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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einen Vollstrecker der Hölle nachgeschickt. Kanutto ist sein Name. Er ist eine Mordmaschine, Cruv, und er wird mich töten, wenn er mich findet.«
    »Und da kommen Sie hierher? Wird er Sie hier nicht suchen?«
    »Ich brauchte Geld. Jetzt hab ich welches. Ich werde untertauchen.«
    »Wo?«
    »Das… das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sie trauen mir nicht?«
    »Was Sie nicht wissen, können Sie nicht verraten. Ich muß übervorsichtig sein.«
    »So schlecht kennen Sie mich? Sie müßten wissen, daß ich mich für Sie in Stücke reißen lassen würde.«
    »Das nützt nichts. Kanutto könnte Ihren Geist anzapfen, ohne daß Sie es merken. Das kann ich nicht riskieren.«
    »Warum setzen Sie sich nicht mit Tony Ballard in Verbindung?«
    »Ich schätze Tony und seine Freunde sehr, aber ich bin nicht sicher, ob sie mich gut genug abschirmen könnten. Kanutto könnte einen Weg finden, Sie zu überlisten. Unterzutauchen ist die beste Lösung für den Augenblick. Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt bei Tony melden… Was werden Sie jetzt tun, wenn ich gehe? Werden Sie mich mit Ihrem Dreizack angreifen?«
    Das war eine Gewissensfrage, die nicht so leicht zu beantworten war. Es widerstrebte Cruv, den Industriellen gewaltsam am Verlassen seines Hauses zu hindern.
    Andererseits war er noch immer nicht davon überzeugt, daß er den richtigen Tucker Peckinpah vor sich hatte.
    »Es wäre auch denkbar, daß Asmodis Sie umgedreht hat«, sagte der Kleine argwöhnisch. »Sie sind nicht geflohen, sondern der Fürst der Finsternis schickte Sie zurück.«
    »Was sollte ich in diesem Fall in meinem Haus?«
    »Erst mal könnten Sie damit erreichen, daß ich Sie bemerke, und daß ich es brühwarm Tony Ballard erzähle.«
    »Cruv«, sagte der Industrielle eindringlich. »Ich hatte großes Glück, dem Teufel und seinen Folterknechten zu entkommen. Ich kann es selbst kaum glauben, daß es mir gelang, durch eines der Höllentore zu fliehen. Wollen Sie nun schuld an meinem Ende sein?«
    Der Gnom zögerte. Nach wie vor wiesen die drei blinkenden Spitzen auf Peckinpahs Brust, aber hätte Cruv damit zugestochen, wenn der Mann einen Schritt vorwärts gemacht hätte? Wohl kaum. In seinem ganzen Leben war Cruv noch nie so ratlos gewesen.
    »Die Zeit vergeht«, sagte Tucker Peckinpah flehend. »Und mein wertvoller Vorsprung wird immer kleiner.«
    »Es ist sehr viel passiert in der Zeit, in der Sie fort waren«, sagte der Gnom.
    »Sie können es mir irgendwann mal erzählen – alles. Aber um Himmels willen nicht jetzt. Denken Sie an Kanutto.«
    »Ich verwalte Ihr Anwesen, wohne aber nicht allein hier. Ich habe meine Freundin Tuvvana auf Coor gefunden und hierher mitgebracht.«
    »Cruv, Sie scheinen den Ernst meiner Lage nicht zu begreifen…«
    »Doch. Deshalb werde ich Sie nicht allein lassen. Ich werde Tuvvana sagen, daß ich Sie begleite.«
    »Wohin?« fragte Tucker Peckinpah krächzend.
    Der Gnom zuckte mit den Schultern. »Überallhin. Ich war Ihr Leibwächter, bin es immer noch. Ich konnte damals nicht verhindern, daß Sie vom Höllenfeuer gefressen wurden. Aber nun sind Sie wieder hier, und ich werde nicht von Ihrer Seite weichen.«
    »Wenn Sie denken, irgend etwas wiedergutmachen zu müssen, irren Sie sich. Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, lassen Sie mich endlich gehen, und bleiben Sie bei Tuvvana. Ich brauche noch mal eine große Portion Glück. Wenn ich die habe, findet mich der Exekutor der Hölle nicht und kehrt zu Asmodis zurück. Dann komme ich aus der Versenkung wieder hoch und gehe unverzüglich daran, die Dinge zu normalisieren. Ich werde alles wieder ins rechte Lot bringen, das verspreche ich, und Sie werden auch wieder mein Leibwächter sein, aber jetzt bestehe ich darauf, daß Sie mich allein gehen lassen. Sollten Sie mich daran hindern, setzen Sie Ihre Unterschrift unter mein Todesurteil.«
    Irgend etwas in Cruv sagte ihm, daß er Peckinpah nicht aufhalten dürfe.
    Langsam ließ der Gnom den Dreizack sinken, und Tucker Peckinpah atmete erleichtert auf.
    »Danke«, sagte der Industrielle. »Danke, Cruv.«
    »Ich wollte, Sie erlaubten mir, mehr für Sie zu tun«, knurrte der Kleine.
    »Das kommt noch«, erwiderte der Industrielle. »Grüßen Sie Tony Ballard und seine Freunde von mir. Sagen Sie ihm, daß er bald von mir hören wird.«
    »Er wird versuchen, Kanutto zu erwischen.«
    »Ich hoffe, daß es ihm gelingt«, sagte Tucker Peckinpah und ging langsam an Cruv vorbei.
    Der Gnom hinderte ihn nicht daran. Als der

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