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0786 - Ort ohne Wiederkehr

0786 - Ort ohne Wiederkehr

Titel: 0786 - Ort ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Dämons hätte schließen lassen.
    Das jetzt erlöschende grüne Schutzfeld hatte seine Wirkung getan. Zamorra war unversehrt.
    Ebenso wie das Mädchen in seinen Armen, das ihn aus großen Augen ansah - und die Lippen zu einem Lächeln verzog.
    ***
    »Verflucht seist du!«, wollte Asmodis schreien, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken.
    Kaum hatte er seinen magischen Schlag geführt, wurden der verhasste Dämonensauger und Dima, die er festhielt, in ein Schutzfeld gewoben. Ein grünliches, durchscheinendes Wabern, das sie beide einhüllte - und das Asmodis verdammt bekannt vorkam!
    Aber auch das konnte doch nicht sein. Oder…?
    Offenbar doch…
    Hätte Asmodis noch letzte Zweifel gehegt, wären diese von der magischen Attacke ausgeräumt worden, die augenblicklich gegen ihn geführt wurde!
    Silbrige Blitze rasten plötzlich auf ihn zu!
    Und da wusste der Ex-Teufel es mit unumstößlicher Sicherheit: Das war Amulettmagie! Die Kraft von Merlins Stern - oder zumindest eines der Sterne…
    Denn Merlins Stern selbst, das Haupt des Siebengestirns, konnte es schlechterdings sein. Dieses stärkste der sieben Amulette befand sich im Besitz von Professor Zamorra. Und der hätte es erstens nicht nur nie hergegeben, sondern war zweitens in der Lage, es per Gedankenbefehl zu sich zu rufen. Wenn Merlins Stern, seine stärkste Waffe im Kampf gegen die Hölle, also in fremde Hände gefallen wäre, konnte Zamorra es sich mühelos und umgehend zurückholen.
    Es musste sich bei dem Amulett, mit dem er es hier zu tun hatte, demnach um eines der sechs anderen handeln. Merlin, der Zauberer und Asmodis’ Bruder, hatte sie vor langem eins nach dem anderen erschaffen, aber erst mit dem siebten Versuch war er zufrieden gewesen.
    Jedes der Amulette war im Laufe der Zeit durch viele Hände gegangen. War es also ausgeschlossen, dass auch ein Dämonensauger irgendwann eines in die dreckigen Finger bekommen hatte?
    Asmodis musste einräumen, dass diese Möglichkeit gar nicht so abwegig war. Auch wenn es sich bei den Dämonensaugern um niedere, nicht sonderlich mächtige Kreaturen handelte - beziehungsweise gehandelt hatte…
    ... denn Sinn ergab das alles noch lange nicht!
    Die Dämonensauger waren tot, ausgelöscht, seit einer halben Ewigkeit schon! Ein einziger, der damals irgendwie überlebt hatte, war vor rund 20 Jahren doch noch unschädlich gemacht worden. [3] Und doch stand hier wieder einer vor ihm, hässlich wie eh und je, mit kalkig blasser Haut, unter der sich schwarze Adern abzeichneten, vielgelenkigen Spinnenfingern und vorstehendem, scheußlichem Gebiss, das dieser hier in Dimas Fleisch schlagen würde —Diese Aussicht versetzte Asmodis einen schmerzhaften Stich.
    Aber er konnte nichts tun für seine Tochter - von der nicht einmal der Deibel wusste, wie sie hierher kam -, nicht jetzt, da die silbernen Blitze ihn fast schon erreicht hatten. Und die Kraft des Amuletts war durchaus imstande, ihn zu töten oder zumindest schwer zu verletzen.
    Er musste weg, und zwar schleunigst!
    Asmodis wob mit der Hand ein Muster in die Luft, ein magisches Feld, das die nahenden Blitze etwas verlangsamte. Dann teleportierte er von dannen. Ziellos, irgendwohin, nur fort von hier.
    Doch das gelang ihm nicht.
    Wo immer er auch sein mochte, er kam hier nicht weg. Unversehens landete er wieder in dem fremden Dorf.
    Nicht nur einmal, sondern jedes verdammte Mal, da er es von neuem versuchte…
    ***
    Amüsant!
    Der stille Beobachter lachte lautlos.
    Asmodis und Zamorra, die in den vergangenen Jahren sooft miteinander paktiert hatten, bekämpften sich - und wussten es nicht einmal.
    Weil sie einander nicht erkannten!
    Zwar steckten sie beide im Prinzip in derselben Falle, aber sie war individuell auf sie abgestimmt, ein duales Gefüge gewissermaßen. Jeder von ihnen sah seine Umgebung mit anderen Augen, so nämlich, wie der Beobachter es sich vorstellte. Und weil er nicht wollte, dass sie sich zusammentaten und der Falle in einer gemeinsamen Anstrengung entkamen - was ihnen durchaus zuzutrauen war - und ihm ins Handwerk pfuschten, hatte er dafür gesorgt, dass der ehemalige Höllenfürst und der Meister des Übersinnlichen sich als Feinde gegenüberstanden.
    Dieser Plan war also aufgegangen.
    Zamorra und Asmodis saßen fest und waren zur Genüge beschäftigt, miteinander ebenso wie mit dem, was um sie her vorging.
    Der stille Beobachter konnte die Falle jetzt gegen unbefugten Zutritt sichern und die beiden potenziellen Störenfriede darin getrost

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