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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts aus. Sie zerfetzten seine Montur noch mehr, sie drangen ihm auch durch die dünne Schicht synthetischer Haut, aber von der metallenen Oberfläche seines eigentlichen Körpers prallten sie wirkungslos ab.
    Ruhig, fast gemächlich erhob er sich von dem Thron, den er erst vor kurzem für sich beansprucht hatte. Mit zögernden Schritten kam er die Stufen des Podestes herab, während es weiter Schauer von wütend geschleuderten Lanzen auf ihn regnete.
    Dann aber, fast aus dem Stand heraus, entwickelte er plötzlich die Geschwindigkeit einer Rakete. Die Mucierer quietschten entsetzt, als er sich mit fürchterlicher Wucht mitten unter sie warf.
    Er packte sie bei den Armen, den Schultern, den Beinen, sogar bei den empfindlichen Flughäuten und schleuderte sie beiseite.
    Alsbald hörte es auf, Lanzen zu regnen. Die Mucierer wichen zurück. Sie wären vollends geflohen, wenn Mitsino nicht fortwährend auf sie eingeschrien hätte: „Steht, ihr Feiglinge! Greift ihn an! Tötet ihn! Er ist kein Gott, nur ein armseliges Metallgeschöpf!"
    Aber dann geschah, womit ich schon längst nicht mehr gerechnet hatte. Ein Ruck fuhr plötzlich durch den Boden. Die Wände der Halle knirschten gefährlich. Staub rieselte herab. Aus der Tiefe des Felsens kam ein dumpfer Knall, und dann ein Geräusch wie von Gestein, das in ein tiefes Loch geschüttet wurde.
    Douc Langur hatte endlich die Energieschleuder abgefeuert!
    Die Mucierer erkannten das Geräusch, obwohl sie es erst ein einziges Mal zuvor gehört hatten. Der Schreck von damals stak ihnen noch in den Knochen. Selbst Mitsino verlor die Nerven.
    „Flieht! Rettet euch!" schrie er. „Die bösen Götter zerstören die Burg!"
    Alles drängte zum Ausgang. Nur die Bewußtlosen blieben zurück. In wenigen Augenblicken war die Halle leer. Augustus kam schweren Schrittes auf mich zu.
    „Mein Plan war, dich zu retten", erklärte er.
    Ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Aber Roboter haben für derartige Bezeigungen der Freundschaft wenig Verständnis -schon gar nicht ein ehemaliger Kazwo.
    „Das war ein vorzüglicher Plan", lobte ich ihn statt dessen. „Es sieht so aus, als würden wir den Felsen ohne weiteres verlassen können."
    „Einfachste Logik läßt einen entsprechenden Versuch dann am meistversprechenden erscheinen, wenn er sofort unternommen wird", bestätigte Augustus steif.
    „Ich komme sofort", versicherte ich ihm.
    Dann wandte ich mich an Bluff Pollard, der wie verloren hinter seinem Felsenthron stand.
    „Bluff - komm mit uns!" bat ich.
    Er schüttelte den Kopf. Als er mich ansah, wirkte er nicht so verträumt und geistesabwesend wie zuvor. Er sah fast so aus wie der alte Bluff Pollard, mit dem Baldwin Tingmer, Augustus und ich die Eiswüsten Ostsibiriens durchquert hatten.
    „Gib dir keine Mühe, Walik", sagte er. „Ich bleibe hier. Ich bin nicht sicher, ob mein Platz wirklich hier ist. Aber ich muß es wenigstens einmal ausprobieren."
    „Wenn wir zur Erde zurückkehren, hast du keine Verbindung mehr mit uns", warnte ich ihn.
    Er lächelte.
    „Das muß ich wohl riskieren. Eines Tages werdet ihr zurückkehren."
    „Inzwischen hast du den Blaster, den ihr mir abgenommen habt", erinnerte ich ihn. „Nimm ihn zu dir, vielleicht wirst du ihn eines Tages brauchen."
    Er nickte.
    „Ich werde daran denken. Leb wohl, Walik! Leb wohl, Augustus!"
    Ich winkte ihm zu. Sagen konnte ich nichts mehr, dazu würgte es mich zu sehr in der Kehle. Augustus dagegen erklärte: „Dieser Wunsch ist substanzlos. Ein Ka-Zwo lebt immer wohl!"
    Dann machten wir uns auf den Weg.
     
    *
     
    Noch dreimal erschütterten die Schüsse der Energieschleuder den Burgfelsen der Iti-Iti, während Augustus und ich uns zur Basis des Felsens vorarbeiteten. Was ich allein nie geschafft hätte, war für den Roboter kein Problem: Er kannte den Weg, auf dem er heraufgekommen war, also kannte er auch den, der hinunterführte.
    Die Mucierer legten uns nichts in den Weg. Sie waren damit beschäftigt, ihre Verwundeten und Vorräte aus den Räumen zu bergen, deren Wände von Douc Langurs Energieschleuder aufgerissen worden waren. Und wo sie uns zufällig über den Weg liefen, da wandten sie sich um und flüchteten schreiend.
    Von heute an, meinte ich, .würden die Iti-Iti einen größeren Respekt vor den bösen Göttern haben als bisher. Hoffentlich verleitete sie dies nicht dazu, die guten Gottheiten weniger zu achten. Bluff Pollard würde darunter zu leiden haben.
    An mancher Stelle, an der wir

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