es nur das Werk eines einzelnen?
    Aber was und warum auch immer: Faray mußte sich nun davon überzeugen lassen, daß er, Rhodan, mit seinem Verdacht recht behalten hatte. DAS WORT war nicht das, was es zu sein vorgab.
    Und dieses WORT wollte Kontakt mit dem engeren Berührungskreis ...!
    Der ohnehin schon kleine Raum in dem Wohnmobil wurde Rhodan plötzlich zu eng. Er mußte an die frische Luft. Er stand auf, und
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