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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Räumen beschäftigt gewesen war. Der Portier, den man schließlich auch fragte, konnte sich darauf besinnen, daß die beiden Packer zwei große Ballen hinausgetragen hatten.
    »Waren Sie schwer?« fragte Peter.
    »Ja, sie müssen ein ziemliches Gewicht gehabt haben. Die beiden legten sie auf einen Handkarren und fuhren damit fort. Bis jetzt sind sie noch nicht wieder da.«
    Peter erinnerte sich jetzt, daß die Quadrat-Jane außer ihrem Mann noch andere Helfershelfer hatte. Bei einer Gelegenheit war sie ja mit zwei Männern erschienen, die sich als Polizeibeamte ausgegeben hatten. Wahrscheinlich handelte es sich auch hier um die zwei Leute, die mit allen Hunden gehetzt und schon früher von Mr. Steele und seiner Frau zur Hilfe engagiert worden waren. Später konnte Peter dies auch noch genauer feststellen. Er mußte zugeben, daß Joyce und ihr Mann den Fluchtplan außerordentlich sorgfältig vorbereitet hatten.
    Peter war verblüfft und ärgerlich, als er auf die Straße hinaustrat. Dann erinnerte er sich plötzlich daran, daß Lord Claythorpe ihm gesagt hatte, es lägen noch Papiere im Wert von hunderttausend Pfund in seinem Schreibtisch. Die Quadrat-Jane würde England nicht verlassen, bevor sie sich diese nicht angeeignet hatte. Rasch winkte er ein Taxi heran und fuhr so schnell wie möglich zu Claythorpes Haus.
    Hier war bereits die Nachricht von dem Tod des Hausherrn eingetroffen, und die Dienerschaft betrachtete den Beamten mit vorwurfsvollen Blicken. Der Butler, der ihm die Haustür öffnete, blickte ihn «o düster an, als ob Peter persönlich für den Tod des Lords verantwortlich wäre.
    »Sie können nicht in das Arbeitszimmer gehen«, erklärte der stattliche Mann mit großer Genugtuung. »Es ist verschlossen und versiegelt.«
    »Wer hat denn das angeordnet?«
    »Ein Gerichtsbeamter.«
    Selbst ein Chefinspektor von Scotland Yard wagte nicht, derartige Siegel zu entfernen, wenn er nicht vorher die Genehmigung dazu eingeholt hatte. Auch Peter zögerte.
    »Ist sonst noch jemand hiergewesen?« wandte er sich an den Butler.
    »Nur Miss Wilberforce.«
    »Was, die war hier?« schrie Peter erregt. »Wann?«
    »Fast zur selben Zeit wie der Beamte, der die Tür versiegelte. Sie war gerade im Arbeitszimmer, als der Beamte kam. Er war sehr ärgerlich und befahl ihr in barschem Ton, sofort den Raum zu verlassen.« Der Butler schien eine gewisse Befriedigung darin zu finden, daß er dies erzählen konnte. »Sie schickte mich nach oben und sagte, ich solle ihren Schirm holen, den sie bei ihrem letzten Besuch vergessen habe. Als ich herunterkam, war sie fort. Der Beamte war sehr unhöflich und hat uns noch alle gewarnt. Er sagte, es sei keinem von uns gestattet, die Siegel zu entfernen oder zu verletzen. Wir würden sonst ins Zuchthaus kommen.«
    Peter telefoniert« mit Scotland Yard.
    Aber dort war nichts davon bekannt, daß das Zimmer in dem Haus versiegelt worden war. Man gab ihm den Rat, sich an die Justizbehörde in der Chancey Lane zu wenden, wo er feststellen könne, ob eine entsprechende Anweisung ergangen sei. Peter folgte dem Rat auch, mußte aber fast den ganzen Rest des Tages dort zubringen. Er wurde von einem Büro ins andere geschickt und hatte schließlich doch keine Gewißheit. Um halb fünf Uhr nachmittags kehrte er zu dem Hause des Lords zurück, fest entschlossen, die Siegel zu entfernen und die Folgen auf sich zu nehmen. Der Butler öffnete ihm wieder die Tür, und diesmal war der Mann freundlicher und mitteilsamer.
    »Ich bin sehr froh, daß Sie gekommen sind. Ich muß Ihnen viel berichten. Etwa eine halbe Stunde, nachdem Sie gegangen waren, hörte ich ein Geräusch im Arbeitszimmer, ging zur Tür und lauschte. Ich wußte nicht, was drinnen vorging, deshalb rief ich laut durch das Schlüsselloch: Wer ist dort? und wer, glauben Sie, hat mir geantwortet?«
    Peter bekam einen Schreck. »Ich weiß«, sagte er schwach. »Es war die Quadrat-Jane - ich meine, Miss Joyce Wilberforce.«
    »Ja, Sie haben recht«, erwiderte der Butler erstaunt. »Woher wußten Sie das?«
    »Das habe ich vermutet«, entgegnete Peter kurz.
    »Sie war nämlich versehentlich von dem Beamten eingeschlossen worden. Sie sagte mir, daß sie den Schreibtisch ihres Vormunds durchsuche, um einige Briefe und Schriftstücke zu finden, die sie ihm zur Aufbewahrung übergeben habe.
    Wir wissen alle, daß der Schreibtisch von Mylord ein sehr kompliziertes Möbelstück ist. Er hat eine ganze Anzahl von Geheimfächern und Geheimschubladen, und

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