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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schwierigsten Aufgaben, die ihm jemals in seinem Beruf begegnet waren.
    Er ging nach Scotland Yard zurück und ließ sich zwei weitere Haftbefehle ausstellen. Dann nahm er eine Anzahl von Beamten mit und begab sich zu dem Hotel, in dem Steele mit seiner Frau wohnte. Diesmal wollte er sich nicht zum besten halten lassen. Er besetzte deshalb alle Ausgänge mit Posten, so daß niemand das Hotel ungesehen verlassen konnte.
    Dann ging er zu dem Wohnzimmer des Ehepaares. Er traf Joyce und ihren Mann beim Frühstück an. Trotz der frühen Morgenstunde waren beide vollständig angekleidet, auch ihre Koffer waren gepackt, und es hatte den Anschein, daß sie London mit dem ersten Frühzug verlassen wollten.
    Peter schloß die Tür und trat langsam an den Tisch.
    Joyce begrüßte ihn lächelnd. »Sie kommen gerade zur rechten Zeit, um mit uns zu frühstücken. Wollen Sie nicht eine Tasse Kaffee trinken?«
    Peter schüttelte den Kopf.
    Steele sah ihn scharf an, dann brach er plötzlich in ein lautes Lachen aus. »Joyce, ich glaube, unser Freund Dawes will uns verhaften.«
    »Vielleicht haben Sie da gar nicht so unrecht«, erwiderte Peter und setzte sich. »Mr. Steele, das Spiel ist aus. Ich verhafte Sie.« »Mich auch?« fragte Joyce und zog die Augenbrauen hoch.
    Peter betrachtete sie. Sie tat ihm unendlich leid, zumal sie an diesem Morgen schöner denn je aussah.
    »Ja, ich verhafte auch Sie, Mrs. Steele«, entgegnete er ruhig.
    »Was soll ich getan haben?«
    »Nun, es gibt Verschiedenes, was Sie sich haben zuschulden kommen lassen. Gestern abend haben Sie zum Beispiel noch Ihren Mann unten im Vestibül des Hotels umarmt, als ich ihn verhaftete. Und in Ihrem untröstlichen Kummer haben Sie ihm schnell die Smaragdkette aus der Tasche genommen.«
    Sie lachte und warf den Kopf zurück. »Habe ich das nicht gut gemacht? Das müssen Sie doch selber zugeben.«
    »Ja, das stimmt allerdings.«
    »Haben Sie mir sonst noch etwas vorzuwerfen?«
    »Nein. Höchstens noch, daß Sie die Quadrat-Jane sind.«
    »Also das haben Sie endlich auch herausgebracht?« erwiderte sie und hob die Tasse, ohne mit der Hand zu zittern. Dabei sah sie ihn übermütig an.
    Peter sagte sich, daß sie eine der größten Verbrecherinnen aller Zeiten werden würde, wenn sie zur Unterwelt gehörte.
    Steele nahm ein Etui aus der Tasche und bot dem Chefinspektor eine Zigarette an.
    »Ja, ich gebe zu, daß das Spiel aus ist. Und da wir vernünftig sind, möchten wir jedes unnötige Aufsehen vermeiden. Hier im Hotel ist es ruhiger, hier können wir alles sagen, was wir auf dem Gewissen haben. Jedenfalls ist es hier angenehmer als in der kalten Gefängniszelle. Und ich will auch ruhig gestehen, daß der ganze Plan mit der Quadrat-Jane auf mich zurückgeht.«
    »Das ist nicht wahr«, entgegnete Joyce ruhig. »Du darfst nicht die ganze Verantwortung auf dich nehmen.«
    Steele lächelte, als er Peter Dawes das Feuerzeug hinhielt. »Nun gut, wenn der Plan auch nicht von mir stammt, so habe ich doch verschiedene unserer besten Tricks ausgedacht. Sie haben vollkommen recht, Dawes, meine Frau ist tatsächlich die Quadrat-Jane. Vielleicht interessiert es Sie, warum sie ausgerechnet diesen Namen gewählt hat?«
    »Nein, das weiß ich oder vermute es wenigstens. Wahrscheinlich hat es mit dem Londoner Manchester Square zu tun.«
    Steele sah ihn verwundert an. »Sie sind findiger, als ich geglaubt hatte. Also, es stimmt. Joyce und ich haben Lord Claythorpe in den letzten Jahren planmäßig beraubt und bestohlen. Wenn es uns gelang, bares Geld von ihm zu bekommen, behielten wir es. Schmuckstücke haben wir Krankenhäusern geschickt -«
    »Das ist mir alles bekannt«, erwiderte Peter.
    Plötzlich warf er die Zigarette in den Aschenbecher und sah die beiden argwöhnisch an. Aber sie hielten seinem Blick ruhig stand.
    »Also, jetzt ist es Zeit«, sagte er heiser und erhob sich. »Kommen Sie mit, ich habe schon zu lange gewartet.«
    Er taumelte und hielt sich an der Tischplatte fest, dann ging er vorsichtig bis zur Tür, aber Steele war dicht hinter ihm und hielt ihn an beiden Schultern.
    Peter fühlte sich merkwürdig schwach und hilflos, vor allem konnte er nicht mehr laut sprechen oder schreien.
    »Die... Zigarette...«, flüsterte er. »Sie war... mit einem... Betäubungsmittel getränkt...«
    »Wieder haben Sie vollkommen recht«, erklärte Steele.
    Peter sackte zusammen, und Steele bettete ihn behutsam auf den weichen Teppich.
    Joyce sah ihn mitleidig und traurig an. »Es tut mir

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