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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich an. Bluff Pollard, auf dessen Wort sie vielleicht gehört hätten, war völlig geistesabwesend und schien den Vorgang überhaupt nicht wahrzunehmen. Auf meinen Zuruf reagierte er nicht. Wenn nicht Douc Langur rechtzeitig die Energieschleuder abfeuerte um den Feuerfliegern Respekt einzujagen, war ich verloren.
    Aber es kam anders. Douc Langur reagierte nicht, und trotzdem ging es mir nicht an den Kragen. Das hatte ich zunächst einer kleinen Horde von Mucierern zu verdanken, die johlend und quietschend durch den Eingang geschossen kamen, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her. Sie brachten die mordwütigen Krieger, die mit ihren Lanzen auf mich zielten, aus dem Konzept.
    Die gefährlichen Waffen senkten sich. Die Gruppe der johlenden Eindringlinge wandte sich dem Allerältesten zu und deckte ihn mit einem derart aufgeregten, kunterbunten Redefluß ein, daß mein Translator nicht mehr mitkam.
    Fürs erste, schien es, war ich gerettet.
     
    *
     
    Bluff Pollard hatte seinen Platz auf dem steinernen Thron wieder eingenommen. Träumend starrte er vor sich hin.
    „Wo ist der Blaster hin, den ihr mir abgenommen habt?" fuhr ich ihn an.
    Anstatt zu antworten, fing er an, eine Melodie zu summen. Er nahm mich erst wahr, als ich ihn an der Schulter packte und kräftig schüttelte.
    „Wo ist der Blaster?" schrie ich.
    „Mitsino hat ihn", antwortete er unbewegt. „Er hebt ihn irgendwo auf."
    „Deine Dummheit geht wirklich über alle Grenzen! Ich nehme an, es macht dir nicht allzu viel aus, wenn sie mich umbringen," Er lächelte und schüttelte langsam den Kopf.
    „Ich glaube nicht, daß sie dich umbringen werden. Ich verbiete es ihnen einfach!"
    Sein phantastischer Optimismus war entnervend.
    „Warum, glaubst du, werden sie auf dich hören?" fragte ich.
    „Ich bin ihr Gott, nicht wahr?"
    „Ich hab' Neuigkeiten für dich", sagte ich. „Sie haben nicht viel Respekt vor Göttern!"
    „Nicht vor bösen", widersprach er.
    Wahrscheinlich wollte er noch mehr sagen, aber er kam nicht dazu. Mitsino hatte den Bericht seiner aufgeregten Untertanen zu Ende gehört. Mit schriller Stimme gab er Befehle. Mein Translator übersetzte: „Alle Krieger rücken auf den drei Hauptstollen ins Innere der Burg vor! Der fremde Eindringling muß mit allen Mitteln aufgehalten werden! Fünf Silberechsen dem Krieger, der mir den Leichnam des Fremden bringt!"
    Das waren elektrisierende Neuigkeiten! Wer war der Fremde, von dem der Alte sprach? Douc Langur vielleicht? Das würde erklären, warum er „nicht auf meinen Ruf reagierte. Die lanzenbewaffneten Krieger eilten dem Ausgang zu. Aber als sie sich hindurchdrängen wollten, erwuchs ihnen von außen Widerstand. Wenigstens war der seltsame Vorgang, dessen Augenzeuge ich nun wurde, nur so zu erklären. Aus der Menge der Krieger kamen plötzlich einzelne zurückgeflogen. Die Menge hatte sich in den Ausgang verkeilt.
    Dort aber war irgendeine Kraft am Werk, die die Mucierer wie vom Katapult geschossen wieder in die Halle zurückbeförderte.
    Das wirkte, von meiner Warte betrachtet, äußerst komisch.
    Die Feuerflieger allerdings empfanden anders. Ihr wütendes Gekreische gellte mir in den Ohren. Sie hatten die Lanzen von neuem eingesetzt und drangen verbissen gegen den vorerst noch unsichtbaren Gegner vor. Dem aber schienen die rostigen Speerspitzen nichts auszumachen. Immer mehr Mucierer Schossen aus der Menge und landeten mit dumpfem Knall auf dem steinernen Boden der Halle. Und schließlich geschah es, daß der Kampfeswille der Krieger einfach zusammenbrach.
    Heulend vor Schreck und Angst wandten sie sich vor dem unheimlichen Feind und flüchteten in die Weite der Halle.
    Im Eingang erschien eine hochgewachsene Gestalt, in ein vielfach zerschlissenes, gelbbraunes Gewand gekleidet. Ich war so überrascht, daß mir der Atem stockte. Augustus! Wie hatte der närrische Ka-Zwo es fertiggebracht, bis fast zur Kuppe des Burgfelsens vorzudringen?
    Der Roboter marschierte mit dröhnendem Schritt quer durch die Halle. Die Mucierer wichen entsetzt vor ihm zurück. Augustus kam geradewegs auf den Thron zu. Mir schenkte er nicht die geringste Beachtung. Bluff Pollard war es, auf den er es abgesehen hatte. Er kam die flachen Stufen des Podests herauf, packte den Jungen bei der Schulter und schob ihn einfach vom Thron. Bluff war auf so viel Grobheit nicht gefaßt und plumpste ziemlich ungravitätisch zu Boden.
    Augustus nahm seine Stelle ein. Er setzte sich in Positur, wie es ein gekröntes Haupt nicht

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