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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bestehen.
    Der zweite Saal erwachte, die zweite Gruppe rührte sich, um ihr zu folgen.
    Kurze Zeit später drängten siebzig der schlafenden Helden in den Korridor und hasteten, stolperten und stampften klirrend und in vielen Sprachen murmelnd hinter ihr her.
    Schließlich erreichten sie eine breite Treppe. Knochen lagen hier, weiß und von Ameisen abgenagt. Menschenschädel und ein Tiergeweih polterten die Stufen hinunter.
    Als sich Antiope mit einem großen Satz von der obersten Stufe schnellte, sah sie den kopflosen Kämpfer, aus dessen Hals Blut strömte. Die Krieger hinter ihr stießen ein johlendes Geheul aus und stürzten sich auf das Blut.
    In diesem Augenblick erfaßte Antiope, welcher Natur diese kleine Schar von Helden war. Sie alle waren gestorben oder eingeschlafen, denn sie entstellten die Wunden furchtbarer Schlachten. Trockenes Blut platzte von der Haut ab, als sie sich bewegten.
    Es war ein Heer aus Kämpfern aller Zeiten - aus jenen dunklen Tagen, die vor Antiopes Amazonenstamm vergangen waren, aus ihrer eigenen Zeit, aber aus anderen Ländern, und aus den Jahren und Jahrhunderten danach, die sie nicht kannte. Sie mußte lange, sehr lange geschlafen haben.
    „Ich kenne den Feind nicht", sagte sie leise, als sie ihre blutige Handfläche im Gras abwischte und durch die Gasse ging, die von den Kriegern für sie gebildet wurde. „Aber ich weiß jetzt, daß Helden aller Zeiten mir gehorchen. Wir werden die Eindringlinge aus unserem Land fegen wie niedriges Geschmeiß."
    Die Krieger waren gesättigt. Ihre Körper strotzten vor Kraft. Ein Schluck warmen, dampfenden Blutes hatte auch die Amazonenkönigin mit Entschlossenheit und Kampfeslust erfüllt.
    Sie folgten den Spuren der Spinnenbestie.

    Gianni Branca und Roland Clarke, der Matrose, spurteten aus dem Niedergang über das Deck. Fast gleichzeitig feuerten Dorian und Jeff in den Schwarm der rasenden roten Möwen. Der Schwarm war dezimiert, aber es waren noch immer mehr als hundert Exemplare vorhanden. Sie griffen jetzt - am frühen Nachmittag - mit doppelter Wut und Gier an.
    „Schneller! Ins erste Boot!" brüllte Jeff.
    Er feuerte den zweiten Lauf leer und klappte die Büchse auseinander. Die heißen Hülsen polterten aufs Deck. Jeff lud schnell nach. Aus dem Schwarm lösten sich zwei Möwen, schlugen mit den Flügeln und rasten wie Geschosse aufs Deck. Eine dritte Möwe flatterte hilflos über das Schiff hinweg und fiel zwanzig Meter weit entfernt neben der Ankerkette ins Wasser.
    Branca und Clarke erreichten die heruntergelassene Jakobsleiter und sprangen in das Boot. Tender to Sacheen stand auf dem Heck des zwanzig Fuß langen Beiboots. Branca lehnte sich an die Steuerung und riß sein Gewehr hoch.
    Der Nebelverschluckte die Echos der pausenlos abgegebenen Schüsse. Ringsumher fielen tote oder verwundete Vögel ins Wasser oder auf das Schiff.
    „Alles klar!“
    Branca und Clarke waren bewaffnet. Revolver, die aus dunklen Quellen stammten, einige Maschinenpistolen aus Parkers Beständen, dazu die schweren Schrotflinten mit einer bemerkenswert großen Menge Munition. Jeder an Bord, ausgenommen der Maschinist Lutz, besaß jetzt eine Waffe. „Ablegen und warten! Ihr sichert, wenn wir ins Boot gehen!" ordnete Parker laut an.
    „Verstanden", schrie Clarke zurück.
    Die Maschine des halb gedeckten Bootes brummte los. Fauchend drückte die Hydraulik den Antrieb ins Wasser. Taue flogen aufs Deck, während Clarke von der weißen Jacht wegsteuerte und dreißig Meter von der Bordwand entfernt wartete.
    Im Augenblick wurde das Beiboot nicht angegriffen, aber noch immer schossen Dubois, der erste Stewart und Parker auf die Tiere.
    Dorian Hunter rannte auf die andere Seite der Jacht und schwang sich, während die Schrotgeschosse über ihm die roten Möwen töteten, ins andere Boot. Er suchte Deckung im Niedergang zwischen Steuerung und überdachter Halbkabine, hob das nachgeladene Gewehr hoch und wartete auf Jeff Parker. Alle Männer trugen derbe Stiefel, Leinenhosen und die wasserdichten, gelben Seglerjacken. Nach der Karte zu urteilen, befand sich die bewußte Stelle etwa zweitausend Meter vom Ufer entfernt. Ob es sich allerdings bei der Zeichnung um dieselbe Bucht handelte, in der sie ankerten, war fraglich.
    Jeff Parker rannte über das Deck. Hinter ihm schoß Wolfi Dubois die beiden Läufe seiner Waffe leer. Kurz bevor sich Jeff ins Boot fallen lassen wollte, segelten drei Möwen aus verschiedenen Richtungen heran und zielten mit den Schnäbeln auf

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