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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch die Türen, durch die sie hereingekommen waren. Die Roboter packten uns und schoben uns durch eine andere Tür.
    Ich sah, daß Honth und Cesynthra sich wehren wollten und sagte: „Widerstand wäre sinnlos. Sparen wir unsere Kräfte für eine günstige Gelegenheit auf. Noch ist nicht alles verloren."
    Die Roboter führten uns über eine Treppe in die Tiefe der Station. Dort wurden die beiden Solaner und ich in einen halbdunklen Raum gestoßen, dessen Stahlplastikwände jeden Gedanken an Flucht im Keim erstickten. Hinter uns fiel eine meterdicke Stahlplastiktür ins Schloß.
    „Wie sollen wir hier jemals wieder herauskommen?" fragte Cesynthra. Sie sah mich flehend an, als erwartete sie ein Wunder von mir.
    Ich zwang mich zu einem Lächeln.
    „Wir müssen Kräfte sparen und auf eine Gelegenheit warten", erwiderte ich. „Außerdem bin ich sicher, daß Rezalsrohn und Sathogenos letzten Endes die Wahrheit erkennen werden, weil sie sich ihnen aufzwingen wird."
    Was ich verschwieg, war, daß die beiden Regelerschaffer die Wahrheit erst erkennen würden, wenn die Kreaturen VERNOCs die Kontaktzentrale übernommen hatten.
    Aber bevor die Regelerschaffer das merkten, würden die unheimlichen unter der Vorspiegelung, den Willen der Kontaktzentrale kundzutun, das erbetene Urteil fällen.
    Ich zweifelte keinen Augenblick daran, daß es auf Tod lauten würde, denn die Agenten VERNOCs sahen uns sicherlich als ihre gefährlichsten Gegenspieler an und würden zuerst uns aus dem Weg räumen.
    Unwillkürlich tastete ich nach dem Zellaktivator, der unter der Kombination auf meiner Brust hing. Er hatte mich vor dem Altern bewahrt, aber vor einem gewaltsamen Tode würde auch er mich nicht schützen können.
     
    *
     
    Als Sathogenos sein Kalhdah betrat, den würfelförmigen Raum, in dem er weder von anderen Feyerdalern noch von den Kontrolleinrichtungen der Kontaktzentrale beobachtet werden konnte, brach seine mühsam aufrechterhaltene Maske der Selbstbeherrschung zusammen.
    Der Regelerschaffer warf sich auf sein Lager, krümmte sich zusammen und schluchzte haltlos. Dadurch, daß er seinen Gefühlen freien Lauf ließ, beruhigte er sich allmählich wieder.
    Er richtete sich auf, setzte sich auf den Rand des Lagers und versuchte nachzudenken.
    Löschyor, ein Regelerschaffer, der in einer anderen Station auf dem Kontinent Yuurmischkohn gelebt hatte, war ermordet worden. Das war eine Untat, wie sie seit vielen Generationen auf dem Planeten Pröhndome nicht mehr vorgekommen war.
    Oder doch?
    Hatten Waagnomh und Fahlenz nicht behauptet, die ausgedienten Regelerschaffer, die bei der Bucht der blauen Geier lebten, schlügen sich gegenseitig tot?
    Sathogenos schob diesen Gedanken beiseite.
    Alle ausgedienten Regelerschaffer waren als unzurechnungsfähig einzustufen. Es war nur logisch, daß sie nicht wahrhaben wollten, daß sie versagt hatten. Folglich versuchten sie, sich mit allen Mitteln wichtig zu machen, um wieder beachtet zu werden. Mit ihrem Schauermärchen hatten sie gehofft, aus der Anonymität ausbrechen zu können und sich die Geltung zu verschaffen, die sie auf normalem Wege nie mehr erreichen würden.
    Also war die Ermordung des Regelerschaffers Löschyor doch eine einmalige Tat- und sie war nicht von Feyerdalern verübt worden, sondern von zwei dieser fremdartigen Intelligenzen, die sich Menschen nannten und die unerklärlicherweise von der Kontaktzentrale angefordert worden waren.
    Sathogenos' Glaube an die absolute Unfehlbarkeit der Kontaktzentrale ließ einen schwachen Zweifel daran aufkommen, daß zwei der Wesen, die von eben dieser Kontaktzentrale nach Yuurmischkohn beordert worden waren, einen Regelerschaffer ermordet haben könnten.
    Doch wer sollte Löschyor sonst ermordet haben?
    Keinen Augenblick zweifelte Sathogenos an der Unschuld DES WORTES. DAS WORT war eine quasigeheiligte Institution, die ausschließlich dem Wohl aller Feyerdaler diente. Die auserwählten Künstler, die seine Botschaften und Prophezeihungen übermittelten, stellten einen unveränderlich programmierten mentalen Block dar. Keiner von ihnen hätte aus diesem Block ausbrechen und etwas unternehmen können, was gegen die Gesamtprogrammierung verstieß.
    Und die Ausrede der Menschen, Molekülverformer im Dienste VERNOCs hätten DAS WORT übernommen und Löschyor getötet, war eine Lüge, mit der sie versuchten, ihre Schuld zu verschleiern. VERNOC war weit, und die Macht der Kaiserin von Therm war groß. Niemals hatte es Informationen über

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