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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir auch bekannt.« Er lächelte breit. »Ich will nicht extra mein Gedächtnis loben, aber es ist wirklich sehr gut.«
    »Ich habe mal etwas über Sie in der Zeitung gelesen. Kann das sein?«
    Sarah Goldwyn überlegte. »Schon möglich«, gab sie zu. »Müsste aber länger her sein.«
    »Das spielt keine Rolle. Wenn mich etwas interessiert, vergesse ich das nicht. Sie wurden erwähnt, aber nicht allein. Kann es sein, dass ich einen Namen gelesen habe, der Sinclair heißt?«
    Hoppla, dachte Sarah. Hatte da nicht ein lauernder Unterton in seiner Stimme gelegen, und hatten sich seine Augen nicht dabei so seltsam verengt? Sie konnte sich getäuscht haben durch das Wechselspiel von Licht und Schatten, es musste aber nicht sein, und Lady Sarah spürte, wie sich etwas in ihrem Magen zusammenzog. »Ja, das ist möglich, dass Sie den Namen gelesen haben.«
    »Wer ist dieser Sinclair?«
    »Ein Freund von mir.«
    »Ich dachte es mir.«
    »Wieso?«
    »Wenn ich mir das Bild noch einmal vor Augen führe, hat es so ausgesehen, als würden Sie beide sich gut verstehen.«
    »Ich bewundere Ihr Gedächtnis.«
    »Hören Sie auf, Lady Sarah.« Er winkte ab. »Dafür kann ich keine Zahlen behalten. Ein Mann wie ich, ein kreativer Mensch, muss sich eben auf eine Sache konzentrieren. Sie haben ja auch ein Hobby und einen Polizisten zum Freund, oder irre ich mich?«
    Schon wieder die Spitze. Schon wieder das Lauern in seiner letzten Frage. Sarah fühlte sich unwohl. Sie hatte den Eindruck, als wollte ihr Gegenüber das Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken. Dabei war sie erschienen, um den Mann zu befragen und nicht, um ausgefragt zu werden. Steckte da mehr dahinter? Er wusste einiges und wollte sich dieses Wissen nur durch ihre Antworten bestätigen lassen.
    »Ja, John Sinclair ist Polizist.«
    »Scotland Yard, wie?«
    »Auch.«
    »Über ihn las ich mehr.«
    »Das ist durchaus möglich. Es lässt sich bei einem erfolgreichen Polizisten leider nicht vermeiden, dass er hin und wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerät. John Sinclair ist das allerdings nicht recht.«
    »Das kann ich mir durchaus vorstellen. Wer gut ist, der braucht keine Reklame.« Er umfasste den Stil des Rotweinglases. »Auf Sie und auf Ihren Freund John Sinclair.«
    Sarah wollte nicht unhöflich sein, hob ihr Glas allerdings nur sehr langsam an. Allmählich ärgerte sie sich darüber, dass der Kerl immer wieder mit John Sinclair anfing. Allmählich glaubte sie nicht an einen Zufall und auch nicht an die reine Neugierde, da musste einfach mehr dahinterstecken. »Er denkt auch so«, wollte sie das Thema abschließen, um auf Juri Sarrazins Arbeit zu kommen.
    Beide hatten Pech.
    Irgendwo im Haus tutete ein Telefon. Das Geräusch musste noch verstärkt worden sein. Es klang unangenehm in den Ohren. Auch Sarrazin verzog das Gesicht, als er aufstand, sich entschuldigte und dann erklärte, dass er Telefone hasste.
    »Es muss sie auch geben.«
    »Da haben Sie Recht, Sarah. Pardon, es wird, so hoffe ich, nicht lange dauern.«
    »Ich warte.«
    Die Horror-Oma schaute ihm nach. Sarrazin verschwand mit schnellen Schritten durch die Tür. Als er nicht mehr zu sehen war, erlosch das Lächeln auf Sarahs Gesicht. Der Ausdruck nahm einen harten Zug an, und sie spürte das Kribbeln, das über Arme und Rücken glitt. So fühlte sich nur ein Mensch, wenn er elektrisch geladen ist. Ihre Hand zuckte zum Weinglas, doch sie zuckte auch wieder zurück. Nein, keinen Schluck mehr, sie musste in den folgenden Minuten sehr, sehr nüchtern sein.
    Dafür stand sie auf.
    Mit schnellen Schritten hatte sie die Tür erreicht. Sie stand offen, und Sarah lauschte in den Flur hinein. Sie hörte auch Sarrazins Stimme, nur klang sie weit entfernt, obwohl er so laut sprach. Es schien für ihn Ärger zu geben.
    Die Horror-Oma zog sich wieder zurück. Sie interessierte sich für die Köpfe und Masken an den Wänden, die zum großen Teil im Schatten lagen, der aber ihren oft bösen Gesichtsausdruck nie vollständig verdecken konnte. Besonders die offen stehenden Mäuler wirkten wie Fluchttunnels in andere, unheimliche Welten, und der Blick ihrer Augen drang oft genug tief in ihren Kopf.
    Sie mochte die Masken nicht, denn sie strahlten etwas Böses oder Vergessenes aus. Der Schauder verdichtete sich, als sie die Reihe der Gegenstände langsam abschritt und keine Maske fand, die sie irgendwie persönlich angesprochen hätte. Obwohl Lady Sarah sich für ihr Leben gern Gruselfilme anschaute und auch selbst allein

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