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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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urlaubsreif sein. Du ahnst nicht zufällig, wer der Anrufer war?«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Du nanntest ihn Christopher, redetest auf Englisch - he, doch nicht etwa…?«
    »Doch.«
    »Grundgütiger Himmel. Ausgerechnet der«
    Colonel Christopher Sparks, Königlicher Geisterjäger… und ein Chaot allerersten Ranges. Wo auch immer er aufkreuzte, ging alles drunter und drüber. Wie er das stets mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks schaffte, war Zamorra ein Rätsel.
    »Er steht unmittelbar vor der Beförderung«, erklärte Nicole. »Wie er sagte, will die Queen höchstpersönlich ihm den Rang eines Generals geben. Er meint, das würde auch Zeit nach all den Jahren, die er nun schon Colonel ist, und vor allem nach seinen spektakulären Erfolgen im Geister jägerdienst Ihrer Majestät.«
    »Was bedeutet, dass eine Königskrone nicht unbedingt vor Verkalkung schützt«, seufzte Zamorra. Er fand Sparks durchaus sympathisch; sie hatten schon etliche Abenteuer gemeinsam durchgestanden. Aber das gewaltige Durcheinander, für das der Colonel immer wieder sorgte, ging ihm wider den Strich. Sparks besaß die unglaubliche Fähigkeit, die einfachsten Dinge so kompliziert zu machen, dass nicht einmal er selbst sie noch durchschaute. Selbst wenn es nur darum ging, einem Vampir einen geweihten Eichenpflock ins Herz zu schlagen, zerbrach garantiert dabei der Hammer, oder wenn es darum ging, ein Ketten rasselndes Gespenst zu entsorgen, verhedderte Sparks sich in den Ketten oder stolperte über den Schädel des Geköpften oder was auch immer es sonst noch für Möglichkeiten gab, von einer Bredouille in die nächste zu geraten. »Wenn der irgendwann mal einen Ghoul zur Strecke bringen will, rutscht er garantiert auf der Schleimspur aus und bricht sich den Hals«, murmelte er kopfschüttelnd. »General Sparks, hm… wann soll denn diese Beförderung stattfinden?«
    »In einer Woche, in London, im Buckingham-Palast. Vorher aber will er noch in Dortmund ein paar rätselhafte Todesfälle aufklären. Er vermutet etwas Dämonisches dahinter.«
    »Rätselhafte Todesfälle? Etwa die hier?« Zamorra schaltete Lafittes Scans auf Nicoles Monitor.
    »Ups!«, machte sie. »Das ist ja… stimmt, Chef. Genau darum geht es.«
    Zamorra verdrehte die Augen.
    »Dann sollten wir sehr dringend eingreifen. Sonst ist Dortmund danach nie wieder das, was es früher einmal war.«
    »Du übertreibst. Aber was du in Sachen Urlaub sagtest - eine Fahrt mit einem Rheindampfer wäre nicht schlecht. Oder die berühmte Wuppertaler Schwebebahn, aus der mal ein Elefant rausgefallen ist…«
    »Bitte, was?«, staunte Zamorra. »Redest du im Wahn?«
    »Mitnichten. Das etwas unhandliche Rüsseltier namens Tuffi gehörte einem Zirkus und wurde, um für das Gastspiel zu werben, am 21. Juli 1950 mit der Schwebebahn gefahren - ausgerechnet mit Wagen 13. Knack, die Wand der Schwebebahn wurde vom Elefanten zertrümmert, und Platsch, der Elefant fiel in den unter der Bahn befindlichen knietiefen Fluss.«
    »Hat er’s wenigstens heil überstanden?«
    »Der Elefant oder der Fluss?«
    Zamorra wollte es so genau schon gar nicht mehr wissen. »Wir sollten«, schlug er vor, »uns so bald wie möglich auf den Weg machen. Bevor Sparks bei seiner Monstermörderjagd mehr Schaden anrichten kann als das Mördermonster.«
    »Du übertreibst schon wieder«, tadelte Nicole. »So schlimm ist er ja nun wirklich nicht, sonst würde die Queen ihn ja nicht zum General befördern wollen.«
    »Und leise rieselt ihr Kalk«, brummte Zamorra. »Aber was soll’s - das ist nicht unser Problem.«
    »Richtig«, stimmte Nicole ihm zu. »Unser Problem ist, dass ich für einen Deutschlandtrip nichts anzuziehen habe.«
    Zamorra sah sie nachdenklich an, genoss den Anblick ihrer Schönheit und erschauerte beim Gedanken an die Kosten, die ein Einkaufs-Trip durch - wiestets - die teuersten Boutiquen mit sich brachte.
    Und die Sachen trug sie ohnehin höchstens zwei oder drei Mal. Dann landeten sie im Kleiderschrank, und irgendwann später mal, wenn wieder Platz gebraucht wurde, in der Kleiderspende. Falls nicht vorher die Motten die Klamotten fraßen.
    »Du brauchst nichts anzuziehen«, beschloss Zamorra. »Ich nehme einen Fotoapparat mit, und wir tun so, als sei ich Fotograf und du mein Aktmodell für Freiluftaufnahmen.«
    »Bist du daran interessiert, dass ich dir die Augen auskratze?«, fragte sie.
    ***
    Sparks hatte sein Handy längst wieder abgeschaltet, damit er nicht selbst von irgendwelchen

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