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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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offensichtlich eine große Rolle in dem
Geschehen spielte. Durch de Ayudelle mußte der unbekannte Bewohner des Chateaus
auch von ihr erfahren haben. Nur so war zu verstehen, daß er ihren Namen
kannte. Demnach hatte de Ayudelle schon mit ihm gesprochen. Sie war — wie die
beiden Exfrauen und nun auch Virginie — als nächstes Opfer auserkoren gewesen.
Unwillkürlich mußte Morna an die Seherin denken, an ihre Warnung, an die
Vision, die sie gehabt hatte. Es hätte eine Hochzeit geben sollen! Das hatte
sie bereits vermutet. De Ayudelle hatte ihr gegenüber seine Sympathien erkennen
lassen. Und daß de Ayudelle nicht davor zurückschreckte, seine Sekretärin zu
heiraten, bewies die Tatsache, daß er seine dritte Frau in gleicher Position
kennengelernt hatte. Kurz nach ihrem Verschwinden hatte er schon Virginie, die
Tänzerin aus dem Moulin Rouge, an den Traualtar geführt. De Ayudelle tröstete
sich immer sehr schnell.
    Morna erhob sich. Das blendende Licht folgte ihr.
    „Lassen Sie sich eines gesagt sein, Mademoiselle: Es hat keinen
Sinn, daß Sie zu fliehen versuchen. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte,
meiner Kugel zu entkommen, aus den massiven Mauern dieses Bauwerkes finden Sie
nicht hinaus. Auch schreien hat keinen Zweck. Es würde Sie höchstens schwächen.
In diesem abgelegenen Chateau, hinter dickem Gemäuer, hört Sie kein Mensch. Und
selbst wenn ich ausfallen sollte, nützt Sie das nichts. Sie befinden sich bei
Germaine. Und die hat noch niemanden wieder lebend hinausgelassen."
    „Germaine?" murmelte Morna.
    „Die Herrin dieses Schlosses. — Und nun gehen Sie mir voran.
Monsieur de Ayudelle wartet nicht gerne."
    „Ah, sieh einer an. Der ist also auch hier? Wie kommt denn das
zustande?"
    „Monsieur pflegt sich grundsätzlich von seinen Gattinnen
persönlich zu verabschieden, Mademoiselle. An dieser Zeremonie ändert auch Ihr
unplanmäßiges Erscheinen nichts."
     
    ●
     
    Sie ging dem Fremden voran.
    Der Strahl der Taschenlampe wanderte vor ihr auf dem Boden
entlang.
    Mornas Hirn arbeitete.
    Sie zweifelte ernsthaft daran, daß ihr geheimnisvoller Gegner
bewaffnet war. Der ganze Vorfall sprach dagegen. Wenn er von vornherein ihren
Tod gewollt hätte, dann hätte er jederzeit aus dem Hinterhalt auf sie schießen
können. So aber wies alles darauf hin, daß man ihr Leben zunächst schonen
wollte.
    Das mußte nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein. Es sah im
Gegenteil ganz so aus, als beabsichtige man, sie auf die gleiche Weise wie die
abgeschriebenen Eigattinnen verschwinden zu lassen.
    Im Schein der Lampe sah sie ihre Umgebung, die im Halbschatten
lag.
    Massive, alte Wände, dann ein torbogenähnlicher Durchlaß, der in
einen langen, handtuchschmalen Tunnel führte.
    Der war niedrig, und sie mußte sich ducken.
    Ihr Schatten fiel übergroß an die runde, feuchte Decke.
    Der Tunnel endete an einer Tür. Das schwarze Holz war mit Eisen
beschlagen.
    An der Tür gab es kein Schloß. Man konnte sie einfach nach außen
drücken.
    Mornas Entscheidung zu handeln kam aus dem Augenblick heraus.
    Dies war der schwache Punkt in dem Film! Deshalb also hatte ihr
Gegner versucht, s niederzuschlagen, um sie hilflos zu machen.
    Morna handelte. Sie drückte die Tür normal auf und überblickte den
schmalen Podest, von dem aus mehrere Stufen nach oben führten und der knapp
zwei Meter hinter der Tür begann.
    X-GIRL-C trat einen großen Schritt nach vorn.
    Instinktiv den richtigen Zeitpunkt abwartend, warf sie sich auf
die Seite und schlug ihre Verfolger die Tür vor der Nase zu. Der Arm, der die
Taschenlampe hielt, wurde von der Tür eingeklemmt.
    Ein Aufschrei hallte durch den Tunnel.
    Die eingeklemmte Hand ließ die Taschenlampe los. Schwer fiel sie
auf den Boden. Die Birne flackerte, aber sie verlöschte nicht.
    Blitzschnell riß X-GIRL-C die Tür wieder zurück, griff nach der
eingeklemmten Hand und zog den Verdutzten nach vorn. Gleichzeitig streckte sie
ihre andere Hand aus, in der Erwartung, ihrem Gegner die. Waffe aus der Rechten
entreißen zu können.
    Aber das erwies sich als überflüssig.
    Der Hagere; dessen knochiges, graues Gesicht mit den tiefliegenden
Augen sie nun zum erstenmal sah, verfügte über keine Schußwaffe!
    Morna schleuderte ihren Widersacher förmlich herum. Der Hagere
fiel zu Boden und lag vor Mornas Füßen, ehe er begriff, wie ihm geschah.
    Morna stellte ihm wie einer Jagdtrophäe den Fuß auf die Brust. Der
Hagere lag schnaufend da, den Kopf gegen die unterste Treppenstufe

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