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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Morgenritt teilgenommen ?«
    »Ich kenne sie nicht besonders gut, aber der Hengst, der an der Spitze lag, war prima. Gegen den kann keins der anderen Tiere aufkommen. Ich konnte den Galopp nicht mit der Stoppuhr kontrollieren, aber ich weiß, daß es eine vorzügliche Leistung war.«
    »Sind Sie auch ganz sicher, daß es Yamen war, der lahm wurde?«
    »Natürlich. Ich habe ihn doch im letzten Jahr in Ascot und Newmarket gesehen. Man kann das Pferd ja schon wegen seiner weißen Fesseln mit keinem anderen verwechseln.«
    Lennox dachte nach. »Und welches Pferd lag an der Spitze?«
    »Es war vollkommen braun und hatte kein einziges weißes Fleckchen am ganzen Körper.«
    »Hm, das muß Fairyland sein. Das muß ich mir merken. Ich danke Ihnen jedenfalls, daß Sie mir die Nachricht gebracht haben.« Er entließ seinen Besucher mit einem Nicken. »Und denken Sie daran -«
    »Ich bin stumm wie eine Auster und still wie das Grab«, erwiderte Willie, während er die beiden Banknoten einsteckte, die ihm Lennox über den Tisch zuschob.
    Als Mr. Mayne allein war, dachte er nach. Er machte seinem Onkel nicht den geringsten Vorwurf. Als Spieler hatte er bisher die besten Erfolge gehabt, er spekulierte auch an der Börse und wettete auf Pferde. Aber er hatte sich getäuscht, als er seinen Onkel Stuart Greyman, den Bruder seiner Mutter, für unintelligent hielt. Er hatte Geheiminformationen, die dieser ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt hatte, weitergegeben, und sein Onkel hatte davon erfahren. Dadurch war es zu einer Entfremdung zwischen den beiden gekommen, die fünf Jahre dauerte. Erst kürzlich, als der alte Greyman ihn zufällig getroffen und ins Carlton zum Mittagessen eingeladen hatte, war eine Versöhnung zustande gekommen. Der Alte hatte ihm dabei ziemlich barsch erklärt, daß er ihm verziehen habe.
    »Dieser verfluchte alte Kerl«, sagte Lennox bewundernd. »Beinahe hätte er mich doch hereingelegt.«
    Greyman hatte ihm im Vertrauen geraten, beim Derby auf Yamen zu setzen. Lennox Mayne traute niemandem, am wenigsten seinem Onkel, den er noch immer für seinen heimlichen Feind hielt. Deswegen hatte er auch Willie Jeans nach Baidock geschickt, um die Angaben Mr. Greymans zu kontrollieren. Yamen war vorher erst zweimal auf der Rennbahn erschienen, und man hatte in der Sportpresse nichts über ihn erfahren. Daher war es schließlich nicht von der Hand zu weisen, was ihm der alte Greyman alles über den dreijährigen Hengst erzählt hatte.
    Dieser schlaue alte Fuchs wollte ihn also hereinlegen. Glücklicherweise hatte Lennox bisher noch keine einzige Wette auf Yamen abgeschlossen.
    Eine ebenso große Enttäuschung wie Yamen war Marjorie Banning für ihn. Lennox gestand sich sogar ein, daß sie der größte Fehlschlag gewesen war, den er jemals erlebt hatte. Und doch war es ihm zu Anfang so leicht erschienen, sie zu gewinnen.
    Es war ein merkwürdiger Zufall, daß das Telefon klingelte, als er an sie dachte, und daß John Trevor ihn anrief.
    Als Lennox den Namen hörte, verzog er das Gesicht, aber er ließ sich nichts von seinem Ärger anmerken.
    »Hallo, John, alter Junge, komm ruhig her! Hast du denn heute nichts zu tun? - Na gut!«
    Er legte den Hörer auf und ließ sich wieder am Tisch nieder. Er kniff die Augen zusammen. John Trevor hatte ihm Marjorie Banning weggenommen. Das hatte er seinem Freund niemals verziehen, und er hatte schon oft darüber nachgedacht, wie er sich an ihm rächen könne.
    John hatte eine einigermaßen gute Anstellung in der City, und zwar bei der Vertretung einer Gummiplantagengesellschaft. Da zu dieser Zeit die Geschäfte aber nicht gut gingen, hatte er verhältnismäßig wenig zu tun und viel freie Zeit. Lennox empfing ihn freundlich und bot ihm sofort zu rauchen und zu trinken an.
    »Nun, wie kommt es, daß du schon so früh Zeit hast? Willst du nicht zum Essen bleiben?«
    John schüttelte den Kopf. »Ich bin etwas besorgt um Marjorie.«
    Lennox zog die Augenbrauen hoch. »Was hat sie denn gemacht? Will sie ihr Haar rot färben lassen? Oder hat sie sich sonst etwas in den Kopf gesetzt?«
    John lächelte. »Nein, so etwas ist es nicht. Ich weiß, daß du etwas für sie übrig hast, Lennox. Du bist ein Mann von Welt, und ich gebe viel auf deinen Rat. In letzter Zeit weiß ich nicht mehr recht, was ich von ihr halten soll.«
    Lange Zeit schwieg er, und Lennox beobachtete ihn neugierig.
    »Entweder hat sie einen geheimnisvollen neuen Freund oder eine geheimnisvolle neue

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