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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ernannte.
    Sathogenos nahm die Strahlenwaffe und vergewisserte sich, daß sie mit einem vollen Energiemagazin geladen war. Danach verbarg er sie unter seinem weiten Gewand und eilte in die Korridore und Hallen der Station.
    Rezalsrohn begegnete ihm in der großen Verteilerhalle. Arglos sagte er die Formalsätze auf, die ein Gespräch einleiten sollten, dann wartete er darauf, daß Sathogenos die Formeln wiederholte.
    Als er sah, daß Sathogenos einen Impulsstrahler aus seinem Gewand zog, glitzerten seine hellgrünen Augen zwar vor Erregung stärker, aber er schöpfte immer noch keinen Verdacht.
    „Hat die Kontaktzentrale die Mörder Löschyors zum Tode verurteilt?" erkundigte er sich.
    Sathogenos lachte schrill.
    „Löschyor ist überhaupt nicht tot!" schrie er dem verhaßten Konkurrenten entgegen. „Er hat soeben um Einlaß in die Zentrale gebeten."
    „Aber wir haben doch seinen Leichnam gesehen", erwiderte Rezalsrohn verwirrt.
    „Die künstliche Nachbildung eines Leichnams, der wie Löschyor aussah!" entgegnete Sathogenos. „Du hast mich getäuscht, um mich vor der Kontaktzentrale unmöglich zu machen. Dafür mußt du sterben!"
    Er hob den Strahler und zielte auf Rezalsrohn.
    Hätte er sofort geschossen, wäre sein Konkurrent verloren gewesen. So aber zögerte er, weil ein Rest der alten Hemmungen noch in ihm wirksam geblieben war.
    Das gab Rezalsrohn Zeit, sich von seinem Schock zu erholen und davonzulaufen. Er war schon fast durch eines der Tore verschwunden, die sich in den Hallenwänden befanden, als Sathogenos endlich doch abdrückte.
    Der Energiestrahl zuckte durch die Halle und streifte den linken Arm Rezalsrohns. Der Ärmel des Gewandes flammte auf. Ein gellender Schrei ertönte, dann war Rezalsrohn verschwunden.
    Mit einem unartikulierten Wutschrei nahm Sathogenos die Verfolgung auf...
     
    *
     
    Ein leises Knarren riß mich aus meinem dumpfen Brüten. Ich blickte auf und sah, daß die Tür unseres Gefängnisses sich langsam, wie von Geisterhand bewegt, öffnete. Draußen war niemand zu sehen.
    „Was bedeutet das?" flüsterte Cesynthra Wardon. Sie und Honth Fermaiden saßen nebeneinander auf der gleichen schmalen Bank wie ich. Es gab kein anderes Möbelstück in dem fensterlosen Raum mit den Stahlplastikwänden.
    „Wahrscheinlich werden wir zur Vollstreckung des Urteils abgeholt", sagte Honth. „Ob man uns töten will?"
    Gleichzeitig erhoben wir uns.
    „Warten Sie noch!" bat ich. „Ich sehe erst einmal allein nach, was draußen los ist."
    Vorsichtig näherte ich mich der offenen Tür. Die Situation war rätselhaft, denn wenn wir abgeholt werden sollten, mußte ja jemand kommen. Draußen rührte sich jedoch immer noch nichts.
    Ich steckte den Kopf durch die Öffnung, bereit, ihn jederzeit schnell wieder zurückzuziehen. Aber der Korridor vor dem Gefängnis war leer. Nur von weither vernahm ich Stimmen und die Geräusche von schnellen Schritten.
    Als plötzlich kurz hintereinander die Entladungen von zwei Energiewaffen krachten, zuckte ich so heftig zurück, daß ich mir den Kopf an der oberen Türkante anstieß.
    Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Ich verwünschte mich, weil ich vergessen hatte, daß die Türen der Feyerdaler wegen der geringen Größe dieser Intelligenzen niedriger waren als terranische Türen.
    Honth und Cesynthra eilten sofort an meine Seite.
    „Hat man auf Sie geschossen, Perry?" fragte Cesynthra.
    „Nein", antwortete ich. „Ich habe die Entladungen nicht einmal gesehen. Mein Zurückzucken war nur ein automatisierter Reflex.
    Als Kosmopsychologin sind Sie ja mit diesem Phänomen vertraut." Cesynthra nickte. „Ja, er ist ein Erbe aus Zeiten, in denen Meinungsverschiedenheiten mit Hilfe von Gewalttätigkeiten ausgetragen wurden."
    „Oder in denen meine damaligen Gefährten und ich uns mit Gewalt gegen die Angriffe fehlgeleiteter Intelligenzen verteidigen mußten, Cesynthra. Ich wünschte, solche Zeiten würden nie wiederkehren, aber ich fürchte, sie kommen unweigerlich auf uns zu."
    Abermals krachten mehrere Blastersalven.
    „Ich frage mich nur, wer sich da mit wem herumschießt", bemerkte ich und streckte den Kopf erneut durch die Öffnung.
    Von den Kämpfenden war immer noch nichts zu sehen, aber von links näherte sich mit gleichmäßigen Schritten ein feyerdalischer Roboter.
    Cesynthra und Honth hatten diesmal ebenfalls hinausgeblickt.
    Beim Anblick des Roboters zuckten sie zurück wie ich kurz zuvor.
    Die Psychologin konnte ihren Kopf noch rechtzeitig

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