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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regelerschaffer Rezalsrohn. Diese Etikettierung verlangt selbstverständlich von uns, daß wir die Kontaktzentrale über den Vorfall unterrichten. Dort wird man Gegenmaßnahmen einleiten, die bei der Natur der Gäste zur Bestätigung unserer Etikettierung führen."
    Es folgte der Austausch der üblichen feinsprachlichformalen Schlußsätze, dann war das Gespräch beendet.
    Die vier Menschen blickten sich an.
    „Wir sind also unbeherrscht und unzivilisiert und haben die Natur von wilden Tieren", sagte Asuah Gemroth erbittert. „Und das nur, weil wir nicht die Kunst der feinsprachlichen Wortklingelei beherrschen."
    Garo Mullin lachte leise.
    „Intelligenzen, die kaum noch wie Lebewesen zu denken vermögen, können uns gar nicht anders einschätzen", meinte er.
    „Dennoch beruht diese Einschätzung gar nicht in erster Linie auf der Überzeugung der beiden Regelerschaffer, sondern auf dem Bemühen, uns ein imaginäres Etikett umzuhängen, auf dem steht, daß wir unkultiviert und ungezügelt sind und deshalb von uns kein anderes Verhalten erwartet werden kann.
    In Wirklichkeit sind die Regelerschaffer mehr als zuvor davon überzeugt, daß es stimmt, was wir ihnen eingeflüstert haben: daß nämlich - für Sathogenos - unsere vier Gefährten aufgebrochen sind, um Beweise für die Intrigen seines Kollegen gegen ihn zu suchen - und das gleiche mit umgekehrten Vorzeichen für Rezalsrohn."
    „Aber warum beschuldigen sie sich dann nicht gegenseitig solcher Intrigen, wenn sie daran glauben?" erkundigte sich Am ja Luciano.
    „Weil Regelerschaffer eben zu fein sind, um sich gegenseitig Vorwürfe zu machen", erklärte Goor Toschilla.
    In diesem Augenblick sprachen die gekoppelten Geräte erneut an. Wieder wurden die formelhaften feinsprachlichen Eröffnungssätze übertragen, dann folgte das eigentliche Gespräch - und zwar wiederum zwischen Sathogenos und Rezalsrohn.
    „Ich nehme an, hochverehrter Regelerschaffer Rezalsrohn, daß Ihre Uberwachungssysteme das gleiche festgestellt haben wie meine, nämlich, daß ein nicht angemeldeter Gleiter unsere Station anfliegt."
    „Das trifft zu, hochverehrter Regelerschaffer Sathogenos. Der Gleiter enthält zudem vier Personen. Es wäre denkbar, daß es sich dabei um unsere verschwundenen vier Gäste handelt, wenn sich auch noch keine Erklärung dafür anbietet, woher diese Personen den Gleiter haben könnten."
    „Sagullia kommt zurück!" rief Goor Toschilla und hatte den Raum verlassen, bevor jemand etwas darauf erwidern konnte.
    Garo Mullin erhob sich.
    „Ich denke ebenfalls, daß unsere Freunde zurückgekehrt sind.
    Wir sollten dabei sein, wenn sie von den Regelerschaffern empfangen werden."
     
    *
     
    Waagnomh hatte den Gleiter so sicher zur Station gesteuert, als wäre er völlig normal. Das war er sicherlich auch, aber es handelte sich nur um eine vorübergehende Phase. Daran zweifelte ich keinen Augenblick.
    Ohne zu zögern, drückte der ehemalige Regelerschaffer den Gleiter tiefer und setzte ihn auf der Terrasse vor Sathogenos' Unterkunft auf. Das Summen des Antriebs erstarb.
    Ich nickte Sagullia zu und stieg aus. Hinter meinem Gefährten betraten Waagnomh und Fahlenz den Felsboden der Terrasse.
    Die beiden Feyerdaler wirkten nervös, soweit sich das an ihrer fremdartigen Physiognomie und ihren Gesten erkennen ließ.
    Dennoch schienen sie entschlossen zu sein, das zu Ende zu führen, was sie auf unsere Veranlassung hin begonnen hatten.
    „Kommen Sie, Rhodan und Et!"
    sagte Waagnomh.
    Er und Fahlenz gingen auf eine Tür neben der Glassitfront zu, stießen sie auf und drangen in einen Raum ein, dessen Wände von schwarzen und weißen Ornamenten und Symbolen geschmückt waren. Sagullia und ich folgten ihnen und sahen, daß die beiden Regelerschaffer Sathogenos und Rezalsrohn ihre Besucher bereits erwarteten.
    Bevor jemand etwas sagen konnte, öffnete sich eine Tür im Hintergrund des Raumes, und unsere Gefährten der dritten Gruppe stürmten herein. Goor Toschilla stieß einen Freudenschrei aus und warf sich in Saguillas Arme.
    „Habt ihr Cesynthra und Honth nicht mitgebracht?" erkundigte sich Garo Mullin.
    „Wir konnten noch nicht Verbindung mit ihnen aufnehmen", erklärte ich.
    Sathogenos und Rezalsrohn standen wie erstarrt. Nur das Glitzern ihrer Augen verriet, welcher Kampf sich in ihren Seelen abspielte. In ihren Augen mußte es so etwas wie eine Obszönität darstellen, daß ihre Gäste - die noch dazu nicht einmal Fernsprecher waren - sich über ihre Köpfe hinweg

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