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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gelehnt.
    „Und jetzt das Ganze nochmal mit umgekehrten Vorzeichen",
sagte die Schwedin. „Bisher war ich diejenige gewesen, die gehorchen mußte,
jetzt sieht das anders aus. Sagen Sie mir auf der Stelle, wo Virginie und
Edouard de ... " Weiter kam sie nicht. Die Stimme von oben unterbrach sie.
    „Sie haben es verdammt eilig, mir zu begegnen, liebste
Morna."
    Die Schwedin warf den Kopf in die Höhe. Ihr Blick klebte an der
Gestalt, die auf der obersten Treppenstufe stand.
    Edouard de Ayudelle.
    Im Halbdunkel stand er da, das Gewehr auf sie gerichtet.
    „Lassen Sie Patloff los!" knurrte er und winkte mit dem
Gewehr. „Ich bluffe nicht. Ich drücke ab, darauf können Sie sich
verlassen."
    Morna gehorchte. Der Hagere erhob sich ächzend, warf der Schwedin
einen finsteren Blick zu, griff nach der Taschenlampe und versetzte X-GIRL-C
einen Stoß in den Rücken.
    „Das Theater und die Aufregung hätten Sie sich sparen können,
Morna", sagte de Ayudelle von oben herab. Sein Gesicht, das halb im
Kernschatten lag, wirkte teuflisch. Seine dunklen Augen glühten wie das Feuer
der Hölle. Er lachte gehässig. „Sie kommen doch auf diese Weise wesentlich
schneller an Ihr Ziel, als sich erst durchboxen zu müssen. Ich habe gar nicht
gewußt, wie verrückt Sie nach mir sind." Er lachte, als wäre ihm ein
vortrefflicher Witz gelungen.
    Morna kam zuerst die Treppe empor. Patloff lief zwei Stufen hinter
ihr.
    Das Chateau Germaine oder Chateau Noir, wie es von dem Hageren
auch bezeichnet worden war, war in einem eigenwilligen und verschachtelten
Baustil errichtet.
    Morna wußte, daß sie drei sehr hohe Stufen in die Tiefe gegangen
war, aber nun mußte sie mehr als zehn Stufen gehen, um wieder nach oben zu
kommen.
    De Ayudelle trat zur Seite. Er hielt das entsicherte Gewehr auf
Morna gerichtet.
    Sie befanden sich in einer Art Vorraum. Hier waren die Wände mit
roter Seidentapete verkleidet, kleine französische Möbel standen herum, und
kostbare Bilder hingen an den Wänden.
    „Beeilen Sie sich, Morna", forderte de Ayudelle die Agentin
auf. „Sie bringen mich sonst um einen Genuß, den ich erst in drei Jahren wieder
haben kann."
    „Es stimmt also doch, de Ayudelle", sagte Morna hart, ohne
sich umzudrehen. Sie ging in der Richtung weiter, die er ihr angab. „Sie sind
ein Mörder. Hier lotsen Sie Ihre Frauen her, hier bringen Sie sie um."
    „Aber nein, meine Liebe! Doch nicht so barbarisch. Nicht, wie Sie
denken. Meine Frauen bleiben hier. Ich erhalte Ihnen ihre Jugend und Schönheit.
Ihr Körper bleibt unvergänglich. Welche Frau kann das schon von sich behaupten,
nie zu altern, hm?"
    „Von der Sorte sind Sie? Jung gestorben gibt 'ne schöne Leiche —
unter dieses Motto stellen Sie also Ihre Morde. Bei Ihnen hat wohl alles seine
Richtigkeit. Möchte bloß wissen, wie Sie Ihre Frau dazu gebracht haben, in ihr
eigenes Unglück zu rennen. Sie ging davon wie in Trance. Hypnose? Verstehen Sie
etwas davon?"
    Hier oben brannten an den Wänden überall kleine, gedämpfte
Lichter, die das Innere der großzügigen Korridore und anderen Räumlichkeiten
matt ausleuchteten.
    „Hypnose? Aber nein! Davon verstehe ich überhaupt nichts. Das
alles habe ich den Kräutern und Extrakten Germaines zu verdanken."
    Schon wieder dieser Name. Germaine schien eine recht bedeutsame
Rolle in undurchsichtigen Spiel zu spielen.
    Morna wurde in einen Raum gelotst, der mit königsblauer Tapete
ausgestattet war. In dem ganzen Raum überwog die Farbe Blau und verlieh ihm
etwas Kühles, Geheimnisvolles.
    Hier war alles so eingerichtet, als würde ein König residieren.
Kostbare alte Möbel, wertvolle Gemälde und Skulpturen zeugten vom Geschmack der
ehemaligen Bewohner.
    Aber dies war es nicht, was Mornas Blicke und Aufmerksamkeit auf
sich zog.
    Es gab etwas anderes, viel Ungewöhnlicheres und Makabres zu sehen.
    Die eine Wand vor ihr bestand ganz aus Glas. Und dahinter dehnte
sich ein Raum aus, der wie ein großes, graues Terrarium wirkte.
    Und es war ein Terrarium. Ein Terrarium — in dem Menschen
ausgestellt waren.
    Tote Menschen.
    Wie in Trance ging Morna Ulbrandson durch den Saal, näherte sich
der Glaswand und blieb davor stehen. Auf wertvollen alten Sesseln und
verschnörkelten goldschimmernden Bänken saßen nackte Frauen. Sie wirkten wie
schöne, von einem Künstler in Marmor gestaltete Statuen.
    Es mochten etwa vierzig sein.
    Alle eingesperrten Frauen befanden sich ungefähr im gleichen
Alter. Sie waren Anfang oder Mitte Zwanzig und ausgesprochen

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