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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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glitzernde Smaragdkette. Nachdenklich ließ er sie durch die Finger gleiten, betrachtete sie einige Zeit und wickelte sie dann vorsichtig in ein seidenes Tuch. Dieses steckte er ein. Er packte darauf die Zigarren vorsichtig wieder in die Kiste, nahm seinen weichen Filzhut und schlüpfte in einen langen dunkelblauen Mantel.
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er die Tür öffnete, knöpfte den Mantel wieder auf, nahm das Tuch mit der Kette heraus und steckte es in die äußere Manteltasche. Hätte er sich in diesem Augenblick umgesehen, dann hätte er einen von Peters Leuten bemerkt, der sich vorher in sein Schlafzimmer geschlichen und jede seiner Bewegungen beobachtet hatte. Der Chefinspektor war nämlich nicht allein gekommen.
    Jamieson Steele ging so schnell, daß der Kriminalbeamte ihn nur noch im Fahrstuhl verschwinden sah, als er den Korridor erreichte. Der Lift fuhr gerade nach unten. Der Beamte lief, so schnell er konnte, die Treppe zur Halle hinab.
    Der letzte Treppenabsatz war zu einem breiten Marmorbalkon erweitert, der einen Oberblick über die Eingangshalle gewährte. Der Detektiv lehnte sich über das Geländer, sah nach unten, entdeckte Peter Dawes, der in der Nähe des Eingangs wartete, und gab ihm ein Zeichen mit der Hand. Im nächsten Augenblick erreichte der Fahrstuhl das Erdgeschoß, und Jamieson Steele trat heraus.
    Er hatte gerade die Mitte der großen Halle erreicht, als Peter ihm in den Weg trat.
    »Mr. Steele, ich muß Sie verhaften.«
    Joyce Steele, die eben durch die große Drehtür hereingekommen war, hörte diese Worte.
    »Sie wollen mich verhaften?« fragte Steele, aufs höchste erstaunt. »Aber warum denn?«
    »Ich nehme Sie in Haft, weil Sie im Verdacht stehen, heute abend im Ritz-Carlton die Smaragdkette Lola Lanes gestohlen zu haben.«
    »Sie sind wohl wahnsinnig geworden!« erwiderte Steele, und seine Züge verhärteten sich.
    »Was, Sie wollen ihn verhaften? Nein, das dürfen Sie nicht!« sagte Joyce außer sich. Im nächsten Augenblick umarmte sie Steele. »Das ist nicht wahr, das ist eine ganz gemeine Lüge«, rief sie schluchzend.
    Steele schob sie sanft von sich. »Geh auf dein Zimmer, Joyce. Hier kannst du nicht bleiben. Mr. Dawes hat sich geirrt, er wird es sehr bald einsehen.«
    Der Beamte, der Steele oben beobachtet hatte, war inzwischen auch herbeigekommen.
    »Er hat die Halskette«, sagte er triumphierend, »ich habe es deutlich gesehen. Sie lag auf dem Boden der Zigarrenkiste. Jetzt steckt sie in seiner Manteltasche.«
    »Strecken Sie die Hände aus«, befahl Peter.
    Im nächsten Augenblick hatte er Jamieson Steele Handschellen angelegt.
    »Darf ich zur Polizei mitkommen?« fragte Joyce.
    »Es wäre besser, wenn Sie im Hotel blieben. Vielleicht kann Ihr Mann seine Unschuld doch noch beweisen, aber Sie können ihm nicht dabei helfen.«
    Sie ließen sie in der Halle zurück und brachten den Gefangenen zur Polizeistation Cannon Row.
    »Nun wollen wir einmal Ihre Taschen durchsuchen, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Peter.
    »Bitte - suchen Sie nur«, erwiderte Steele ruhig.
    »Wo hat er den Schmuck versteckt?« wandte sich Peter an den Detektiv.
    »In der rechten äußeren Manteltasche.«
    Peter begann mit der Durchsuchung.
    »Ich finde nichts.«
    »Das ist doch ganz ausgeschlossen«, erwiderte sein Untergebener erstaunt. »Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, daß er den Schmuck in die Tasche gesteckt hat. Er nahm ihn zuerst aus der Rocktasche -«
    »Gut, dann wollen wir zunächst die anderen Taschen durchsuchen. Ziehen Sie den Rock aus, Steele.«
    Die Handschellen wurden dem Gefangenen abgenommen, und Peter durchsuchte alles mit der größten Gründlichkeit, aber das Resultat blieb negativ. Die beiden Kriminalbeamten sahen sich betroffen an.
    »Sie müssen sich wohl geirrt haben«, sagte Peter. »Es tut mir leid, daß wir Ihnen soviel Mühe und Umstände gemacht haben, Mr. Steele.«
    »Sehen Sie doch einmal auf dem Boden des Autos nach«, meinte Peters Untergebener.
    Peter lachte.
    »Ich wüßte nicht, wie er den Schmuck hätte aus der Tasche ziehen sollen. Seine Hände waren doch gefesselt, und außerdem saß ich neben ihm und habe ihn dauernd scharf beobachtet. Aber Sie können ja nachsehen, der Wagen steht noch vor der Tür.«
    Der Beamte eilte sofort hinaus. Er gab sich die größte Mühe, aber er konnte auch dort nichts entdecken.
    Plötzlich lachte Peter leise vor sich hin, ihm war ein Gedanke gekommen.
    »Ich gebe die Sache auf, Steele. Ich bin immer

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