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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß sich
rechts neben ihr ein Durchlaß befand.
    Ihre Annahme bestätigte sich: Der Weg führte hier weiter.
    Morna stürzte fast, Es ging drei Stufen abwärts. Die Stufen waren
so hoch, als wären sie für Riesen gebaut worden.
    Morna Ulbrandson kletterte förmlich in die Tiefe.
    War auch Virginie de Ayudelle diesen Weg gegangen?
    Es gab keinen Hinweis dafür, aber auch keinen dagegen.
    Dann stand sie in dem Raum, der drei Stufen tiefer lag.
    Mit Donnergetöse schlug die Tür hinter ihr zu, und ihre
Nackenhaare sträubten sich.
    Die Schwedin warf sich herum.
    Sie war in eine Falle gerannt!
    Wie ein Schemen schnellte der Körper auf sie zu und riß sie zu
Boden.
     
    ●
     
    Die Schwedin reagierte mit der für sie typischen Schnelligkeit.
    Sie riß die Beine hoch und streckte sie aus, noch ehe der
schattengleiche Angreifer auf ihr landete.
    Es krachte dumpf, als ihre Schienbeine voll gegen den Leib des
Unbekannten knallten.
    Ein schmerzhaftes Stöhnen erfüllte den finsteren Raum.
    Morna rollte sich blitzschnell zur Seite.
    Der Boden unter ihr war steinig und eiskalt.
    X-GIRL-C ging in die Hocke, die Hände in Abwehrstellung haltend.
    Da flammte das Licht auf.
    Der Strahl stach in ihre Augen.
    Morna mußte sie schließen.
    „Keine Dummheiten", sagte eine eisige unbarmherzig klingende
Stimme. „Bei der geringsten Bewegung drücke ich ab."
    Sie hatte keine Gelegenheit, nachzuprüfen, ob ihr unbekannter
Widersacher nur bluffte oder die Wahrheit sprach.
    Morna öffnete spaltbreit die Augen und mußte sie mehrmals wieder
zusammenpressen, ehe sie sich an das grelle, genau auf ihre Pupillen gerichtete
Licht gewöhnt hatte.
    Sie starrte in einen hellen Lichthof. Dahinter nahm sie
verschwommen die Umrisse ein menschlichen Gestalt wahr.
    Bruchteile von Sekunden nur währte dieser Eindruck. Dann mußte sie
die Augen wieder schließen.
    „Wer sind Sie?" fragte sie leise.
    „Ich habe wohl den Vortritt; Fragen zu stellen", bekam sie zu
hören. „Wie kommen Sie hierher?"
    „Ich bin Virginie de Ayudelle gefolgt", entgegnete sie wahrheitsgemäß.
„Wo befindet sie sich?"
    Auch darauf erhielt sie keine Antwort. Wieder erfolgte eine
Gegenfrage. „Wie kamen Sie dazu, ihr nachzugehen?"
    Morna hockte wie zum Sprung geduckt auf der Erde. Der unheimliche
Bewohner dieses Chateaus hielt den Strahl der Lampe fest auf sie gerichtet.
Vergebens bemühte sich Morna, mehr außerhalb des Lichtkreises zu erkennen. „Sie
benahm sich anders als in den Wochen vorher. Der Gedanke, daß sie einem
ähnlichen Schicksal entgegengehen könnte wie die früheren Ehefrauen von
Monsieur de Ayudelle lag doch nahe, nicht wahr?"
    „Sie sind eine erstaunliche Person, Mademoiselle Ulbrandson",
sagte die Stimme.
    Mornas Miene blieb regungslos. Woher kannte der andere ihren
Namen?
    Ein leises Lachen klang vor ihr in der Dunkelheit auf. „Das
versetzt Sie in Erstaunen, wie?" fragte die Stimme spöttisch, als hätte
der Sprecher ihre Gedanken erraten. „Sie sind keine Unbekannte für mich,
Mademoiselle. Ich hätte allerdings nicht gedacht, Sie so schnell hier zu
begrüßen. Normalerweise ist es so, daß Monsieur de Ayudelles Frauen schön der
Reihe nach antanzen. Sie waren als vierte vorgesehen. Sie hätten noch fast drei
Jahre Zeit gehabt. Diese Spanne eines luxuriösen Lebens gönnte de Ayudelle
seinen Frauen grundsätzlich, ehe er sich an die Abmachungen hält."
    Morna glaubte nicht richtig zu hören. Was sie da vernahm, war
Dynamit.
    „Warum kam Virginie de Ayudelle hierher?" wollte Morna
wissen.
    „Sie sind neugierig, meine Liebe. Und Neugierde ist etwas
Gefährliches. Vielleicht interessiert es Sie auch, wo Sie sich befinden?"
    „Auch das."
    „Für eine Frau, die nur noch kurze Zeit zu leben hat, zeigen Sie
sehr viel Interesse für unwesentliche Zusammenhänge. Was versprechen Sie sich
davon? Doch nicht etwa die Freiheit! Über eins müssen Sie sich klar sein, Mademoiselle:
Wir sind mehr als zehn Kilometer von Paris entfernt. Sie befinden sich im
Chateau Germaine. Man nennt es im Volksmund auch Chateau Noir. Vor zweihundert
Jahren geschahen hier Dinge, von denen Sie natürlich nichts wissen können. Es
gibt heute nur noch sehr wenige Menschen, denen bekannt ist, was es mit dem
Chateau Germaine auf sich hat. Einer dieser wenigen ist Monsieur de
Ayudelle."
    Hier ein Mosaiksteinchen, da ein Mosaiksteinchen. Aber über das
Gesamtbild konnte die Schwedin sich noch keine Vorstellung machen, auch wenn
sie anfing zu begreifen, daß de Ayudelle

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