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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und gezücktem Schwert folgte Coco. Sie blieben vor dem dichten Spinnennetz stehen, das einen zerklüfteten Eingang völlig versperrte. Antiope warf einen Blick in die Höhle und zuckte mit einem leisen Laut des Erschreckens zurück.
    „Was hast du gesehen?" rief Coco aufgeregt.
    Erschrocken und mit einem Gesicht, das vor Ekel verzerrt war, gab die Amazone zurück: „Die Brut. Die verdammte Brut der Herrscherspinne."
    Mit einem Sprung war Coco neben ihr und spähte durch das silberfarbene, dicht gesponnene Netz vor dem Eingang. Gerippe kleiner Tiere hingen in den Fäden. Dahinter öffnete sich eine runde Höhle. Aus ihr kam das Zischen und Flüstern, das sie bisher immer gehört hatten.
    Etwa dreißig kleine Spinnen lagen, zu Knäueln zusammengerollt, in ihren Wohnnestern. Fadengespinst, Pflanzenreste und viele Stoffetzen, die Kleidung der unglücklichen Opfer also, waren zusammengehalten durch eine andere Art von Netz. Als die kleinen Spinnen mit ihren hellen, behaarten Körpern spürten oder sahen, daß Menschen vor dem Netz standen, gerieten sie in Erregung. Sie streckten ihre Beine unter den Körpern hervor und krabbelten unbeholfen aus den Nestern.
    „Wir werden sie vernichten", sagte Coco erbarmungslos und holte mit der Waffe aus.
    Mit singenden Geräuschen durchtrennte die geschwungene Klinge einen Spinnfaden nach dem anderen. Die Fäden schnellten wie Gummi an die Felsen zurück und ringelten sich dort auf.
    „Du bist wahnsinnig, Coco. Das. Spinnentier wird uns bestrafen."
    „Es wird es zumindest versuchen", gab Coco zu und ließ sich nicht stören.
    Ihr Beispiel und ihre Entschlossenheit steckten die Amazone an. Auch ihr Schwert schlug zu. Mit wenigen. Schwerthieben hatten sie in kurzer Zeit das Netz zerstört. Die Knochen fielen rasselnd aus den Maschen dieses teuflischen Gewebes.
    Dann drang Coco in die Höhle ein. Ihr Schwert zuckte auf und nieder und grub sich in die Körper der kleinen Spinnen. Hilflos schlossen und öffneten sich die kleinen Scheren. Aus den Spinnenkörpern trat eine grünliche Flüssigkeit aus. Das Pfeifen und Wispern steigerte sich zu einem rasenden Zischen. Coco bewegte sich schnell und sicher. Hinter ihr sprang Antiope in die Wohnhöhle. Auch sie tötete die Spinnen.
    Die Spinnenbrut versuchte, durch die Maschen des Netzes zu entkommen. Einige von ihnen griffen blind an. aber sie verströmten ihren schleimigen Lebenssaft unter den Schwerthieben. Ein Tier rannte wie besessen die Felswand hinauf; es hob sich von dem leuchtenden Belag ab. Cocos Schwert spaltete den Körper. Ununterbrochen gruben sich die Schwertspitzen in die zuckenden Körper. Längst mußte die Spinnenbestie gemerkt haben, daß ihre Brut vernichtet wurde.
    Schweigend und verbissen wüteten die zwei Frauen in der Nisthöhle. Keines der Tiere entkam. Das wütende Zischen der jungen Spinnen wurde allmählich leiser und leiser. Schließlich verstummten sie ganz.
    Coco wandte sich um und wischte das Schwert an dem wollartigen Material der Nester ab.
    „Es wird keine Spinnenherrscher mehr geben", sagte sie mit Bestimmtheit.
    Das Zischen hatte aufgehört, dafür war jetzt Tappen und Schlurfen zu hören. Eine Art Murmeln kam hinzu, als ob viele leise Stimmen sprechen würden.
    „Sie ruft die Krieger", flüsterte Antiope entsetzt.
    Dann hallte ein einzelner Schuß wie ein Donnerschlag durch die Gewölbe.
    „Dorian ist in der Nähe!" sagte Coco aufgeregt.
    Sie rannten weiter und kamen nach einigen Ecken und Felsbögen in eine große Höhle.
    Coco blieb stehen und sah sich um. Mindestens zehn verschiedene Treppen und Gänge zweigten von hier ab. Sie spürte einen kühleren Luftzug.
    überall lagen Waffen herum und Gerippe in allen Stellungen. Ein riesiges Netz bildete die Decke der Halle. Von allen Seiten führten Spinnenfäden in den Mittelpunkt des großen Gespinstes. Die Spinnenbestie selbst war nicht zu sehen, aber das Netz zitterte und bebte.
    Die Geräusche der rennenden Krieger und ihrer Waffen wurden lauter und deutlicher. Sie drangen aus allen Richtungen zu den beiden Frauen vor. Aber noch war kein einziger der Krieger aus der Vergangenheit zu sehen.
    „Sie kommen! Sie werden uns töten!" rief die Amazone aus und drehte sich langsam um, den Schild vor dem Körper und das Schwert schlagbereit.
    Coco hatte eine andere interessante Entdeckung gemacht.
    „Komm, Coco, laß uns fliehen!" rief Antiope aus.
    „Ich muß erst einmal sehen..." murmelte Coco.
    Eine plötzliche Erregung packte sie. Von einem Riß in der

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