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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sie in den Paketen durch leere Papierbogen.
    Bei dem Einbruch in mein Büro waren nur noch Papiere im Wert von hunderttausend Pfund vorhanden. Diese restlichen Wertpapiere finden Sie in einem Geheimfach des Schreibtisches in meiner Wohnung. Ich hatte Remington teilweise ins Vertrauen gezogen. Die ganze Wahrheit vermutet hatte er aber schon lange. Als ich nun die Kassette von der Bank in den Geldschrank meines Büros überführen ließ, hatte ich von vornherein die Absicht, in der Nacht in mein eigenes Büro einzubrechen und das Papiersiegel der Quadrat-Jane zurückzulassen, um den Verdacht von mir abzulenken.
    Um elf Uhr abends kehrte ich zu meinem Büro zurück, aber ich fand, daß Remington schon vor mir dorthin gegangen war. Als ich eintrat, hatte er den Geldschrank bereits mit seinem Schlüssel geöffnet, und er war gerade dabei, die Pakete aufzumachen. Es kam zu einem Wortwechsel, und er drohte mir, mich anzuzeigen. Er hatte bereits festgestellt, daß die meisten Wertpapiere verschwunden waren.
    In diesem Augenblick packte mich die Verzweiflung. Ich hatte eine Schußwaffe bei mir, da ich ursprünglich die Absicht gehabt hatte, meinem Leben ein Ende zu machen, wenn man mich bei dem Einbruch ertappte. Remington forderte, daß ich ihm eine größere Summe auszahlen sollte, wozu ich im Moment nicht imstande war. Als ich ablehnte, erhob er sich und erklärte mir, daß er sofort zur Polizei gehen werde. Daraufhin erschoß ich ihn.
    Sie werden das bereits geahnt haben, als Sie seinen Schlüssel in meinem Besitz fanden. Ich hatte den meinen in der Aufregung verloren und einfach den anderen an mich genommen. Wie sollte ich auch ahnen, daß jemand wußte, daß sie sich durch die Nummern voneinander unterscheiden!«
    Peter Dawes sah von seinem Notizblock auf. »Und wie kam Steeles Karte in die Hand des Toten?«
    »Ich hatte sie mitgenommen, um den Verdacht auf Steele zu lenken, denn ich bin fest davon überzeugt, daß er mit der Quadrat-Jane unter einer Decke steckt.«
    »Sagen Sie mir eins: Wissen Sie, wer die Quadrat-Jane ist? Oder haben Sie eine Vermutung?«
    Der Lord schüttelte den Kopf. »Ich habe immer geglaubt, daß es Joyce Wilberforce ist, aber ich habe niemals Gewißheit bekommen können. In früherer Zeit habe ich viel mit den Wilberforces verkehrt, und damals kam ich dahinter, daß Joyce mit dem jungen Steele in Briefwechsel stand. Er hatte sein Büro in der Nähe. Die Wilberforces wohnten damals am Manchester Square.«
    »Ach, so ist es!« rief Peter aufgeregt. »Nach diesem quadratischen Platz hat sie ihren Namen gewählt - Quadrat-Jane!«
    Lord Claythorpe runzelte die Stirn. »An diese Lösung habe ich noch gar nicht gedacht.«
    Er schien sich wenig für die Sache zu interessieren, und er hatte auch weiter nichts zu Protokoll zu geben. Als Peter Dawes ihn verließ, legte er sich müde auf das Bett.
    Peter sprach einige Zeit mit dem Polizeiinspektor, der die Station leitete. Plötzlich kam der Gefangenenwärter ins Büro.
    »Ich weiß nicht, was mit Lord Claythorpe los ist. Ich habe eben durch das Beobachtungsfenster gesehen, daß er einen Knopf von seinem Jackett abriß.«
    Peter sprang auf. »Ich würde Ihnen dringend raten, ihm ein anderes Jackett zu geben und ihn genau zu beobachten.«
    Sie gingen zusammen in die Zelle. Lord Claythorpe lag auf dem Rücken, wie Peter ihn verlassen hatte. Als sich der Chefinspektor aber über den Mann beugte, stieß er einen leisen Schrei aus.
    »Er ist tot.«
    Peter untersuchte das Jackett genau und sah, daß einer der Knöpfe fehlte, dann suchte er auf dem Boden. Gleich darauffand er einen Teil eines Knopfes, nahm ihn auf, hielt ihn an die Nase und reichte ihn dann dem Inspektor hinüber.
    »Es ist alles klar. Wir wissen nun, wie er es gemacht hat. Claythorpe hatte Sich seit langer Zeit auf ein solches Ende vorbereitet.«
    »Was ist es denn?«
    »Der zweite Knopf seines Jacketts ist besonders für ihn angefertigt worden. Er war hohl und enthielt Zyankali. Äußerlich glich er den anderen vollkommen. Er brauchte den Knopf nur auseinanderzunehmen und das Gift zu schlucken, um seinem Leben ein Ende zu machen.«
    So starb Lord Claythorpe, der während seines ganzen Lebens ein Betrüger und niedriger Charakter gewesen war. Den Titel vererbte er einem schwächlichen Sohn.
    Peters Arbeit war getan, er hatte jetzt nur noch das Geheimnis der Quadrat-Jane aufzuklären, und auch dieses hatte er bereits für sich gelöst. Ihre Identität nachzuweisen war freilich eine der

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