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0788 - Eine Falle für das MODUL

Titel: 0788 - Eine Falle für das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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informierte ihn Margaux liebenswürdig. „Das Echo vom Urknall."
    „Sie wollen mich veralbern", widersprach Galto. Margaux gönnte ihm einen ironischen Seitenblick. „Sie zu veralbern, wäre vergebliche Liebesmüh", sagte sie süffisant. „Sie sind ohnehin schon albern genug.
    Morl hörte dem Dialog mit wachsendem Vergnügen zu. „Aha", sagte Galto. „Würden Sie mir die Sache mit dem Echo einmal erklären?"
    Morl grinste still in sich hinein. Er kannte diesen Trick. Galto würde sich Margaux' Ausführungen mit geheucheltem Interesse anhören und ab und zu lobende Bemerkungen einstreuen. Er hoffte, so in ihrer Gunst zu steigen. „Was Sie sich unter einem Urknall vorzustellen haben, wissen Sie?"
    „Einem?" fragte Galto Posbi Quohlfahrt zurück. „Sie meinen doch wohl den Urknall?"
    „Unser Universum ist nicht das einzige", wurde er belehrt. „Aber es ist eine natürliche Eigenschaft des Menschen, sich und seine Umwelt für einzigartig zu halten. Bei manchen Menschen ist dieser Wahn schon fast krankhaft."
    Treffer, diagnostizierte Morl vergnügt, obwohl Galto ein freundliches Gesicht machte. „Die Reststrahlung von diesem Urknall ist noch heute überall anzumessen. Sie entspricht der Strahlung von Wasserstoff, der auf drei Grad nach Kelvin erhitzt worden ist. Das Schöne an diesem Echo ist, daß es von allen Seiten gleichzeitig und gleich stark zu hören ist."
    Galto wehrte ab. „Ich verstehe, daß dies alles" - er deutete auf die Sterne, die sich auf dem Panoramaschirm abzeichneten - „einmal zu einem Punkt zusammengeballt war, aber dann müßte diese Reststrahlung auch von diesem Punkt ausgehen. Eigentlich müßte man diesen Punkt sogar genau bestimmen können!"
    „Falsch", lautete Margaux' Antwort. „Sie stellen sich die Angelegenheit so vor, als wäre alle Materie dieses Kontinuums auf einen Punkt zusammengeballt gewesen und nach dem Urknall von dort auseinandergeflogen. Das stimmt nicht.
    Beim Urknall war nämlich das ganze Universum nur punktgroß. Der Raum, in den die Urknallmaterie hineinexplodierten konnte, existierte damals noch gar nicht - er ist erst mit dem Urknall entstanden und dehnt sich seither aus. Ich gebe zu, daß dies etwas schwierig vorzustellen ist, aber es ist so."
    Galto Quohlfahrt zeigte sich beeindruckt. „Haben Sie das herausgefunden?" erkundigte er sich. „Diese Tatsachen sind seit langer Zeit bekannt", antwortete die junge Frau. „Aber sagen Sie, interessiert Sie das eigentlich überhaupt?"
    Galto lächelte gekonnt „Eigentlich sind Sie es, die mich interessiert."
    „Dachte ich es mir doch. In meiner Kabine oder in Ihrer?"
    „Bitte?"
    Morl trat einige Schritte zurück, um nicht sofort von Quohlfahrt gesehen werden zu können. „Sie wollen mich doch verführen, nicht wahr? Wohin also, in meine oder Ihre Kabine?"
    Galtos Kehle zuckte. Offenbar mußte er etwas herunterwürgen, seinem gequälten Gesichtsausdruck nach zu schließen. „Hören Sie, ich fürchte, Sie haben mich mißverstanden ..."
    „Seien Sie doch nicht so zimperlich, Galto. Sie! Ein Mann von Ihrer Statur und ihrem Ruf!"
    „Das wird manchmal vielleicht ein wenig übertrieben", wehrte Galto ab und wich einen Schritt zurück. Margaux stand auf und lächelte Galto schmelzend an. „Ich hoffe sehr, daß Sie Ihrem Ruf alle Ehre machen werden, Galto", gurrte sie. „Ich bin nämlich ziemlich anspruchsvoll, wissen Sie."
    Galto zeigte ein essigsaures Grinsen. „Wir sind im Einsatz", betonte er. Hilfesuchend sah er sich um, aber niemand schenkte ihm Beachtung. „Das hat Sie doch sonst nicht gestört, nicht wahr?"
    Bis zu Morl herüber drang der Duft ihres Parfüms. Er pflegte diesen Duft als Margaux' aromatischen Kampfanzug zu bezeichnen. „Ein anderes Mal vielleicht", wehrte Galto ab. „Ich fühle mich nicht ganz wohl."
    Morl wußte, daß Galto mit diesem Satz kapituliert hatte, denn die Begleiter Galtos hatten nur auf ein solches Stichwort gewartet.
    Galto hörte den entsetzten Schrei eines Willys und erstarrte, aber bevor der erste Posbiarm sich nach ihm ausstrecken konnte, war er geflüchtet und im zentralen Antigravschacht verschwunden. Die Posbimeute folgte ihm eilig.
    Morl zwinkerte seiner Frau vergnügt zu, dann verließ er die Zentrale der SEIDENRAUPE.
    Vielleicht gab es anderswo an Bord noch Ereignisse oder Personen, die es wert waren, in der SOL-Gazette erwähnt zu werden.
    DIE OPFER Jurlt Tergan hatte mit seinem Leben fast abgeschlossen. Die Maschinen seines Schiffes gaben Geräusche von sich, die

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