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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schultern und riß ein Schwert und einen Schild an sich. Sie stammten von einem Krieger, den ein Schatten überfallen hatte. Der wiedererweckte Krieger starb kreischend, heulend und wimmernd.
    Dorian Hunter ließ den Flammenwerfer kreisen. Er trieb die unsicher gewordenen Helden der Vergangenheit über die Treppen und Rampen zurück. Aber auch die Schatten, die vor der Hitze, den Flammen oder dem Geruch des Brennstoffs zurückschreckten, griffen nicht mehr länger die Fremden an. Sie richteten sich noch immer nach der nächsten Lichtquelle, und das war in diesem Fall das Feuer aus den Flammenwerfern. Jetzt glitten sie wie Schemen auf die Beine der Krieger zu.
    Die folgenden Sekunden waren dramatischer als alles andere bisher.
    Die Eindringlinge wurden in die Rolle der Beobachter gedrängt.
    Mindestens drei Dutzend der schnellen Schatten rasten lautlos auf die Krieger zu, hefteten sich an ihre Füße, töteten die Männer und verwandelten sie in kleine Aschenhäufchen.
    Antiope drehte sich herum und riß sich den goldenen Stachelhelm vom Kopf. Sie wankte, einen kürzer werdenden Schatten vor sich herschiebend, auf Coco zu.
    „Hilf mir, Freundin!" gurgelte sie würgend und leise.
    Coco und Dorian wechselten einen langen Blick. Dorian wußte, daß es nur noch eine Minute dauerte. Die Amazone schleppte sich wimmernd und mit Tränen in den Augen auf Coco zu.
    „Der Schatten", winselte sie. „Es sind die Seelen der Verdammten. Sie kehren in ihre Körper zurück."
    Nun hatte sie selbst einen mörderischen Schatten, der immer kleiner wurde. Antiope streckte die Arme in einer flehentlichen Geste aus, aber ehe ihre Finger Coco erreichten, sank sie in die Knie und wälzte sich auf dem Boden. Die Krieger, die in die Höhle eingedrungen waren und überlebt hatten, zeigten dieselben Symptome wie Antiope.
    Dorian wandte sich um, musterte alle Wände der phosphoreszierenden unterirdischen Höhle und sagte leise, aber deutlich: „Die Amazonenkönigin ist verloren. Die Seelenschatten suchten und fanden ihre Besitzer."
    Branca, Dubois, Coco, Jeff und Dorian drängten sich eng zusammen. Rund um sie starben die Krieger, wurde die magische Brücke zwischen den Jahrhunderden geschlagen.
    „Nur deshalb, weil Asmodi die Krieger und Helden von ihren Seelen trennte, konnten diese den langen, langen Schlaf überstehen", erklärte Dorian.
    „Jetzt haben sie die Ruhe, die sie längst verdienten", bemerkte Gianni Branca und sah einigermaßen unbeeindruckt zu, wie die Krieger starben.
    Das blonde Mädchen mit den langen Haaren und der aufregenden Figur- sie war schon tot, obwohl das, was eben noch ihr Körper gewesen war, wimmerte und jaulte.
    „Sie lösen sich auf, wenn sie mit ihren Seelen vereinigt sind", sagte Coco und atmete tief ein und aus. Dann zog sie Dorian am Arm herum und deutete auf das Portal und die unerklärlichen Zeichen an der Marmorwand.
    Einige Krieger flohen. Sie wurden von den letzten Seelenschatten verfolgt. Die meisten der antiken Helden waren tot. Schweigend und tief beeindruckt, die jeweiligen Waffen gesenkt, sahen die fünf Eindringlinge zu. Vierzehn Stunden Kampf hatten sie nicht nur tausendmal erschreckt, sondern auch abgestumpft und sprachlos gemacht.
    Coco Zamis flüsterte, den Arm um Dorian geschlungen: „Komm, Dorian. Ich zeige dir etwas. Den Ort, an dem die Mumie versteckt ist."
    Alle kamen mit. Dorian versuchte, zusammen mit Coco, die Hieroglyphen zu entschlüsseln, aber er war kein Ägyptologe; er glaubte jedoch die Zeichen zu erkennen, aus denen sich der Begriff Hermes Trismegisto zusammensetzte.
    Sie steckten die übriggebliebenen Handgranaten in die Spalten, verbanden sie mit einem Seil und lösten die Explosion aus. Als die Platte zerbrach und nach vorn kippte, sahen sie die Gruft.
    Aber sie fanden keine Mumie. Was sie entdeckten, verblüffte sie.
    Dies war nicht Hermes, auch nicht der Stein der Weisen. Es war ein ganz untypischer Körper.
    Die Rätsel hörten nicht auf.
    Auf einem Steinkatafalk, einer einfachen dicken Platte, lag ein nackter und weißhäutiger Körper. Staunend traten sie näher, unter ihren Sohlen knirschten Steinsplitter. Sie betrachteten den Kopf, die starke Körperbehaarung, den wilden Bartwuchs und die geschlossenen Augen.
    „Er sieht aus, als ob er schliefe. Es scheint ein Steinzeitmensch zu sein, ein Cro-Magnon."
    Dorian nickte Coco zu. Hatte jemand die Mumie des Hermes gestohlen? Oder war sie gegen diesen Körper ausgetauscht worden? Wer hatte dies getan? Und warum?
    Sie

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