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0790 - Das Geheimnis des MODULS

Titel: 0790 - Das Geheimnis des MODULS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das dargestellt hat, sollte es kein Problem für sie bedeuten, ihr MODUL selbst zu retten."
    „Ihre Worte beweisen, daß Sie den Begriff 'Superintelligenz' falsch verstanden haben", mischte sich Dobrak ein. „Wir können diese Wesenheiten nicht begreifen, deshalb ist es sinnlos, uns über ihre Handlungsweise auseinanderzusetzen.
    Wenn die Kaiserin von Therm uns mit der Rettung des MODUL-Datenspeichers beauftragt, hat sie dafür ihre Gründe."
    Kosum schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Ich sehe das alles ganz unkompliziert! Indem wir der Kaiserin helfen, stellen wir uns gegen BARDIOC. Das ist leicht zu begreifen. Ich frage mich nur, ob wir es uns leisten können, gegen die Interessen einer Superintelligenz zu handeln, ob sie nun BARDIOC oder Kaiserin von Therm heißt. Wir sollten uns aus allem heraushalten."
    Rhodan wußte, daß Kosum nur das artikulierte, was die überwiegende Mehrheit der Besatzungsmitglieder dachte. Die Menschen befürchteten, beim Aufeinanderprall zweier kosmischer Mächte zerrieben zu werden.
    Die Frage war nur, ob Neutralität möglich war.
    Wenn nicht alles trog, waren die Koordinaten der Erde im COMP gespeichert. Damit bestand die Gefahr, daß BARDIOC diese Informationen erhielt, wenn die von ihm ausgesandten Raumfahrer den COMP eroberten.
    „Wir sind in diese Sache verstrickt, ob wir wollen oder nicht", sagte Rhodan. „Vergessen wir nicht, daß wir selbst zu einer Superintelligenz gehören, nämlich zu ES.
    Wir können nicht einmal erahnen, wie weit ES an diesen Auseinandersetzungen teilnimmt. Alles, was wir wissen, ist, daß ES uns auf diesen Weg geführt hat."
    Kosum hob die Augenbrauen.
    „Sind Sie plötzlich Fatalist geworden, Perry?"
    „Keineswegs, aber wir dürfen nicht den Blick für unsere Möglichkeiten verlieren. Wenn wir uns jetzt zurückziehen, wissen wir nicht, wohin wir uns wenden sollen. Wahrscheinlich würden wir die Erde niemals wiederfinden."
    „Darüber sollten Sie einmal mit den Solgeborenen reden", schlug der Emotionaut vor.
    Rhodan verstand diesen Seitenhieb. Er kannte die schiffsinternen Schwierigkeiten. Nach seinen Erlebnissen auf Pröhndome hoffte er jedoch noch immer, daß sich die Haltung der Solgeborenen ändern würde, wenn diese Menschen die Erde betraten.
    Die Verbundenheit mit der Heimatwelt würde sich auch in den Solgeborenen entwickeln.
    „Wir haben neue Koordinaten!" rief Waringer. „SENECA hält eine erneute Kurskorrektur für unerläßlich. Kosum, übernehmen Sie!"
    Der Emotionaut warf Rhpdan einen bezeichnenden Blick zu, dann ließ er die SERT-Haube herabsinken.
    „Mentro hält offenbar nicht viel von den neuen Koordinaten", stellte Waringer fest.
    „Wenn wir die nächste Linearetappe bewältigt haben, werden wir wissen, ob seine Skepsis angebracht war", entgegnete Rhodan. Er selbst war auch nicht sehr zuversichtlich.
     
    *
     
    Es war, als hätte er ein unbekanntes Land mit verschlossenen Augen und verstopften Ohren betreten, um dann seine Sinne für die fremde und phantastische Umgebung zu öffnen.
    Bewegungslos stand der rotbraun gefleckte Katzer inmitten des kleinen Schaltraums und nahm die Stimmen des Weltalls in sich auf. Er spürte das drohende Murmeln der Wolke, das rhythmische Flüstern der außerhalb stehenden Sterne, das sanfte Dahingleiten von Wellen aus den Tiefen des Universums und das Zusammenspiel von Gravitation und Zeit.
    Zum Chaos bestimmt, hatte das Universum die Harmonie des Zufalls entwickelt und Regeln für den Ablauf aller Dinge aufgestellt. Bjo Breiskoll fühlte Planeten auf ihrer Umlaufbahn um ihre Sonnen, er fühlte unvorstellbare Energien selbst im Leerraum zwischen den Galaxien und das Tosen neuentstehender Sonnensysteme. Explodierende Sterne schickten ihre Botschaft ebenso wie Black Holes und die gigantischen Pulsare.
    Geheimnisvolles Zittern ging von Einbrüchen im Raum-Zeit-Kontinuum aus und vermischte sich mit Tausenden von Signalen des Lebens.
    Es war ein vielfältiger Chor ohne Dirigent, in dem jedes Atom mit eigener Stimme auftrat.
    Und doch wurden all diese Stimmen in Bjo Breiskoll eins, reduzierten sich zum Nachhall jenes gewaltigen Urknalls, mit dem alles entstanden war.
    Diese Signale waren schon immer dagewesen, aber Bjo hatte sich vor ihrer Allgegenwart verschlossen.
    Bjo wußte, daß er Mitglied dieses Chors war, daß er eine eigene Stimme besaß, und vielleicht gab es irgendwo, an einer anderen Stelle des Universums jemand, der ihn hörte.
    Der junge Breiskoll vergaß alles um sich her, verlor

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