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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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auf und betrachtete John mit einem sonderbaren Lächeln.
    »Ich gratuliere dir«, sagte er dann freundlich.
    John fuhr kurz darauf wieder in die City zurück, aber seine Gedanken wirbelten durcheinander. Selbst die heimlichen Autofahrten seiner Verlobten waren in diesem Augenblick nicht mehr wichtig für ihn, als er sich klar darüber wurde, daß er alle Ersparnisse riskiert hatte.
    Marjorie Banning hörte am nächsten Abend im Hyde Park die Nachricht und sank auf eine Bank. Es war ein Glück, daß sie gerade davor stand, denn sonst hätte sie sich auf den Boden gesetzt.
    »Was, du hast all dein Geld auf ein Pferd gesetzt?« fragte sie entsetzt. »Aber John, wie konntest du nur so leichtsinnig sein!«
    »Liebling, das Geld ist so gut wie gewonnen«, erklärte er zuversichtlich. »Was Lennox sagt, stimmt. Gestern standen die Wetten für Yamen sechzehn zu eins, und heute stehen sie acht zu eins.«
    »Aber John!« war alles, was sie erwidern konnte.
    Er mußte sich selbst Mut zusprechen, denn die Unterredung mit Marjorie führte ihm seine Torheit erst richtig vor Augen. Er machte sich jetzt die bittersten Vorwürfe, daß er sich von seinem Freund zu dieser Wette hatte verleiten lassen.
    »Die Sache ist in bester Ordnung, Marjorie«, sagte er und gab sich den Anschein, daß er fest an den Erfolg glaubte. »Das Pferd gehört doch Lennox Maynes Onkel, und der hat Lennox mitgeteilt, daß es bestimmt gewinnen wird. Denk doch einmal - wenn wir zehntausend Pfund gewonnen haben, Marjorie...«
    Sie hörte zu, ließ sich aber nicht überzeugen. Nur zu gut wußte sie, mit wieviel Mühe dieses kleine Kapital zusammengespart worden war. Viel besser als er erkannte sie, was der Verlust des Geldes bedeuten würde, und verzweifelt saß sie neben ihm.
    Auch Lennox Mayne war zur selben Zeit in trüber Stimmung. Vor seinem Haus stand der alte Wagen, in dem Willie Jeans auf ein Telegramm von Lennox hingekommen war.
    Nun stand Willie vor Lennox und ließ geduldig dessen Wut über sich ergehen.
    »Sie sind dümmer, als die Polizei erlaubt! Es war wirklich der größte Unsinn, daß ich mich an Sie gewandt habe«, wetterte Lennox. »Welchen Zweck hat es denn, ein Rennpferd beim Morgengalopp zu beobachten und sich dabei erwischen zu lassen? Ich habe Ihnen doch gesagt. Sie sollten mit niemand darüber sprechen, daß Sie irgendwie mit mir in Verbindung stehen. Und trotzdem haben Sie das Maul aufgerissen und allen Leuten davon erzählt.«
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte der andere beleidigt. »Darüber spreche ich niemals. Ich würde ja überhaupt kein Geld verdienen, wenn ich -«
    »Sie haben Ihren ungewaschenen Schnabel nicht halten können! Sehen Sie einmal hierher.« Lennox nahm einen Brief aus der Tasche. »Dieses Schreiben ist von meinem Onkel gekommen. Sie verdammter Dummkopf, hören Sie zu, was der geschrieben hat:
    Allem Anschein nach bist Du mit dem, was ich Dir gesagt habe, nicht zufrieden, sondern hast einen Kerl engagiert, der meine Pferde beim Training beobachten soll. Du kannst Mr. Willie Jeans getrost von mir bestellen, daß er eine ordentliche Tracht Prügel bekommt, wenn ich ihn noch einmal in der Nähe meines Landsitzes antreffe...
    Den folgenden Absatz, in dem Stuart Greyman seinem Neffen die Meinung sagte, las Lennox Willie Jeans nicht vor.
    »Ich habe aber doch nicht wissen können, daß ich beobachtet wurde. Es war auch bestimmt niemand in der Nähe, als ich auf die Mauer kletterte«, brummte Jeans. »Ich habe meine fünfzig Pfund sauer genug verdient.«
    »Von mir bekommen Sie niemals fünfzig Pfund«, fuhr Lennox auf. »Ich habe Ihnen alles gezahlt, was Sie verdient haben, und ich gebe Ihnen nur den einen Rat, sich nie wieder bei mir sehen zu lassen.«
    Als Mr. Willie Jeans wieder zu seinem Bruder ins Auto stieg, war er in keiner freundlichen Stimmung.
    »Wo geht die Fahrt jetzt hin?«
    Willie sagte etwas von Hyde Park. Paul kannte die Launen seines Bruders und sagte weiter kein Wort. Eigentlich hatten sie nach Epsom fahren wollen. Das alte, klapprige Fahrzeug nahm sich sonderbar aus in der Prozession der eleganten Rolls-Royce-Wagen, die durch den Park fuhren. Der Zufall wollte es, daß sie gerade an der Stelle eine Panne hatten, wo Marjorie Banning und John Trevor am Wege saßen.
    »Was ist denn das für ein merkwürdiges Auto?« fragte Marjorie. »Ist das nicht derselbe Mann, den wir vor ein paar Tagen hier getroffen haben?«
    »Ja«, erwiderte John düster. Dann kam ihm plötzlich eine Idee. »Ich möchte nur wissen,

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