0784 - Die Rache der Feuerflieger
früher am Ziel sein als sie.
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Wir waren unterwegs. Mitten in der Nacht schwebten wir über den felsigen, von nicht einmal einer Spur Vegetation betupften Gipfel des Westgebirges. Es gab Schwierigkeiten bei der Umrechnung der Koordination, die Augustus aufgezeichnet hatte, in Werte, die Douc Langur verwenden konnte. Aber schließlich meinten wir, wir hätten es geschafft.
Douc steuerte den Punkt an, den LOGIKOR für ihn errechnet hatte. Er lag wenigstens achtzig Kilometer von der Gegend entfernt, in der wir nach Jentho Kanthalls Beschreibung gesucht hatten, und zudem nicht mehr im eigentlichen Gebirgsstock, sondern in einer nach Südwesten vorgeschobenen Felsbastion, die wir bislang noch nie in unsere Überlegungen einbezogen hatten.
Unsere Zuversicht erhielt neuen Auftrieb durch den Umstand, daß es in unmittelbarer Nähe des Punktes, den Augustus bezeichnet hatte, einen tief eingeschnittenen Talkessel gab.
Er war geometrisch kreisrund und von beachtlichem Durchmesser. Wir hatten zu bedenken, daß der Ort an dem sich die Station befand, Platz für eine Korvette haben mußte. In diesem Kessel hätte ein weitaus größeres Raumschiff landen können.
Der Durchmesser betrug rund fünfhundert Meter. Douc Langur lenkte die HÜPFER über den Rand des Kessels hinweg. Eine Lotung ergab, daß die Tiefe annähernd ebenso viel betrug wie der Durchmesser. Das Orterbild zeigte die Reflexe einiger Gebäude, die zum Teil zerstört schienen, und den unverkennbaren Umriß einer Korvette, die ebenfalls nicht mehr ganz heil zu sein schien.
Ich war aufgeregt. Wir hatten die Station gefunden. Es schien dort unten kein Leben mehr zu geben. Bedeutete das, daß Menschen, Terraner, von der Großen Katastrophe unabhängig von ihrem Aufenthaltsort hinweggerissen worden waren? Daß sie nicht nur von der Erde verschwunden waren, sondern auch von Goshmos Castle? Im „Vorgärtchen" hatte sich im Lauf der Zeit die Ansicht durchgesetzt, daß nur die Erde selbst Opfer des allgemeinen Verschwindens geworden sei und Terraner an anderen Orten im Medaillon-System überlebt haben müßten. Auf dieser Basis waren einige mehr oder weniger kühne Hypothesen errichtet worden, die mit übergeordneten Mächten zu tun hatten, die die Menschheit aus diesem oder jenem Grund aus dem Wege räumen wollten.
Wenn unsere kleine Expedition feststellte, daß auch auf Goshmos Castle die Menschen spurlos verschwunden waren, dann bekamen einige dieser Hypothesen einen kräftigen Stoß.
Die HÜPFER schwebte mitten über dem finsteren Talkessel.
„Was schlägst du vor?" fragte es aus Douc Langurs Translator.
„Kann man den Kessel ausleuchten?" wollte ich wissen.
„Unzureichend. Dieses Fahrzeug besitzt keinen ausreichend kräftigen Leuchtkörper."
„Dann sollten wir hinunter", schlug ich vor.
„Ich bin einverstanden. Die Sohle können wir mühelos ausleuchten, wenn wir an Ort und Stelle sind."
Das kleine Raumschiff sank langsam in die Tiefe. Douc Langur schaltete zwei Außenscheinwerfer an, deren Lichtkegel an den Felswänden entlangstrichen, während wir abwärts glitten. Ich erinnerte mich an die Beobachtung, die Augustus gemacht hatte.
Eine Wolke aus Staub und Qualm war aus dem Talkessel aufgestiegen. Was hatte sie verursacht? Vulkanismus gab es auf Goshmos Castle nur in Spuren. Auf den Orterbildern gab es keinen Hinweis, daß hier vor kurzem eine Eruption stattgefunden hätte.
Der Forscher ging vorsichtig zu Werk. Wir brauchten mehrere Minuten, bis wir die Sohle des Talkessels erreichten. Die beiden Scheinwerfer erzeugten einen weiten Kreis Helligkeit. Ich musterte das Wrack der Korvette und kam zu dem Schluß, daß das Fahrzeug wahrscheinlich niemals mehr instand gesetzt werden könne.
Ich war kein Experte, aber die zerrissenen, brandgeschwärzten Löcher in der Außenhaut sahen ziemlich gefährlich aus. Es war ein halbes Wunder, daß die Mucierer soviel Zerstörung hatten bewerkstelligen können. Da hatten sie mit den Häusern weitaus leichteres Spiel gehabt - und es auch genützt. Von den kleinen Gebäuden, die automatische Meßstationen, Kommunikationsgeräte und Rechner enthalten hatten, waren nur noch Trümmerhaufen übrig. Nur das Wohnhaus stand noch.
Das fand ich eigenartig. Warum war ausgerechnet das Wohnhaus verschont geblieben? Ich sprach zu Douc Langur darüber.
„Das ist sehr seltsam", pflichtete er mir bei. „Die Feuerflieger haben wahllos alles zertrümmert, was ihnen unter die Hände kam. Warum nicht das Wohnhaus?" Ich
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