0783 - Arena der Monster
befanden sie sich im Augenblick?
Es flimmerte im Finger-Dreieck. Das Abbild von Zamorra und seiner Gefährtin erschien darin. Sie wurden von zwei Männern bedroht, die Pistolen in ihren Händen hielten.
Asmodis fasste Merlin und Tendyke an den Händen. Er murmelte einen Zauberspruch und verschwand mit seinen Begleitern. Nur der Gestank von Schwefel bewies noch, dass sich drei Fremde im Château Montagne aufgehalten hatten.
***
Schwefelklüfte Spiegelwelt
Die Kälte war allumfassend, sie schien bis in die Knochen zu gehen. Außerdem machte sie müde. Monika Peters stand in ihrer dunklen Zelle und hielt die Arme vor dem Bauch verschränkt, um sich zu wärmen.
Trotzdem wurde ihr immer kälter. Und das in der Hölle! Es war paradox.
Monika hatte das Messer eingesteckt, das Nicole Duval ihr gegeben hatte. Sie wunderte sich, aus welchem Grund Zamorras Gefährtin dies tat. Sie stammte doch aus dieser Welt und unterstützte ihre Feinde? Wie war das zu verstehen?
Zuerst war es wie ein Hauch. Sie glaubte, dass sie unter Halluzinationen litt, ausgelöst von ihren Wunschgedanken.
»Moni, empfängst du mich?«
Monika stand starr vor Überraschung. Sie wollte es nicht glauben.
»Uschi? Bist du das?«
Jemand hatte die Abschirmung aufgehoben. Konnte das sein? Oder war es nur Teil eines perfiden Planes, um sie in Hoffnung zu wiegen und hinterher umso mehr zu quälen?
Egal, was auch immer das bedeuten sollte, Monika war entschlossen, diesen Vorteil auszunutzen. Sie und ihre Schwester wurden oft genug »die zwei, die eins sind« genannt. Beide waren Telepathinnen und standen normalerweise in ständiger empathischer Verbindung. Trotz ihrer Frage wusste sie, dass ihre Schwester die andere Telepathin war.
Auf einmal war ihr nicht mehr so kalt. Die Aussicht, etwas gegen ihre Widersacher unternehmen zu können, ließ ihr Herz schneller sohlagen.
»Uschi, die Nicole Duval der Gegenseite war bei uns«, teilte sie ihrer Schwester mit. »Sie hat mir eine Waffe gegeben. Außerdem ist die Abschirmung verschwunden. Ich freue mich darüber, aber ich frage mich, was dahintersteckt.«
»Sie war auch bei mir«, telepathierte Uschi zurück. »Mir gab sie ebenfalls eine Waffe. Aber sie hat auf keine Frage reagiert. Es ging wahnsinnig schnell.«
»Bei mir war es ebenso«, gestand Gryf ap Llandrysgryf, der Druide vom Silbermond.
»Bei mir auch«, schloss sich seine Artgenossin Teri Rheken an. Die beiden beherrschten ebenfalls Telepathie.
Sie konnten zwar nicht aus ihrem Kerker ausbrechen, aber jetzt fühlten sie sich zumindest nicht mehr alleine. Die Gegenwart ihrer Freunde über telepathische Basis zu spüren brachte ihnen neuen Lebensmut.
»Wir müssen unter allen Umständen fliehen«, sendete Teri. Die Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar fror am meisten. Wie meistens, trug sie auch jetzt nur einen paillettenbesetzten Tangaslip. Im Haar steckte ein Diadem. Auf mehr Kleidung verzichtete sie meistens. Was sie brauchte, konnte sie normalerweise per Druidenmagie ersetzen. Durch die bisherige Abschirmung funktionierte das natürlich nicht.
»Dazu brauchen wir einen Plan«, antwortete Uschi Peters. » Außerdem müssen wir Julian und Ted Bescheid geben. Die beiden sind bis jetzt von unserer Verständigung ausgeschlossen.«
Es war verständlich, dass sie zuerst an Julian dachte. Er war ihr Sohn und sie liebte ihn über alles - auch wenn er ihr die Zuneigung durch sein oft großkotziges Verhalten schwer machte.
»Die beiden befinden sich zwischen unseren Zellen«, erklärte Uschi. »Ich habe telepathisch gelauscht und sie gefunden. Was sie denken, weiß ich nicht, aber ich habe neue Hoffnung gespürt.«
»Von Aurelian und Reek Norr spüre ich nichts.«
»Wahrscheinlich sind sie tot.« Ein gedankliches Seufzen schwang in der telepathischen Botschaft mit. Und ein Hauch von Furcht und Trauer. Seit man sie voneinander getrennt und in die Einzelzellen gesperrt hatte, war kein Kontakt mehr zwischen ihnen möglich gewesen. Sie wussten nicht, was mit dem Sauroiden und dem Priester geschehen war, aber dass sie Ted Ewigk und Julian noch wahrnehmen konnten, die beiden anderen aber nicht, ließ nur einen traurigen Schluss zu…
Telepathischen Kontakt mit ihnen aufzunehmen und ihnen Nachrichten zukommen zu lassen, war aber äußerst schwierig. Zamorra und seine Gefährten besaßen mentale Sperren, die verhinderten, dass die Gedanken dieser Personen gelesen werden konnten. Nur willentlich ließ sich diese Sperre beseitigen, um mit
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