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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Industrielle die Tür erreichte, rief ihm Cruv nach: »Mr. Peckinpah!«
    »Ja?« Der sechzigjährige Mann drehte sich um.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    Der Industrielle nickte bitter. »Das habe ich nötig.«
    ***
    Kanutto hatte jetzt schon einen Rattenschwanz von Streifenwagen hinter sich, und es wurden immer mehr. Er schlug in Soho einen Haken nach dem anderen.
    »Browning!« kam es aus dem Lautsprecher. »Sergeant Browning, geben Sie auf! Halten Sie an! Stoppen Sie Ihre Wahnsinnsfahrt! Sie haben keine Chance! Ergeben Sie sich Ihren Kollegen!«
    »Meinen Kollegen steht noch einiges bevor!« schrie Kanutto ins Mikrofon.
    »Zwingen Sie die Männer nicht, auf Sie zu schießen, Browning!«
    »Ich habe keine Angst vor ihren Kugeln.«
    »Browning!« Das war jetzt eine andere Stimme. »Dick! Hier spricht Eric Cilento!«
    Cilento war Polizeipsychiater.
    »Hallo, Cilento. Hat man Sie bemüht, um mich zur Vernunft zu bringen?« fragte Kanutto höhnisch. »Glauben Sie, daß Sie das schaffen?«
    »Ich werde es zumindest versuchen, Dick«, sagte Cilento betont ruhig. »Dick, würden Sie mir sagen, was passiert ist?«
    »Das wissen Sie doch. Ich habe Gary Kerr umgebracht.«
    »Warum haben Sie das getan? Was für einen Grund hatten Sie dafür?«
    »Brauche ich Gründe? Er war eben fällig, das ist alles«, schrie Kanutto lachend.
    »Dick, ich glaube, Sie sind krank, und ich möchte Ihnen helfen.«
    »Warum nennen Sie das Kind nicht beim Namen? Warum sagen Sie nicht, daß Sie mich für verrückt halten, Cilento?«
    »Krank trifft es besser«, sagte der Polizeipsychiater. »Mit Ihrer Raserei bringen Sie sich und andere in große Gefahr, Dick. Wollen Sie nicht endlich damit aufhören?«
    »Nein!« schrie Kanutto. »Nein, will ich nicht!«
    »Ich bin sicher, Sie können nichts für das, was Sie getan haben…«
    »Oh, ich habe es mit voller Absicht getan!«
    »Wenn Sie jetzt anhalten, aus dem Auto steigen und sich widerstandslos ergeben, wird Ihnen nichts geschehen, Dick. Man wird Sie zu mir bringen, und wir werden uns unter vier Augen unterhalten. Ich weiß, daß Sie ein hervorragender Polizeibeamter sind, auf den wir bisher sehr stolz sein konnten. Sie haben Ihre Pflicht stets zuverlässig erfüllt und ich bin sicher, daß das bald wieder so sein wird.«
    »Was reden Sie denn da für dummes Zeug?«
    »Dick, ich bin Ihr Freund, ich will Ihnen helfen.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe nicht, Cilento. Ich helfe mir selbst. Sie werden bald merken, wie gut ich das kann.« Damit beendete Kanutto das Gespräch.
    Er hängte das Mikrofon an den Haken.
    Das Funkgerät ließ er eingeschaltet, um zu hören, was um ihn herum passierte.
    Sie trieben ihn auf die Themse zu, errichteten eine Sperre, die er jedoch wieder mühelos durchbrach.
    Der Wagen, in dem er saß, sah schon abenteuerlich aus. Die Scheinwerfer waren kaputt, es gab keine vordere Stoßstange mehr, beide Außenspiegel waren abgerissen, und die Frontscheibe aus Verbundglas wies einen Sprung auf, der laufend länger wurde. Aber das Polizeiauto fuhr noch, und so raste Kanutto weiter. Sie manövrierten ihn in eine Sackgasse.
    Kanutto erkannte zu spät, daß hier eine Durchfahrt unmöglich war, aber er entdeckte eine Abfahrt, die zu einer Tiefgarage hinunterführte, und schon riß er den Streifenwagen darauf zu.
    Unter der Erde, in dieser riesigen, von Säulen durchbrochenen Betonhalle, dröhnte der Motor des Polizeifahrzeugs laut. Es gab mehrere Ein- und Ausfahrten. Die Verfolger sorgten dafür, daß Dick Browning nirgendwo mehr entwischen konnte.
    Alle Wege in die Freiheit wurden blitzschnell besetzt.
    Dick Browning saß endlich in der Falle. Nun mußte er aufgeben. Was hätte er jetzt noch tun können gegen diese Übermacht? So dachten die Polizisten, die ihren »Kollegen«
    gestellt hatten. Sie konnten nicht wissen, daß noch gar nichts entschieden war.
    Sie ahnten nicht, daß sie sich alle in einer schrecklichen Gefahr befanden.
    Kanutto stoppte den Streifenwagen. Er beobachtete, wie sich die Polizisten verteilten, wie sie auseinanderfächerten, Deckung suchten hinter parkenden Fahrzeugen.
    Jeder hielt seine Dienstwaffe in der Hand, und wenn sie den Befehl bekamen, würden sie auf Dick Browning schießen. Sie würden auch dann feuern, wenn er ausstieg und einen von ihnen anzugreifen versuchte.
    Ihre Aufregung und ihr Eifer amüsierten Kanutto. Er hatte für sie alle nur ein mitleidiges Lächeln. Er konnte mit jedem von ihnen tun, was er wollte, ohne daß es die anderen verhindern

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